Zu Hause

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BotX

Mitglied
Nachdem die Tür hinter mir ins Schloss gefallen ist und ich mich in einem, mir sonst wohlbekannten, Raum umgeben von Dunkelheit wiederfinde, überlege ich einen Moment lang, mein Haus sofort wieder zu verlassen um noch einige Stunden in der Kälte zu verbringen, die über die Jahre, trotz ihrer Lebensfeindlichkeit, die ich an dieser Stelle nicht leugnen möchte, meine Heimat geworden ist.

Ich entschließe mich dagegen, schalte das Licht ein.

Jetzt bin ich gezwungen, Jacke und Schuhe auszuziehen, erfüllt mich doch die Nässe und schwere, die sie entwickeln, sobald man ein Haus betritt, jedes Mal mit einem Gefühl des Gefangenseins.

Für einen Moment glaube ich, eine weitere Person gehört zu haben, rede mir dann aber ein, es sei nur Einbildung gewesen und gehe schlafen.
 

Winfried Hau

Mitglied
Gefällt mir. Die Lebensfeindlichkeit draußen ist erträglicher als das Zuhause. Vielleicht ist ja wirklich noch eine Person im Haus, die der Protagonist aber in seiner Ich- Verschlossenheit nicht mehr wahrnimmt. Schilderung extremer Einsamkeit. Irgendwie erinnert mich die Geschichte entfernt an eine Umkehrung einer Story von Kafka: "Der plötzliche Spaziergang"
Sollte ich deinen Text völlig falsch verstanden haben, dann sorry!

Alles Gute!
W.
 

BotX

Mitglied
Danke zunächst für das Feedback.

Du hast meinen Text nicht falsch verstanden keine Sorge. Ich habe "Der plötzliche Spaziergang" auch schon gelesen, aber habe als ich die Geschichte geschrieben habe, überhaupt nicht daran gedacht. Vielleicht hatte mein Unterbewusstsein da seine Finger im Spiel, weil ich allgemein ein großer Kafka Fan bin.

Liebe Grüße,

BotX
 



 
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