Zu gut und zu spät!

Alex

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Es war nicht gerade eine Volkszählung, aber immerhin gab es jede Menge Personenkontrollen. Auch hätte man nicht gerade behaupten können, dass die Regierung nach dem Heiland suchte, dafür aber nach Palästinensern, was für den Ungeborenen keinen Unterschied machte.
So hatte sich im Prinzip nicht viel verändert, als Jesus zur Welt kam. Zwar nicht in einem Stall, aber immerhin war seine Geburtsstätte ein übergut gelüftetes Gebäude im Gazastreifen.
Viel Tamtam gab es nicht gerade um seine Geburt, die drei Weisen kamen nicht ins Sperrgebiet, die Hirten hatten in Zeiten der Massentierhaltung nie eine Chance den Stern zu sehen.

Seine Ankunft war somit ziemlich in die Binsen gegangen, trotzdem dauerte es nicht lange, da hatte er seine Apostel um sich versammelt. Viel hatten die Zwölf ja nicht gemeinsam, außer der Tatsache, dass sie die ersten waren, die das Besondere an diesem Jesus erkannten.
Da war es dann wohl auch kein Wunder, dass einige ziemlich sauer reagierten, als sie die aus dem Tempel geworfenen Postkarten und Kirchenführer bezahlen mussten.
Die Geduldigeren wie Petrus ließen sich davon aber nicht schrecken. Der war es auch, der auf die Idee kam Eintrittskarten für die Bergpredigt zu drucken.
"Wer unschuldig ist, werfe den ersten Stein!" sagte Jesus zu den Palästinensern an einer Straßensperre, Andreas verkaufte hinterher Stahlkugeln zu Horrorpreisen.
Inzwischen folgten dem Heiland große Menschenmengen und wer Jakobus eine kleine Bestechung zukommen ließ, der durfte sogar in dem Bus direkt hinter den Aposteln fahren.
"Wenn du also jemand hilfst, dann tu es so unauffällig, dass nicht einmal dein bester Freund es merkt!" sprach Jesus und es wirkte so gut, dass er die kleinen Hilfeleistungen, die Johannes von den Frauen des Gefolges verlangte nicht einmal mitbekam.
"Wenn ihr fastet, setzt keine Trauermine auf wie die Heuchler... damit niemand es merkt außer dem Vater im Himmel!" erklärte Jesus seinem Gefolge, wodurch er nie herausfand, dass Phillippus mit dem Geld dass er von ihm erhielt niemals Essen kaufte.
Als es dann zu dem Wunder der Massenspeisung kam, war auch die Zeit des Jakobus gekommen, mit Katering konnte man eine Menge zu verdienen.
"Sammelt keine Reichtümer!" meinte Jesus, "Gebt sie Thomas!" meinte Derselbe, was besonders bei den Frauen eine gute Sache war, weil es auch hieß. "Denn euer Herz ist immer dort, wo ihr euren Reichtum habt!"
"Bittet und ihr werdet bekommen!" gefiel Bartholomäus, der die Anhänger um so einiges bat.
An einem anderen Tag heilte Jesus einen Aussätzigen, der sich leicht wunderte, als Matthäus ihn über die Kosten von Wundern aufklärte.
Inzwischen war Jesus berühmt, noch über die Grenzen Israels hinaus hörten die Menschen von seinen Taten, eine gute Sache für Thaddäus, denn der Verkauf der Fernsehrechte machte ihn reich.
Doch der Mann der Stunde war Paulus, dass wirkliche Geschäft war nur durch Merchandising zu machen.
Es kam der Tag des letzten Abendmahls, der Heiland und seine Jünger saßen beisammen, taten sich gütlich am festlichen Mahl. "Ich weiß, dass einer von euch mich verraten hat!" warf Jesus in die Runde, die Jünger fielen vor Schreck fast von den Hockern. "Wer, wer ist es?" verlangten sie zu erfahren. "Es ist der, der soeben das Brot mit mir geteilt hat!" sprach Jesus, und alle Blicke richteten sich auf den Judas. "Und du hast recht getan damit!" lobte ihn der Menschensohn, ging hinaus und lies sich von der Steuerbehörde festnehmen.



Zur Erklärung: In diesem Text geht es absolut nicht um Religion. Die Jünger besitzen zwar die gleichen Namen, sollen aber nicht die Apostel der Bibel in Charakter oder Einstellung symbolisieren. Vieles, dass ‚Jesus' sagt kommt wörtlich aus ‚Die Bibel im heutigen Deutsch', genauer gesagt dem Matthäus dort.
 



 
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