Zu spät

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M

mirami

Gast
hallo winfried,

sehr gelungen!

vorschlag:
die letzte zeile durch einer leerzeile abzusetzen.
wäre ein schöner ausklang.

mfg
mirami
 
H

Hakan Tezkan

Gast
ich mag die verwendung von begriffen wie "liebe", und "schmerz" und was weiß ich was nicht. zu abstrakt. aber das ist nur persönlicher geschmack.

hakan
 
Hallo mirami! Danke für Dein Lob. Doch den Vorschlag, die letzte Zeile abzusetzen, kann ich nicht nachkommen. Sie entspricht der ersten Zeile oben und würde damit zu sehr in Kontrast treten. Ich würde gern alles in eins sehen.
 
Hallo Hakan Tezkan! Ich muss zurückfragen, ob Du die Wörter Liebe bzw. Schmerz aus Deinenem persönlichem Repertoire verbannst? Es gibt die Wörter, auch die Zustände. Man kann beides nicht ersetzen. Nur spasam damit umgehen. Da würde ich Dir Recht geben. Aber hier, so meine ich, ist die Beschreibung der Situation nur mit dem Wort Liebe zu benennen. Wie anders? Ich weiß es nicht. Vielleicht Du?

Euch beiden alles Gute
Winfried
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Winfried,

schade, dass du nicht auf Mirami hören möchtest ... Auch in meinen Augen würde das Gedicht so gewinnen. Ich würde sogar noch einen kleinen Schritt weitergehen:

[blue]Die Worte gingen zuletzt.
Es ist spät, zu spät.
Zuerst gingst du.
Dann die Liebe.

Wäre die Liebe
nur verloren,
könnte man
sie suchen.
Doch sie starb dahin
wie eine Flamme
am Docht ohne Wachs.

Auch die Worte sind verraucht.[/blue]

So fände ich es passend.

Die Sache mit dem Docht gefällt mir sehr gut.

Liebe Grüße
Heidrun
 
H

Hakan Tezkan

Gast
ich mag es verbidlicht. hier, speziell in diesem gedicht, ist es nicht möglich, das wort "liebe" zu ersetzen, ohne die form und damit die eigenheit des gedichts zu zerstören. denn es müsste eine metapher her, eine, die es wiederum schwierig macht, das drum herum zu erhalten. daher auch kein verbesserungsvorschlag, nur der hinweis, dass ich auf derart abstrakte worte nicht stehe. ich umgehe sie dadurch, dass ich gleich zu beginn einen anderen ansatz wähle, denn ja, ich benutze sie nicht.

hakan
 
B

Beba

Gast
Auch ich möchte mirami's Vorschlag zur letzten Zeile unterstützen. Sie kommt so nicht recht rüber, verkümmert. Und dadurch fehlt der wirkliche Abschluss.
Dabei hast du mit der letzten Zeile einen sehr guten, passenden Abschluss. Also: Absatz einbauen!

Allerdings ist auch mir zu direkt Liebe und Schmerz im Spiel. Etwas verdeckter dürfte es schon sein, um es zu interessanter Lyrik zu machen. Da stimme ich mit Hakan überein.

Ciao,
Bernd
 
auch ich finde dies ein viel zu offensichtliches, ja plattes "liebesgedicht". alles ist ausgesprochen, keine leerstelle, die dem leser mit seinem eigenen einlass gewährte.

das einzige potentielle bild (=> "verdichtung"), nämlich "docht ohne wachs an der flamme", ist zum einen sehr abgegriffen (diese flamme, dieser docht - das verbrennen der kerze: nein, das ist wahrhaftig nicht originell), zum anderen durch das vergleichende "wie" schon im ansatz vertan.

meiner meinung nach spielt es überhaupt keine rolle, ob die letzte zeile nun abgesetzt ist oder nicht. das gedicht ist dürr, so oder so.

mit grüßen, OM.
 

