Mößner Bernhard
Mitglied
Zum Einkauf nur mäßig begabt.
Es gibt kaum eine Tätigkeit, die ich weniger beherrsche, als das Einkaufen in einem Supermarkt. Es ist nun nicht so, dass ich das reichhaltige Angebot an Dingen, die ich nie brauchen werde, nicht sehen würde. Mein Problem besteht ganz einfach darin, jene wenigen Artikel zu finden, die ich benötige. Oder, um die Wahrheit zu sagen, so kurz vor Ladenschluss alle auf meinem Einkaufszettel stehenden Dinge zu orten, den mir die fürsorglichste aller denkbaren Ehefrauen mit auf den Weg gegeben hat.
H-Milch zum Beispiel suche ich selbstverständlich im Kühlfach zwischen Butter und Käse. Schier zur Verzweiflung bingt mich, wie immer, der Auftrag, Hefewürfel, Sahne, Grieß und Sauerrahm mitzubringen. Erst vorletzte Woche habe ich mir mit Hilfe meines Computers einen Plan erstellt, in welcher Himmelsrichtung jene stets gründlich versteckten Grundnahrungsmittel zu suchen sind, die jede Hausfrau von Zeit zu Zeit braucht, welche der herkömmlichen Koch- und Backkunst noch kundig ist. Doch anscheinend hat das Personal die Regale wieder einmal irgendwie in entgegengesetzte Richtungen innerhalb der unübersichtlichen Halle verschoben, so dass mir auch der vorsorglich mitgebrachte Kompass nicht weiterhilft. Was sogar ein mit völliger Blindheit geschlagener Einkäufer wie ich, sofort finden würde, sind Fertigsuppen und Soßen in Dosen und Beuteln, Backmischungen für Kuchen, eingepackte Sahnetorten, Eiscreme und Fertiggerichte in der Gefriertruhe, vielerlei Schnäpse, Weine aus aller Herren Länder, zwanzig verschiedene Joghurts oder Cremespeisen, mit und ohne Sahnehäubchen, sowie Knuppers und Knappers mit Zerialien, oder wie diese unbedingt notwendigen Zusätze heißen mögen.
Doch dies alles, das weiß der planlos umher irrende Ehemann aus leidvoller Erfahrung, darf er der tüchtigsten Hausfrau der Welt nie und nimmer mit nach Hause bringen.
So fällt mein Blick notgedrungen auf die Sonderangebote der Woche, die glücklicherweise das Herz versierter Hauswerker mehr zu erwärmen vermögen.
Eine Bohrmaschine mit Rechts- und Linkslauf, mit Schlagbohrwerk und stufenlos verstellbarer Drehzahl für neunundvierzig Euro findet sich alsbald in meinem Einkaufswagen, ein kompletter Bohrersatz für Holz, Metall und Stein, für unter zehn Euro, eine kleine Hausbockleiter, die sich auch als Gerüst eignet, ein Hochdruckreiniger chinesischer Herkunft, welches Gerät ich vor Jahren einmal gut hätte brauchen können, fünf Liter Motorenoel und eine Diskette samt Handbuch zu einem Microsoft-Programm, das meinen etwas veralteten Computer auf Vordermann bringen soll, schiebe ich nun, anstelle von Hefe, Haferflocken und H-Milch in Richtung der verwaisten Ladenkasse. Endlich dort angekommen, muss ich erst einmal die Kassiererin herbeirufen, die sich mit ihren Kolleginnen anscheinend beim wochenendlichen Hallen-Großputz vergnügt. Und hier soll der Kunde König sein? Nach kurzem Wortwechsel findet sie sich doch noch bereit, unter Zurhilfenahme meiner Kreditkarte zweihundertachtunddreißig Euro von unserem ehelich gemeinsamen Bankkonto abzubuchen. Als mir der Filialleiter höchstpersönlich die seit einer viertel Stunde geschlossene Eingangstür aufschließen will, fällt mir gerade noch rechtzeitig ein, dass ich der verständnisvollsten Ehefrau der Welt unbedingt noch eine Schachtel Weinbrandpralinen mitbringen sollte, die ich vorhin völlig übersehen hatte.
Auf meinem Heimweg male ich mir aus, wie sich meine sicherlich höchst überraschte Christel freuen wird, wenn ich ihr anstelle von Mehl und Sauerrahm die Weinbrandpralinen in die Hand drücke, bevor ich mich in meinen Hobbykeller flüchte, zu all meinen übersichtlich dort lagernden Bohrmaschinen, Kreis- und Stichsägen, Leim, Schrauben und Schraubendrehern, die seit Jahren darauf warten, irgendwann einmal im Haus und Haushalt eingesetzt zu werden.
