Zu tief geblickt

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Walther

Mitglied
Zu tief geblickt


Ich blickte tief in sie, doch sie,
Sie ließ sich einfach nicht mehr blicken.
Ich sollt’ ihr eine Message schicken.
Die Antwort SMS kam nie.

Ich blickte tief in ihren Rücken.
Bestaunte Wade, Fesseln, Knie.
Ein wunderschöner Kolibri:
Sie zu betrachten war Entzücken.

Ich blickte tief auf ihren Busen,
Sah Augen, über ihren Hals,
Den Mund, die Strähnen jedenfalls,

Die blonden, ach, sie streicheln, schmusen,
Das würd’ ich gern im Fall des Falls:
Doch sie, sie kann’s wohl nicht verknusen.
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Walther,

manchmal stimmt die Chemie eben doch nicht. Es kann ja aber auch noch viele andere Gründe haben. Und wer weiß, Du könntest ja noch 20 Fortsetzungen zum Thema schreiben bis Deine Leserschaft mit Dir zusammen an das Happyend gelangt ist. Möglich ist doch immer alles.

Dein im lockeren Tonfall geschriebenes Sonett gefällt mir gut.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
S

Spaetschreiber

Gast
Lieber Walther,

wären nicht, wenn es so wäre, die kleinen Stolpersteine
aus dem Weg geräumt?

________________________________

Ich blickte tief in sie, doch sie,
Sie ließ sich einfach nicht mehr blicken.
Ich sollt’ ihr eine Message schicken.
Die Antwort SMS kam nie.

Ich blickte tief in ihren Rücken.
Bestaunte Wade, Fesseln, Knie.
Ein wunderschöner Kolibri:
Sie zu betrachten war Entzücken.

Ich blickte tief auf ihren Busen,
[blue]In[/blue] Augen, über ihren Hals,
Den Mund, die Strähnen [blue]eben[/blue]falls,

Die blonden, ach, sie streicheln, schmusen,
Das würd’ ich gern im Fall des Falls:
Doch sie, sie kann’s wohl nicht verknusen.

_____________________________

LG
Tom

(kann aber auch an meinem komischen Rhytmus liegen)
 

Walther

Mitglied
Vielen Dank für Deine Hinweise.

Kann man so machen,

lb. Tom,

muß man aber nicht. Jedenfalls das "ebenfalls" nicht, denn dadurch bekommt das Gedicht einen anderen Spin, den ich eigentlich nicht wollte. Wenn Du weiterliest, wirst Du merken, daß das "sah" und das "jedenfalls" durchaus ihren Sinn haben (und Deine Version stand da schon einmal, wurde aber dann verworfen zugunsten der jetzigen). :)

Und der Rhythmus stimmt, wie Du hier siehst:
Ich blickte tief auf ihren Busen,
xXxXxXxXx
Sah Augen, über ihren Hals,
xXxXxXxX
Den Mund, die Strähnen jedenfalls,
xXxXxXxX

Die blonden, ach, sie streicheln, schmusen,
xXxXxXxXx
Das würd’ ich gern im Fall des Falls:
xXxXxXxX
Doch sie, sie kann’s wohl nicht verknusen.
xXxXxXxXx
Du siehst, das Metrum löst sich wunderbar auf, weil es quasi über S3 sich ins 2. Terzett (S4) zieht. Alles in Ordnung also. ;) Außer, daß das LyrIch einen Korb erster Ordnung abräumte. PG, sagen da die jungen Damen, muß ja nicht so stieren, der junge Herr!

Lieber Gruß

W.
 

Walther

Mitglied
Lb. Vera-Lena,

danke für Deinen Eintrag. Das LyrIch ist aber nicht der Autor, weil dieser bereits vergeben ist. Es mag jedoch sein, daß er - seiner frühren Jugend erinnerlich - schon ein wenig aus seiner Erfahrung plauderte ... ;)

Lieber Gruß

W.
 
S

Spaetschreiber

Gast
Nein nein, nicht das Metrum war's, der Sinn stand bei mir - in den Gedanken im Vordergrund. Wobei "Sinn" ja nun wieder ein weites Feld ist. Gestolperrrrrrt bin ich über:

Meine Lesart:
"Sah Augen über ihren Hals."
Natürlich sind die Augen über dem Hals... :)
Mir war - und ist das Komma, um den Gedanken zu brechen, einfach nicht stark genug.

Und: Ist nicht "jedenfalls" der Opener zu einer Auflösung?
Ich sehe sie nicht.
Vielleicht bin ich auch nur zu doof heute Abend.

Über Metrum denke ich bei Dir niemals nach. Da verlass ich mich doch auf Dich. :)


LG
Tom
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Walther,

ich habe noch nie das Lyri mit dem Autor verwechselt. Ich hätte nur gerne eine Fortsetzungsgeschichte gehabt, möglicherweise einen Sonettenkranz.

