Zu spät

Zu spät um von Dir loszulassen,
zu spät um ein Leben ohne Dich zu führen.

Zu früh um sich dem Tod hinzugeben,
zu früh um zu sterben.

Zu spät um meine Gefühle zu retten,
zu früh um sie aufzugeben.

Zu spät um neuen Mut zu schöpfen,
zu früh um völlig mutlos zu sein.

Zu spät um weiterzumachen,
zu früh um aufzugeben.

Zu spät um neue Träume zum Leben zu erwecken,
zu früh um alte erlöschen zu lassen.

Zu spät um zu glauben, dass die Zeit alle Wunden heilt,
zu früh um die Hoffnung völlig aufzugeben.

Zu spät um von Dir loszulassen,
zu spät um ein Leben ohne Dich zu führen.

Zu früh um sich dem Tod hinzugeben,
zu früh um einfach so zu sterben.
 
L

loona

Gast
Hallo KleineWoelfin,

ein sehr interessantes Stück. Die strikte Abfolge der Einleitungen mit den betonten, weil gedoppelten Start- und Endstrophen verlangt geradezu nach Präzision, gut gefällt mir, daß das Ende nicht einfach so eine Wiederholung des Anfangs ist.

Die Gegenüberstellungen in den "inneren" Strophen können manchmal noch besser herausgearbeitet werden. Zu wechselhaft greifst Du mal das Substantiv der ersten Zeile auf (Strophe 3), mal wiederholst Du es als Adjektiv (4), dann arbeitest Du mit Antonymen (5), die sechste Strophe mischt alles bisherige "irgendwie", die siebte erscheint mir nicht mal wirklich mit Gegensätzen aufzuwarten. Da Du Dich ganz strikt den Gegensätzen oder besser Gegenüberstellungen verschrieben hast, mit den wiederholenden "zu früh"s und zu "spät"s, sollte das (IMO) konsequent durchgearbeitet werden.

Naja, ein sehr zerpflückendes Willkommen hier in der Lupe, hm? Die Idee ist aber zu gut, um verwaschen zu werden...

Sei gegrüßt & frohes Schaffen wünscht

loona
 



 
Oben Unten