Zusammenziehen

4,00 Stern(e) 7 Bewertungen

Herr Müller

Mitglied

Zusammenziehen

Erst sah er sie, dann sah sie ihn,
sie war´ n sich völlig sicher,
er zieht zu ihr und sie zu ihm,
die Eva und der Micha.

Dann war er da, und sie war weg,
das konnte so nicht klappen,
wohnt sie doch nun in seinem Dreck,
und er bei ihren Schlappen.

Er rief sie an, sie war voll Glück,
sie wollten sich doch lieben,
da wandert jeder heim zurück
und ist allein geblieben.

Als er dann starb, war sie schon tot,
da kam es noch zum Glücke,
wie gut, dass sie ihm damals bot
Familiengruft mit Lücke.​
 

Udogi-Sela

Mitglied
Als ich mich auf den Rhythmus der ersten Zeilen eingelassen hatte, stolperte ich bei „sie wohnt nun...“, "da zog jeder heim ...“ und „schön, dass sie ihm damals bot“.

Das hat wohl mit der Hebung und Senkung zu tun; die Silbenzahl stimmt ja.
Wenn man es öfters liest, hat man die Betonung richtig raus.

Ich weiß noch nicht so recht, woran es liegt, dass ich das schöne Gedicht nicht ohne Holpern lesen kann...
Geht’s noch jemand anderem so?

LuMen weiß Rat?

fragt
Udo
 
L

Lotte Werther

Gast
Aufruf von Udogi-Sela

Hier gerne nochmals meine Meinung dazu, die ich schon als mail kundtat.

Es ist von der Idee her witzig und originell wie der Autor selbst.

Wenn ich lese, möchte ich, dass es fließt.
Dass ich mich im Rhythmus mitwiegen kann, am Ende lachen
und sagen: Donnerwetter Henrik, warum fiel mir das nicht ein?

Du wechselst den Rhythmus aber zu oft. Und so bleibe ich beim Lesen immer hängen und brauche einen neuen Anlauf, mit geänderter Betonung.

Es geht gar nicht so sehr ums Theoretisieren mit dem Jambus oder Daktylus. Es geht nur ums Synchronisieren des so schön leicht fließenden Inhalts mit der Form.

Vielleicht überlegst es noch einmal?

Lotte Werther
 

Duisburger

Mitglied
Hallo,

da kann ich mich nur Lotte anschließen, mir ging es genau so. Ein pfiffiger Text, doch ich "stolpere" beim Lesen.
So ein Text muss bei mir "galoppieren". So wie die Gedichte von Willhelm Busch. Da muss alles nahtlos ineinander übergehen. Galoppieren eben.
Hebung, Senkung, Betonung. Daraufhin solltest du dein Werk noch einmal überprüfen und versuchen, die Verse in "Einklang" zu bringen.
Trotzalledem: Ein lustiger, pfiffiger Text.


Lg

Uwe
 
K

Klopfstock

Gast
Mir geht es ähnlich wie Udogi - zuerst bin ich gestolpert,
und erst beim often Lesen kam ich in den Rhythmus des
Gedichtes.....nach ein paar Mal hat man den raus;)

Liebe Grüße
von Klopfstock :)
 

Herr Müller

Mitglied
Oh Lotte,

ich hätte auf Dich sofort hören sollen. :(
Mein Problem war, ich habe das Gedicht immer gesungen, dann klappte es, zum Verrücktwerden. Ein toller Schlager. Aber Eure berechtigte Kritik hat mich bewegt, das ganze Teil zu überarbeiten.

Wenn Ihr es jetzt bitte noch einmal lesen könntet.

Ist es so besser. Ich habe das Gefühl für dieses Gedicht verloren, es liegt mir aber sehr am Herzen.

Herr Müller bedankt sich bei allen Beteiligten schon jetzt :)
 
L

Lotte Werther

Gast
Herr Müller Herr Müller

Und fragst du mich nach meinem Begehr, so sage ich dir hier offen:

Lieber Henrik, die Originalfassung muss wieder her, nur eben mit den kleinen Änderungen. Und dann liefer uns doch bitte die Noten dazu, ich singe auch so gerne und ich glaube dir, dass es als Schlager einen anderen Rhythmus hatte als beim Lesen.

Trällernd und schon mal die Stimme einwärmend

Lotte Werther
 

Herr Müller

Mitglied
Lotte, Du bringst mich um den Verstand

Hier ist nochmal der Originaltext:

Er sah sie und sie sah ihn,
sie war´ n sich völlig sicher,
er zieht zu und sie zu ihm,
die Eva und der Micha.

Er war da und sie war weg,
das konnte so nicht klappen,
sie wohnt nun in seinem Dreck,
und er bei ihren Schlappen.

Er rief an und sie vor Glück,
sie wollten sich doch lieben,
da zog jeder heim, zurück,
und ist allein geblieben.

Er starb alt und sie war tot,
da kam es doch zum Glücke,
schön, dass sie ihm damals bot,
Familiengruft mit Lücke.
 

Herr Müller

Mitglied
Flotte Lotte-Variante

Ist es so besser, wie die Lotte es vorgeschlagen hat? Ich habe da volles Vertrauen in die Lotte, wenn ich auch nicht gleich das gemacht habe, was sie gesagt hat. ;)
Das ist jetzt 7-7-8-7 und nicht mehr 7-7-7-7.

