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Gerd Geiser

Mitglied
Der Moslemmann ist unbestritten
seit alters her am Glied beschnitten.
Man lässt ihm beide Ohrenläppchen,
doch raubt man ihm sein Eichelkäppchen.
Im Rahmen einer Feierstunde
steht er fortan mit Gott im Bunde.

Und Gott wird ihn dereinst wohl bitten,
(wahrscheinlich ist auch er beschnitten)
in Reih und Glied sich aufzubauen,
um Letzteres sich anzuschauen.
Dann wird der Moslem freudetrunken
ins Paradies wohl durchgewunken.

Und all die Penisunversehrten,
die Gottes Gunst gleich ihm begehrten,
die schaun beschämt auf ihre Möhre
und gucken alle in die Röhre.
Am Jüngsten Tag wird es so sein.
Es ist zum Heulen und zum Schrein.
 

HajoBe

Mitglied
Hallo Gerd, das gefällt mir richtig gut und trifft sich mit dem, was ich dazu geschrieben habe. Ein äußerst aktuelles und doch delikates Thema, dem durchaus ein absurder Kern innewohnt.
Es reizt geradezu Stellung zu beziehen.
LG HajoBe
 

Gerd Geiser

Mitglied
Hallo Hajo,
war in letzter Zeit nicht auf der LeLu unterwegs. Werde heute Abend mal schauen, was du dazu geschrieben hast. Bin gespannt. Und danke für deinen Eintrag.
Gerd
 

Label

Mitglied
Lieber Gerd

lustig dein muslimisches Möhrengedicht :D

Wäre das nicht auch ein Thema für dich: ;)
aus [ 4]Die Perversitäten um das sanctum praeputium, der "heiligen Vorhaut"

So soll Jesus einst der heiligen Kirchenlehrerin Katharina im Traum erschienen sein, und er habe ihr bei diesem Anlass persönlich seine Vorhaut als Vermählungsring über den Finger gestreift, die diese seither wie einen Ehering getragen haben soll. Und nach ihrem Tod wurde ihr Finger, der angeblich diesen makabren Überzug trug, abgetrennt, und er wird heute unverändert als Reliquie im italienischen Siena verehrt
http://www.theologe.de/reliquien_reliquienverehrung.htm

lieber Gruß
Label
 

Gerd Geiser

Mitglied
Lieber Label,

ich habe mich über deinen Link (herzlichen Dank) und in der Folge über weitere Querverweise mit unser aller (die Frauen ausgeschlossen) Schrumpfhäutchen (soweit noch vorhanden) eingehender auseinandergesetzt und laufe seither in gewisser Weise mit einem offenen Hosenstall herum. Die Sichtung der Literatur zu diesem Thema ist wahrlich ein einschneidendes Erlebnis. Gut: Im Kern stammt Religion aus einer anderen Gedankenwelt als der heutigen, aber die Schwanzfixierung (oder allgemeiner: die Fixierung auf und die Definition von Sexualität) derer, die uns den Weg zum Heil erklären wollen, ist gelinde gesagt abenteuerlich. Wir wissen es und die Vorhautdebatte führt es uns aktuell einmal mehr vor Augen.

Sieben bis vierzehn Original-Vorhäute von Jesus hier auf Erden versus der Auffassung, seine Vorhaut habe ihn auf der Himmelfahrt begleitet und der Schnipsel habe sich in die Saturnringe verwandelt, das ist schon starker Komödienstoff. 400 Millionen muslimische Männer-Vorhäute, dazu die der amerikanischen Männer (vierfünftel sind beschnitten) und die der jüdischen Glaubensbrüderschaft, diese alle zusammengenäht, das ergäbe einen großartigen Rettungsschirm, unter den wir uns begeben könnten, wenn wir auf NummerSicher gehen wollen und uns der eigene Schniepel in seiner ursprünglichen Gestalt heilig ist.

Oh Herr, lass es Hirn regnen.
 

Gerd Geiser

Mitglied
Liebe petrasmiles,
die Beschneidung ist ja ein Initiationsritus und in unseren aufgeklärten Krankenhäusern soll (laut "Spiegel") im Operationssaal mitunter die folgende Beschwörungsformel zu hören sein:
Was das Leben würzt
wird jetzt abgekürzt
Für der Liebe Glück
bleibt genug zurück
Zittre nicht
armer Wicht
Schwapp - -
Ab!
:)
Gerd
 
G

Gelöschtes Mitglied 4259

Gast
Hallo Gerd,

der Text sagt mir sehr zu - bis auf die letzte Zeile: warum sollte es zum Heulen und Schreien sein, wenn um ein Stückchen Haut derlei Gewese gemacht wird?