Vera-Lena, heute etwas übermütig mit lieben Grüßen
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Walther,

was den Änderungsvorschlag betrifft, da gebe ich Tom Recht. So wie er es an dieser einen Stelle formuliert hat, liest es sich flüssiger und verändert inhaltlich gar nichts. Auch mir kam diese Stelle etwas aufgepfropft vor, aber ich wusste keinen Verbesserungsvorschlag.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
L

label

Gast
Hallo Walther

Tom's Auffassung teile ich.


Meinst du Sah Augen, über ihren Hals, Den Mund, als Aufzählung von ich sah, dann wäre es nötig, dies zumindest mit Zeichensetzung kenntlich zu machen.
[blue]Sah Augen, über ihren Hals,
Den Mund. Die Strähnen jedenfalls,[/blue]

So werden die Strähnen gedanklich ins folgende Terzett mitgenommen, wohin es ja wohl gehört und macht gleichzeitig die Aufzählung übersichtlicher d.h. man kann gedanklich sah über ihren Hals und sah den Mund einfügen.
Damit müsste sonst nichts geändert werden.

label
 
S

Spaetschreiber

Gast
Schau mir in die Hühneraugen Babe ...
Na das klingt ja nach sehr absonderlichen Erfahrungen.

;)
 

Walther

Mitglied
Hallo Label,

danke für diesen Vorschlag. Er greift den Satz so auf. Ich werde ihn so umsetzen.

Bester Gruß

W.

Liebe Vera-Lena, Julia, Tom,

ist dann auch Euren Anmerkungen Genüge getan?

Danke & Gruß W.

@ presque-rien

Lb. Julia,

das hübsche Vögelchen hatte ja fast nix an. Da war auch der Blick auf die Hühneraugen möglich. :D

Spitzbübische Grüße

W.
 

Walther

Mitglied
Zu tief geblickt


Ich blickte tief in sie, doch sie,
Sie ließ sich einfach nicht mehr blicken.
Ich sollt’ ihr eine Message schicken.
Die Antwort SMS kam nie.

Ich blickte tief in ihren Rücken.
Bestaunte Wade, Fesseln, Knie.
Ein wunderschöner Kolibri:
Sie zu betrachten war Entzücken.

Ich blickte tief auf ihren Busen,
Sah Augen, über ihren Hals,
Den Mund; die Strähnen jedenfalls,

Die blonden, ach, sie streicheln, schmusen,
Das würd’ ich gern im Fall des Falls:
Doch sie, sie kann’s wohl nicht verknusen.
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Walther,

die strophe

Ich blickte tief auf ihren Busen,
Sah Augen, über ihren Hals,
Den Mund; die Strähnen jedenfalls

finde ich noch nicht recht zufriedenstellend. Wie wäre es mit:

[blue]
Ich blickte tief auf ihren Busen,
Sah Lippenrot, den schmalen Hals,
Das Haar, die Strähnen jedenfalls
[/blue]

Klingt weniger sperrig, meine ich.

Herzliche Grüße
Heidrun
 

Walther

Mitglied
Zu tief geblickt


Ich blickte tief in sie, doch sie,
Sie ließ sich einfach nicht mehr blicken.
Ich sollt’ ihr eine Message schicken.
Die Antwort SMS kam nie.

Ich blickte tief in ihren Rücken.
Bestaunte Wade, Fesseln, Knie.
Ein wunderschöner Kolibri:
Sie zu betrachten war Entzücken.

ch blickte tief auf ihren Busen,
Sah Lippenrot, den schmalen Hals,
Das Haar, die Strähnen jedenfalls,

Die blonden, ach, sie streicheln, schmusen,
Das würd’ ich gern im Fall des Falls:
Doch sie, sie kann’s wohl nicht verknusen.
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Walther,

so gefällt es mir jetzt auch besser. Wie einem das beim Korrigieren öfter passiert, hast Du jetzt einen Tippfehler drin. Das "Ich" hat kein "I".

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Walther

Mitglied
Zu tief geblickt


Ich blickte tief in sie, doch sie,
Sie ließ sich einfach nicht mehr blicken.
Ich sollt’ ihr eine Message schicken.
Die Antwort SMS kam nie.

Ich blickte tief in ihren Rücken.
Bestaunte Wade, Fesseln, Knie.
Ein wunderschöner Kolibri:
Sie zu betrachten war Entzücken.

Ich blickte tief auf ihren Busen,
Sah Lippenrot, den schmalen Hals,
Das Haar, die Strähnen jedenfalls,

Die blonden, ach, sie streicheln, schmusen,
Das würd’ ich gern im Fall des Falls:
Doch sie, sie kann’s wohl nicht verknusen.
 



 
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