Es gibt kaum eine Tätigkeit, die ich weniger beherrsche, als das Einkaufen in einem Supermarkt. Es ist nun nicht so, dass ich das reichhaltige Angebot an Dingen, die ich nie brauchen werde, nicht sehen würde. Mein Problem besteht ganz einfach darin, jene wenigen Artikel zu finden, die ich benötige. Oder, um die Wahrheit zu sagen, so kurz vor Ladenschluss alle auf meinem Einkaufszettel stehenden Dinge zu orten, den mir die fürsorglichste aller denkbaren Ehefrauen mit auf den Weg gegeben hat.
H-Milch zum Beispiel suche ich selbstverständlich im Kühlfach zwischen Butter und Käse. Schier zur Verzweiflung bingt mich, wie immer, der Auftrag, Hefewürfel, Sahne, Grieß und Sauerrahm mitzubringen. Erst vorletzte Woche habe ich mir mit Hilfe meines Computers einen Plan erstellt, in welcher Himmelsrichtung jene stets gründlich versteckten Grundnahrungsmittel zu suchen sind, die jede Hausfrau von Zeit zu Zeit braucht, welche der herkömmlichen Koch- und Backkunst noch kundig ist. Doch anscheinend hat das Personal die Regale wieder einmal irgendwie in entgegengesetzte Richtungen innerhalb der unübersichtlichen Halle verschoben, so dass mir auch der vorsorglich mitgebrachte Kompass nicht weiterhilft. Was sogar ein mit völliger Blindheit geschlagener Einkäufer wie ich, sofort finden würde, sind Fertigsuppen und Soßen in Dosen und Beuteln, Backmischungen für Kuchen, eingepackte Sahnetorten, Eiscreme und Fertiggerichte in der Gefriertruhe, vielerlei Schnäpse, Weine aus aller Herren Länder, zwanzig verschiedene Joghurts oder Cremespeisen, mit und ohne Sahnehäubchen, sowie Knuppers und Knappers mit Zerialien, oder wie diese unbedingt notwendigen Zusätze heißen mögen.
Doch dies alles, das weiß der planlos umher irrende Ehemann aus leidvoller Erfahrung, darf er der tüchtigsten Hausfrau der Welt nie und nimmer mit nach Hause bringen.
So fällt mein Blick notgedrungen auf die Sonderangebote der Woche, die glücklicherweise das Herz versierter Hauswerker mehr zu erwärmen vermögen.
Eine Bohrmaschine mit Rechts- und Linkslauf, mit Schlagbohrwerk und stufenlos verstellbarer Drehzahl für neunundvierzig Euro findet sich alsbald in meinem Einkaufswagen, ein kompletter Bohrersatz für Holz, Metall und Stein, für unter zehn Euro, eine kleine Hausbockleiter, die sich auch als Gerüst eignet, ein Hochdruckreiniger chinesischer Herkunft, welches Gerät ich vor Jahren einmal gut hätte brauchen können, fünf Liter Motorenoel und eine Diskette samt Handbuch zu einem Microsoft-Programm, das meinen etwas veralteten Computer auf Vordermann bringen soll, schiebe ich nun, anstelle von Hefe, Haferflocken und H-Milch in Richtung der verwaisten Ladenkasse. Endlich dort angekommen, muss ich erst einmal die Kassiererin herbeirufen, die sich mit ihren Kolleginnen anscheinend beim wochenendlichen Hallen-Großputz vergnügt. Und hier soll der Kunde König sein? Nach kurzem Wortwechsel findet sie sich doch noch bereit, unter Zurhilfenahme meiner Kreditkarte zweihundertachtunddreißig Euro von unserem ehelich gemeinsamen Bankkonto abzubuchen. Als mir der Filialleiter höchstpersönlich die seit einer viertel Stunde geschlossene Eingangstür aufschließen will, fällt mir gerade noch rechtzeitig ein, dass ich der verständnisvollsten Ehefrau der Welt unbedingt noch eine Schachtel Weinbrandpralinen mitbringen sollte, die ich vorhin völlig übersehen hatte.
Auf meinem Heimweg male ich mir aus, wie sich meine sicherlich höchst überraschte Christel freuen wird, wenn ich ihr anstelle von Mehl und Sauerrahm die Weinbrandpralinen in die Hand drücke, bevor ich mich in meinen Hobbykeller flüchte, zu all meinen übersichtlich dort lagernden Bohrmaschinen, Kreis- und Stichsägen, Leim, Schrauben und Schraubendrehern, die seit Jahren darauf warten, irgendwann einmal im Haus und Haushalt eingesetzt zu werden.