Es ist m.E. eher zum Nachdenken: Wenn das Kölner Landgericht mit der Gleichstellung von Beschneidung und Körperverletzung eine landesweite Diskussion auslöst - bis hin zum Vorwurf von moslemischen und jüdischen Interessenverbänden, das Recht auf freie Religionsausübung zu beschn--, äh: einzuschränken, so muss doch was dran sein, wenn das Stückchen ab ist, oder?

Nur was?

Kann es sein, dass es sich bei der Beschneidung um eine alte, religiös verbrämte Kulturtechnik handelt, die wie so viele andere "Kulturtechniken" das Ziel hatte und hat, Sexualität zu kontrollieren, zu beschn--, äh: zu kanalisieren und auf diese Art - Freud lässt grüßen - zu "sublimieren"? So könnte ich mir die neurotische Beziehung, die Vielzahl ausufernder Phantasien gerade der "katholisch Sublimierten" erklären...

Eine weitere Überlegung: Die Kulturgeschichte scheint ja doch aus dem Blickwinkel der Männer heraus geschrieben worden zu sein. (Ob das heute noch zutrifft, ist ein andere Frage.) Auf jeden Fall dürften männliche Sexualphantasien einen erheblichen Anteil an dieser Geschiche zu haben. Der beste Beweis dafür scheint mir zu sein: die Männer kennen ihre empfindlichen Stellen ja auch am besten! Und jene Stelle, die durch das Präputium geschützt und erhalten wird, ist nun mal die wesentliche erogene Zone des Mannes...

Um zum Schluss zu kommen: mir fällt die Entscheidung zwischen Sinn und Unsinn der Cirkumcision schwer: Als Instrument (religiös verbrämter) kultureller Disziplinierung macht sie möglicherweise Sinn. Unter dem Aspekt einer freien Sexualität ist sie so kontraproduktiv, sprich: lustverhindernd wie alles, was Moral, Sitte, Konvention uns zumuten.

P.
 

Gerd Geiser

Mitglied
Liebe Penelopeia,
schwierig, das Ganze, doch zuerst zu meinem Gedicht. Mit der letzten Zeile meinte ich eher, dass es zum Heulen und Schreien ist, als Unbeschnittener nicht ins Paradies zu dürfen.
Warum gerade eine appe Vorhaut dunnemals für Religionsstifter zur Identitätsfindung und Abgrenzung von anderen Religionsgemeinschaften so wichtig war, weiß ich auch nicht. Haben sich die Herrschaften selber dazu inhaltlich mal geäußert? Gibt es Aufzeichnungen dazu? Mohammed selbst soll nicht beschnitten gewesen sein, er hatte nur eine verkürzte Vorhaut, heißt es. Warum der ganze Zinnober? Um Jungen die (ach so krank machende) Onanie zu erschweren, ja, dazu gibt es reichlich wissenschaftliche Texte von Ärzten und Kirchenvertretern, aber die reichen nicht soweit zurück. Dass es bei den Rabbinern mit der Sublimierung besser klappen könnte (und sie die Kinder in Ruhe lassen) als bei den katholischen Hirten hat wohl weniger damit zu tun, dass erstere keine Vorhaut mehr haben sondern eher damit, dass sie verheiratet sind. Schutz vor AIDS, Krebsprophylaxe? Jupp. Hygienegesichtspunkte, weil das Wasser in der Wüste knapp war, vielleicht.
Christliche Eltern sollten damit aufhören, ihre Kinder mit Spinat zu drangsalieren und Muslime sollten ihrem männlichen Nachwuchs nicht an den Pimmel gehen. Wer sich zur Vorbeugung von Heuschnupfen die Nase entfernen lassen will, der soll das tun, aber erst als halbwegs Erwachsener und in eigener Verantwortung.
Bin mal gespannt, ob das Ohrlochstechen bei einer 3-Jährigen als Körperverletzung bewertet wird.
Ich dank dir für deinen Eintrag.
Gerd
 

Walther

Mitglied
moin gerd,

in der tat werden, wie bei den trichinen, hygienische gründe für die beschneidung angeführt. hier sind sich islam und judentum in doppelter hinsicht "einig".

die frage ist, ob verschlimmbesserungen an irgendwelchen fortpflanzungsorganen eine rituelle überhöhung verdienen. sie stehen nirgends, weder die weibliche noch die männliche, in bibel noch im koran. hier von kernelementen beider religionen zu sprechen ist so richtig wie das faseln von der jungfräulichkeit marias. vieles, was war, muß nicht in extenso so sein (manches aber schon :D).