Duisburger

Mitglied
Das Zauberwort heisst "Umschreibung" >> mit Methapern arbeiten, eingängige Bilder nutzen.
Davon ist hier nichts zu sehen. Zu direkt, ein wenig platt, wie ich finde.
Das Dochtbild (das Einzige hier) ist auch schon reichlich abgenutzt, wirkt hier wie ein mühsam gewollter Abschluß. Letztlich bleibt die Frage, was dieser kleine Text eigentlich transportiert / transportieren will?
Die Liebe erloschen, ein Gehen, ein letztes Wort, dann nichts mehr.
War es das?
Mir ist Umsetzung und Inhalt zu wenig ausgearbeitet. Gerade bei Thema Liebe muss man sich aus den Legionen von Liebesgedichten abheben können, sonst ist es nur ein weiteres unter Zigtausenden, die sofort wieder vergessen werden.

lg
Duisburger
 
M

mirami

Gast
einspruch!

beim versuch unverbrauchte worte und originelle bilder zu finden gerät manch ein autor schon mal an die grenze der lächerlichkeit. muss man tatsächlich immer alles in (die manchmal abstrusesten) metaphern verpacken um eine recht einfache aussage für den leser interessant zu machen? inmitten solcher tausendfachen versuche etwas (ganz einfaches, für das es auch entsprechende zeitraffende worte gibt) möglichst kompliziert zu umschreiben, erscheint mir dieses gedicht hier (nicht obwohl, sondern gerade WEIL es sich kurz fasst und offensichtlich bleibt) klar und unnervig. ich unterstelle dem autor hier kein unvermögen die “verbotenen worte der liebeslyrik“ zu verkleiden sondern absicht.

die flamme/docht ohne wachs- metapher ist nicht neu. stimmt. aber sie passt hier um den, für mich, finalen tragenden satz entsprechend vorzubereiten. merke: wo rauch ist, bzw. war – muss wohl vorher auch feuer gewesen sein.... :)

vielleicht haben ja auch verschiedene stile auf der großen lyrikwiese platz? nicht nur der umschreibende, bildhafte? ich mag jedenfalls beide.


@winfried,

und wenn du gar keine absätze machen würdest? nur den titel und die letzte zeile abheben würdest?
zu spät – auch die worte sind verraucht?
 
Hallo! Nur einige Eurer Kritikpunkte der letzten Mails möchte ich ansprechen und zwar in einer Antwort, sonst würde es zu ausführlich werden.
Den Satz, dass Liebe und Schmerz zu sehr im Spiel sind, versteh ich nicht. Sollte man nicht von "Liebe" sprechen, wenn man Liebe meint; verdeckt über die Wahrheit zu sprechen, würde ich "um den heißen Brei herumreden" nennen. Verdeckte Lyrik ist interessante Lyrik? Wo bin ich hier eigentlich! Das Gedicht ist dürr? Manchmal braucht es keine Massen oder Überschwang an Wörtern, um einen Sachverhalt darzutun. Zu spät ist zu spät und wenn die Liebe geht, dann geht sie. Dann braucht es nicht viele Worte, dann überlegt man: Die gemeinte Person geht, meine Liebe stirbt, dann ist ein Suchen oder ein Neuanfang zwecklos. Feuer genügt nicht!
Und was will der Leser in meinem Gedicht, lieber OM? Außerdem: Das Bild ist nicht "Docht an der Flamme ohne Wachs", sondern "eine Flamme am Docht ohne Wachs"; und wo ist da eine Kerze gemeint? Wenn man so mit Texten umgeht, dann merkt man auch nicht, dass hier ein anderes Bild gemeint ist: Eine Flamme an einem Docht, der gar kein Wachs hat, vielleicht nie gehabt hat; aber vielleicht hat man es nicht gemerkt, späte Erkenntnis, auch die tut weh (zu platt?)! Ihr operiert hier mit Bildern, die in eurem Kopf schon drin sind und überlest das, was geschrieben wird. Der Sinn des Gedichtes scheint manchen der Kritiker nicht aufzugehen. Viele Kritiker sind mir halt zu selbstsicher. Nicht nur zu dem, den man bemisst, sollte man kritisch sein; derjenige, der bemisst, sollte es auch zu sich selbst sein. Das ist meine Devise.
Zum Schluss noch eine Bemerkung: Viele Kommentare sind mir leider zu oberflächlich, da sie ohne Begündung und ohne Tiefgang arbeiten. Das ist so, wenn man seine Meinung als absolut hinstellt. Es gibt niemals eine Sicht der Dinge, sondern mindestens acht Seiten (nach Konfuzius hat man dann den Status eines Weisen inne).
Wenn der Ressortleiter mich jetzt "aus dem Rennen schießt", soll er es tun.
Winfried
 
