Ziemlich

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wondering

Mitglied
Ziemlich

Vom Himmel fallen keine Sterne,
der Mond zeigt auch kein Silberlicht,
mein Blick schweift nicht entrückt ins Ferne,
auch sitze ich auf Wolken nicht.

Ich bade nicht in Rosenblüten,
mein Lächeln ist auch nicht verklärt.
Ich werd’ mich streng vor Pathos hüten,
zuviel an Schmalz sich nicht bewährt.

Obwohl mein Herz grad schneller schlägt,
und banges Warten nicht verträgt,
bin ich doch nicht voll Übermut.

Und fragt mich wer, woher das Licht
in meinen Augen, sag ich schlicht:
„Ich finde ihn halt ziemlich gut“
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo A.,

es gibt nix zu meckern für mich, sehr gut gelungen!

"Ich werd? mich streng vor Pathos hüten,
zuviel des Schmalz sich nicht bewährt."
Das ist etwas, das ich auch gerne so wohl formuliert hätte.

cu
lap
 

wondering

Mitglied
danke, lap,

da kannst du mal sehen...

obwohl, findest du nicht auch, so ganz ohne Pathos ist's eher ...luschtig, oder net?

:D

Grüße
A.
 

Wachenbergia

Mitglied
Schönes Sonett.

"zuviel des Schmalz sich nicht bewährt."
Der Genitiv erfordert entweder einen Apostroph (Schmalz') oder es müsste heißen "des Schmalzes.

Umgehen könntest du das, indem du "an" verwendest.
"zuviel an Schmalz sich nicht bewährt."
 
M

Mara K.

Gast
Hallo A. ...

ziemlich starkes Teil ...
auf dem Boden der Tatsachen, ja
ziemlich gut.

Herzlich Mara K.
 

Inu

Mitglied
Hallo Anonymous


Vom Himmel fallen keine Sterne,
der Mond zeigt auch kein Silberlicht,
mein Blick schweift nicht entrückt ins Ferne,
auch sitze ich auf Wolken nicht.

Ich bade nicht in Rosenblüten,
mein Lächeln ist auch nicht verklärt.
Ich werd’ mich streng vor Pathos hüten,
zuviel an Schmalz sich nicht bewährt.

Obwohl mein Herz grad schneller schlägt,
und banges Warten nicht verträgt,
bin ich doch nicht voll Übermut.

Und fragt mich wer, woher das Licht
in meinen Augen, sag ich schlicht:
„Ich finde ihn halt ziemlich gut“


Auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt unsterblich blamiere und weil ich das Sonett auch von der Form und der Lyrik her und überhaupt wohlgelungen finde und weil ich es schon seit Tagen gedanklich umkreise und nicht wirklich zum Ziel komme, muss ich doch jetzt einmal garade heraus fragen: wer ist "ihn"??

Ist es ein innig geliebter Mann, ist es Gott im Himmel, ist es das "ziemlich", das ja als Titel vielleicht auch irgend eine Bedeutung haben könnte ( bei Poeten weiß man ja nie !), oder gar der Übermut, von dem 3 Zeilen weiter oben die Rede ist? Was bedeutet das geheimnisvolle Wort "ihn"?

Gerade weil ich mir auf diese letzte Zeile keinen Reim machen kann, finde ich das Gedicht sehr, sehr rätselhaft. Kann natürlich sein, dass ich tatsächlich nur auf der Leitung stehe.

Gruß
Inu
 

wondering

Mitglied
Hallo Inu,

ich bin tatsächlich etwas verwirrt, dass ich "ihn" erläutern soll...
ICH habe mit "ihn" einen ER gemeint, aber dem Leser ist es durchaus freigestellt auch den lieben Gott darin zu lesen ;)

Danke für das Lob ansich
und liebe Grüße
A.
 
S

Stoffel

Gast
liebe wondering,

das klingt nach Ehrlich- Aufrichtigkeit...
ist klasse geschrieben, ehrlich.
Bis auf eines...das gefällt mir nicht..
"Schmalz"..irgendwie ist es dem ganzen anderen nicht "würdig".
Nur mein Empfinden. Aber sonst..nix zu meckern, denn das steht ja bei der 9:)

lG
hab einen schönen Tag
Stoffel
 



 
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