ich nehme an, daß dem herrn, so es ihn gibt, der schniedel schnurzwurst ist. so gesehen ist dein reimwerk eine gelungene bereicherung einer sehr drögen und ziemlich bigotten debatte. wer des rituellen humbugs willen kindern unnötigen schmerz zufügt, weiblich oder männlich, ganz gleich, bei dem ist die spekulation, was bei ihm zwischen den ohren ist, erlaubt.

selbiges ist mit ironie und satire allemal am besten und trefflichst treffsichersten getan. gegen die helfen nämlich die hier an und für sich jetzt fälligen schlagetotargumente nicht. und das allein schon ist ganz erheblich stimmungsaufhellend. ;)

lg w.
 

Thylda

Mitglied
Ihr Lieben

faseln von der jungfräulichkeit marias
was mich nach dem "du sollst nicht ehebrechen" immer mal interessiert hat, ist, wer nun der Ehebrecher war, der heilige Geist oder Joseph? Und wenn Joseph aus dem Hause Davids war, war Jesus dann Adoptierter aus dem Hause Davids? Hat der heilige Geist eine besonders große Vorhaut vererbt? Aber wahrscheinlich gab es da noch keine Chromosomen und lustige Allele...

Ich bin mir sicher, irgendjemand kann mir irgenwann eine kluge Antwort geben ;)

Liebe Grüße
Thylda
 
G

Gelöschtes Mitglied 4259

Gast
Kleine Anmerkung

...die frage ist, ob verschlimmbesserungen an irgendwelchen fortpflanzungsorganen eine rituelle überhöhung verdienen. sie stehen nirgends, weder die weibliche noch die männliche, in bibel noch im koran.

Lieber Walther,

ich will ja hier nicht als Besserwisser auftreten, möchte an dieser Stelle allerdings doch die Frage stellen, in welcher Bibel Du liest. Die Beschneidung spielt eine ziemlich zentrale Rolle, sowohl in den Texten der hebräischen wie in denen des sog. "neuen Testaments", und zwar, um es genau zu benennen, taucht ab Gen. 17,23 das Wort "Beschneidung" 37 mal, das Verb "beschnitten" 88 mal in nachfolgenden Texten auf. Deine Ausführungen klingen ja sehr schmissig, die Fakten sprechen aber eine andere - "rituell überhöhte"?- Sprache.

P.
 

Walther

Mitglied
hi penelopeia,

gerne lasse ich mich aufklären. ich werde da einmal nachlesen, das war mir nicht mehr in erinnerung. aber nachdem zu der damaligen zeit in der religion nicht nur die rechtsetzung (10 gebote) sondern auch andere erkenntnisse (hier der hygiene) in die texte eingeflossen sind, ist das durchaus wahrscheinlich.

dennoch darf man sich fragen:
vieles, was war, muß nicht in extenso so sein (manches aber schon :D).
kurz: am kern meiner aussage ändert das wenig.

lg w.
 

Gerd Geiser

Mitglied
Hallo ihr Lieben,
ich sehe mich außer Stande, etwas Sinnhaftes zur Diskussion beizutragen. Die religiösen irrationalen Argumente empfinde ich allesamt als lächerlich.
Vereine, deren Vereinszweck die Verehrung von Entitäten ist, sollen von mir aus Vorhäute sammeln, auch die von Säuglingen, wenn diese eindeutig und ausdrücklich nicht gegen ihre Beschneidung widersprechen. Gut erhaltene Vorhäute könnte man plastinieren und zur Aufbesserung der Vereinskasse im Anschluss an die Ausstellung "Körperwelten" als Souvenir verkaufen. Solche Vorschläge halte ich für aufgreifenswert.
Da katholische Würdenträger häufiger an Inkontinenz leiden als als ihre jüdischen und muslimischen Kollegen bin ich mit dem Thema, was mich betrifft, auch noch nicht ganz durch.
Und jetzt "Sperma die Tür zu, damit keiner Vorhaut".

