Zeitreise nach Mainz

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knychen

Mitglied
Zeitreise nach Mainz

Fünfzehn Jahre von einundvierzig
haben wir uns
nicht gesehen.
Eine lange Zeit für lange Wege.
Herbstlaub wie Schmetterlinge
Freude,
daß wir uns wiedersehen.

Begegnung zwischen Autohaus und Aldi -
Industriegebietsromantik
unter einer Laterne.
Kronos speit seine Kinder aus.
Bilder fallen aus der Nacht.
Erinnerungslametta,
weil wir uns wiedersehen.

Floskeln sterben auf der Zunge.
Tapfer schlucke ich
den faden Brei.
Schaffe Platz für klare Worte.
Sehe dich an.
"Mensch,
daß wir uns wiedersehen!"

Später dann in gastlicher Wärme -
Lebensläufe mit Teelicht.
Bei Radler und Rotwein
fragen deine Augen mit ruhiger Stimme:
"Bist du glücklich?"
Glücklich? Ja,
weil wir uns wiedersehen.

Beim Abschied ein Versprechen -
was man so sagt,
wenn man geht.
Will dich wieder kennen, will lernen
ein Vertrauter zu sein.
Hoffe,
daß wir uns wiedersehen.

Ich sammle den Baumschmuck vom Asphalt -
Ferienlager und Disco,
Moped und Parties,
eine Umzugskiste voller Gefühle.
Zwölf Reifen singen
das Lied
von einem Wiedersehen.
 

knychen

Mitglied
hallo,
also entweder bin ich ein grottenschlechter schreiber oder mir ist diese auslegungsvariante nicht aufgefallen. denn eigentlich wollte ich eine positive grundstimmung rüberbringen. anreise, begegnung, begrüßung, gespräch, abschied, rückfahrt - jedes mit einem bild.
ist wohl doch nicht meine schiene - diese prosalyrik.
trotzdem danke für deinen kommentar.
gruß von unterwegs. knychen
 



 
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