B

Beba

Gast
Sorry für meine Kritik an deinem Werk! Wird nicht wieder vorkommen.

Adios,
Bernd
 
Hallo Bernd,
schade, dass Du so reagierst. Aber wenn man Kriitk ausspricht, muss man auch ertragen, dass einer dagegen etwas sagt, sich wehrt. Ich muss doch nicht sille halten.
Im übrigen habe ich mich ja nur über meinen Eindruck gegen ganz bestimmte Verhaltensweisen der Kritiker ausgesprochen. Nicht gegen alle Kriitker in Bausch und Bogen.
Ich hoffe, dass Du doch weiterhin meine Gedichte besuchst und bewertest.
Mit freundlichen Grüßen
Winfried
 
H

Hakan Tezkan

Gast
hallo winfried,

schade, dass du so abblockst. und einiges selber falsch verstehst/verstehen möchtest. ich gebe dir ein beispiel aus meiner lyrik(die selber noch sehr, sehr unausgereift ist), um dir zu verdeutlichen, dass es durchaus möglich ist, direkt über schmerz, vergangene liebe, falsche liebe auch zu reden, ohne sie zu benennen, und: ohne viel worte benutzen zu müssen:

heute...

wie lange hatte dein
handy kein netz und
unsere kleidung keine
farbe

wie lange waren es die fotos
auf dem nachtschrank
in denen wir
lebten

heute
lege ich eine kaffeebohne
auf unser kissen
und werfe die plastikblume
die du mir geschenkt hast
auf den kompost


jetzt darfst du noch etwas dazu sagen, oder nicht. übrigens, mirami, es geht auch klar und verständlich, trotz neuer, oder vielmehr: nicht derart abgegriffener bilder.

hakan


ps: eigentlich wollt ich was richtig gutes raussuchen, aber das war mir dann zu anstrengend, zumal ich nicht das gefühl habe, dass hier vernünftig diskutiert, sonern von beiden seiten nur abgeblockt wird.
 
B

bluefin

Gast
@hakan - die plastikblume gehört nicht in den kompost!

im übrigen hast du recht.

liebe grüße aus münchen, der weltstadt mit herz

bluefin
 
M

mirami

Gast
@hakan,

„übrigens, mirami, es geht auch klar und verständlich, trotz neuer, oder vielmehr: nicht derart abgegriffener bilder.“

natürlich geht es! ich habe daran keinerlei zweifel. :)

mfg
mirami
 
H

Hakan Tezkan

Gast
und: du sagst ja auch ganz klar, dass das schöner ist, oder?
für diesen fall: warum lassen wir autoren nicht experimentieren, bis sie eben frische metaphern finden, die auch dem geneigten leser sich erschließen? klar, klappt das nicht auf anhieb, aber versuchen...
 
B

bluefin

Gast
@hakan!! nicht so präpotent!!

deine plastikblume und die nachttischbildchen und das ausgeknipste händy sind auch schon ziemlich ausgeleierte klischees.

nur die kaffeebohne ist neu. mit der kann wahrscheilich keiner von uns wirklich was anfangen. muss ein anderer kulturkreis sein - was hat die zu bedeuten?...*grübel*...

lg

bluefin
 



 
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