LG,
Gerd
 

HajoBe

Mitglied
Hallo Gerd, kabarettistischer Volltreffer würde ich meinen. Aber solange es sich um Körperverletzung handelt, mit deren Durchführung dem armen Menschenkindlein eine Glaubensform aufgezwungen wird ohne dessen Zustimmung, halte ich die Vorgehensweise eher für bedenklich, wenn nicht pervers.
Warum nicht Ohren abschneiden, Nasenringe anlegen oder Zehnägel ausreißen...nein, hier begibt "mann" sich in die Intimsphäre eines Wehrlosen und begründet die Berechtigung der Vorgehensweise mit religiösen Motiven. Und die haben noch nie etwas getaugt!
Aber, ist halt ein phimoses Thema, oder?
Lieben Gruß
HajoBe
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Meine Frage ist, warum ist gemäß deutschem Grundgesetz Körperverletzung aus religiösen Gründen an Kindern, in Deutschland begangen, erlaubt, wenn gleichzeitig zum Beispiel das Stechen von Ohrlöchern an Kindern durch deutsche Eltern als Körperverletzung strafbar sein soll? Gibt es zwei deutsche Grundgesetze, eins für Deutsche und eins für fremde Religionen? Das würde mich interessieren.

Helmut
 

susann

Mitglied
Ich finde das einfach klasse!! Schmunzelnd les ich das nun schon zum xten Male und komm davon einfach nicht los!

lG, Susann
 
G

Gelöschtes Mitglied 4259

Gast
Ich gebe Susann recht: eine derart famose (phimose) Diskussion hatten wir lange nicht, es macht einfach Spaß, von "appen" oder apotheoisierten, zu Saturnringen verwandelten Häutchen zu lesen...

Dabei hat das Thema wohl eine bleibende Bedeutung+Brisanz, die Kölner Richter wußten m.E. ziemlich genau, in welche Kulturkampfwunde sie ihr Urteil legten...

Eine schöne Formulierung ist mir bei Gerd Geiser aufgefallen, er schreibt von "irrationalen religiösen Argumenten": an sich dürfte es keine rationalen religiösen Argumente geben, alle Religion ist irrational. Daraus folgt wiederum das Gebot des Laizismus, das angeblich in westlichen Demokratien verwirklicht sein soll. Offenbar ist genau das nicht der Fall.

P.
 

Gerd Geiser

Mitglied
Die eigentliche Crux besteht m. E. darin, dass man uns Gott geraubt und seine Wohnstatt außerhalb von uns (in den Himmel) verlegt hat. Und dann hat man uns erzählt, was wir tun müssen, damit wir die Verbindung zu ihm wiederherstellen können. Dabei müssten wir ihn nur in unserem Inneren frei schaufeln.
Der Dr. Sommer des 7. Jahrhunderts, ein gewisser Mohammed, hatte der Überlieferung nach z. B. folgende Vorstellungen, ich zitiere:
Ein Mann befindet sich nie allein mit einer Frau, ohne dass sich der Teufel als Dritter zu ihnen gesellt.
Wenn eine Frau und ein Mann Unzucht begehen, dann geißelt jeden von ihnen mit 100 Hieben. Habt kein Mitleid mit ihnen angesichts der Rechtsbestimmungen Gottes.
Die Mehrzahl der Frauen ist von schlechtem Charakter und schwachem Verstand und man wird mit ihnen nur zurecht kommen mit Milde gepaart mit straffer Zucht.
Die Bosheit muss mit straffer Zucht und und Strenge, die Beschränktheit dagegen mit Güte und Nachsicht behandelt werden.
Ich stand am Tor zur Hölle und die Mehrzahl derer, die da hinein mussten, waren Frauen.
Wenn ein Mann seine Frau in sein Bett ruft, sie aber nicht kommt (kommen im Sinne von kommen), so dass er zornig die Nacht verbringt, dann werden die Engel sie verfluchen bis es morgen wird.
Der Mann hat von der Frau folgendes zu beanspruchen: Wenn er sie begehrt, darf sie sich ihm nicht versagen, auch wenn sie auf dem Rücken eines Kameles säße.
Sure2 Vers223: Eure Frauen sind für euch ein Saatfeld, so geht zu eurem Saatfeld wo immer ihr wollt.
Sure4 Vers34: Ermahnt die jungen Frauen, von denen ihr Widerspenstigkeit befürchtet, entfernt euch von denen und schlagt sie.
Der Mann soll nicht nur das Unangenehme der Frauen ertragen, sondern auch mit ihnen scherzen, kosen und tändeln, denn solches haben Frauen gern.
Mohammeds Lieblingsfrau Aischa war übrigens 9 Jahre alt, als sie von ihm entjungfert wurde.
Aber es sind auch Fortschritte zu verzeichnen. Die Steiningung findet nur noch in Saudi Arabien, im Jemen, in Kenia, Katar, Somalia, Nigeria, im Sudan, Iran, in Pakistan, Belutschistan, in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Afghanistan und hier auch nur noch im Süden statt.
Man gewinnt den Eindruck, dass es vielleicht besser gewesen wäre, den Männern nicht nur die Vorhaut zu entfernen.
 



 
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