Zeitlosigkeit

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stella.m. r.

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Zeitlosigkeit


Wenn das Leben und Sterben
seinen Schrecken verliert,
weil du dich absolut sicher
und geborgen fühlst.

Wenn du erlebst,
daß du nicht tiefer fallen kannst
als in den Zustand deines Seins.
Selbst wenn dir alles zerbricht,
was dir erstrebenswert scheint,
sogar wenn du stirbst,
bist du dennoch gehalten
in deinem Sein.

Es gibt kein Gestern und Morgen,
es ist alles eins, im Jetzt und Hier.
Dein ganzes Leben ist darin enthalten,
im erlebten Augenblick.

Wenn du erkennst,
daß der Ursprung alles Lebens
Liebe ist,
die, obwohl sie vollkommen
sich weiter entwickelt,
etwas Neues gebiert
in dieser Zeitlosigkeit,
in der es keinen Stillstand gibt.


Darin wird mir bewußt,
mit welcher Eitelkeit ich mich quäle,
nach Idealen strebe
und zu leben vergesse.
Es gibt so vieles,
für was ich mich so irrig schäme,
besonders für mein Empfinden,
wie ich fühle und wie ich was erlebe.

Für meine innere Leere
und diese Hilflosigkeit,
für meine Lust, für mein Begehren,
für meine Tränen, meinen Schmerz,
für meine Angst und für mein Leid.

Dafür, daß ich nicht anders,
sondern eben so empfinde,
nicht wie eine Maschine funktioniere,
nicht perfekt bin,
mich eben geniere.
Keinem Ideal entspreche,
an etwas zerbreche,
mich unbeholfen anstelle,
eben weil ich so bin
und nicht die rechten Worte wähle.

Vielleicht sind es
Sekunden oder Minuten,
die jetzt vergangen sind,
oder ist es eine Ewigkeit?
Sie riecht so danach,
diese Zeitlosigkeit.
 



 
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