Er sah sie und sie sah ihn,
sie war´ n sich völlig sicher,
[blue]er zieht zu ihr und sie zu ihm,[/blue]
die Eva und der Micha.

Er war da und sie war weg,
das konnte so nicht klappen,
[blue]wohnt sie doch nun in seinem Dreck, [/blue]und er bei ihren Schlappen.

Er rief an und sie vor Glück,
sie wollten sich doch lieben,
[blue]da wandert jeder heim zurück[/blue]
und ist allein geblieben.

Er starb alt und sie war tot,
da kam es doch zum Glücke,
[blue]wie gut, dass sie ihm damals bot[/blue]
Familiengruft mit Lücke.
 

Udogi-Sela

Mitglied
Ja!

Ja, genau so!
So wie die flotte Lotte Variante.

Ich wusste es: Ihr würdet mir helfen! ;)

Naja, und dem Herrn Müller natürlich!

Herzlichst
Udo
 

Herr Müller

Mitglied
Eine Nacht drüber geschlafen

Die flotte Lotte-Version habe ich jetzt reingestellt :)
Danke an Euch.

Herr Müller, Herr Müller was sind sie unentschlossen
 

Vera-Lena

Mitglied
Rhythmus ist eben doch wichtig

Lieber Herr Müller,

gestern hatte ich nur flüchtig auf diesen Text geschaut, und durch die rhythmischen Verzerrungen, habe ich noch nicht einmal den Inhalt richtig mitgekriegt.

Aber so, wie es jetzt da steht, ist es sehr witzig, und man fragt sich, wie zwei Liebende es fertig bringen, immer aneinander vorbei....
Das kann man ja auch auf andere Aktivitäten ummünzen. Also die Beiden.... vielleicht hätte jeder einen anderen Partner haben müssen mit etwas mehr Besonnenheit und etwas weniger Ungestüm. Aber wenn es im Innern so brennt und lodert, dann kommt man eben erst im Familiengrab zur Ruhe..hoffentlich!

Ja, lieber Müllermann alles Glück in Deiner Mühle mit Deinen zwei schönen Müllerinen.:)

Liebe Grüße Vera-Lena
 

Herr Müller

Mitglied
Müllers Mühlen mahlen langsam

Liebe Vera-Lena,
ich scheine doch Rhythmusstörungen zu haben, aber lieber Reim- als Herzrhythmusstörungen. Viele Stunden habe ich vor diesem Gedicht gesessen und nicht nur ich, ich hatte Flotte Helfer ;) Schön, dass es jetzt gefällt. Und mir macht Textarbeit wirklich Spaß :)

Herr Müller
 

LuMen

Mitglied
a-rhythmisch?

Lieber Herr Müller,

sei mir nicht böse, aber Du hast schon mal besser gereimt! (Oder hast Du Dir absichtlich den Versfuß gebrochen?)
Mein unverbindlicher Vorschlag wäre gewesen, jeweils die erste Zeile der Strophen umzustellen:

"Erst sah er sie, dann sah sie ihn.."

"Dann war er da, und sie war weg.."

"Er rief sie an, sie war voll Glück.."

"Als er dann starb, war sie schon tot.."

Mit freundlich-fragendem Gruß
LuMen
 

Herr Müller

Mitglied
Lieber LuMen

Ich habe beschlossen, das Gedicht alle 8 Stunden zu ändern ;) Deine Änderungen haben aber was bestechendes. :)

Ich lese und spreche jetzt immer heimlich meine alte Originalfassung mit der Taschenlampe unter der Bettdecke, damit es keiner von Euch hört oder sieht.

Herr Müller
 

Vera-Lena

Mitglied
zusammengezogen

Lieber Herr Müller,

Du brauchst nicht zu verzweifeln, jetzt ist es wirklich perfekt, jetzt ist es von allen freundlichen Mithelfern, zu denen ich ja nicht zähle, aus allen Anregungen allerbestens "zusammengezogen".

Leg die Taschenlampe beiseite und schlafe in tiefer Zufriedenheit. Teamwork ist einfach eine gute Sache.

Herzlichst Vera-Lena
 

B.Wahr

Mitglied
Unzerbrechlich

Hallo Herr Müller,

am Ende langen Taches
schüttelt mich der Muskel des Laches...

Soooooo ein schönes Melodram!
Wie konnt ich das übersehn?

Übrigens glaube ich, daß Du genauso unzerbrechlich bist wie Dein Humor auch!;)

Zieh Dich also nicht zuuu sehr zusammen unter Deiner Bettdecke, StehaufMüllerchen!

Mit zusammengezogenen Grüßen
B.Wahr
 

Schakim

Mitglied
vom Nesten und Nisten ...

Hallo, Herr Müller!

Das "Fundstück der Woche" ist auch mir entgangen!

Wenn Vögel sich zusammentun
und in denselben Betten ruhn,
da fliegen plötzlich Federn viel,
und aus scheint's mit dem Liebesspiel!

Nun sucht man sich ein neues Nest,
in das man sich gern fallen lässt!
Das Spiel beginnt - wie alt bekannt -
viel Federn fliegen über Land ...

Zum letzten Mal noch ein Versuch,
zuvor noch einen bösen Fluch!
Das Schicksal hat es gut gemeint,
weil jeder Vogel selig weint!


LG
Schakim
 



 
Oben Unten