adventssinnen

windböen treiben wolken gefetzt
in den graugrünen bergwald
dürr schwarze buchenarme
beklagen mahnmalend
die schornsteine im dorf
verbreiten kamingerüche
nehmen schon wieder abschied
von ankunftszeiten
nur ein mann mit hund stapft
gegen die jahreszeit
lautlos schleicht vergehen
in die weißen rechtecke
der fachwerkhäuser

dazwischen suchen sinnlose
sinn

Lieber Karl,
die Sache mit den weißen Rechtecken ist ein Wahnsinnseinfall!
Denn es liegt auf der Hand, dass Sinnsuche in solchem Geviert nur bei Sinnfreien überhaupt einen Sinn machen kann.
Elegante Sprachspielereien mit tieferem Background.
Herzliche Grüße
Heidrun

Liebe Heidrun,
du beschämst mich.
Herzlichen Dank und Gruß
Karl

Hallo Karl
Was heißt Adventsinnen? Der Sinn der Adventszeit? Gibt man es bei Google ein, wird es in Adventssingen geändert.
Irgendwie tauchen in der Adventszeit doch Kindheitserinnerungen auf.
Ich schmücke das Zimmer mit Tannenzweigen und hier und da einem Engel.
Es macht sich ein warmes Gefühl bei viel Kerzenlicht und frühen Weihnachtsliedern breit.
Ich hätte dein Gedicht „adventsinnen“ nicht lesen sollen.
Es ist so trostlos und vertreibt das warme Gefühl im Herzen.

Oder habe ich mal wieder alles falsch verstanden?

Eine besinnliche Adventszeit wünscht dir
Marie-Luise

Liebe Marie-Luise,
natürlich ist die Überschrift dem Wort Adventssingen nachempfunden.
Die Adventszeit gilt als eine besinnliche und dunkle, an deren Ende laut katholischer Kirchenlehre der Weltenerlöser geboren wird.
Der Winter ist eine Zeit des Sterbens in der Natur; das Jahresende erzeugt Endzeitstimmung, um danach mit Zuversicht ins neue Jahr zu starten. Besinnliche Zeiten sind m.E. solche, in denen im eigenen Leben wieder einiges geordnet werden kann. Und besinnliche Zeiten sind für mich immer Zeiten der "Sinn"-Suche.
Und deine Adventsstimmung wollte ich dir selbstverständlich nicht zerstören.
Herzliche Grüße
Karl

Die Adventszeit gilt als eine besinnliche und dunkle

Zum Vergrößern anklicken....

Lieber Karl,
das sehe ich anders. Besinnlich wohl, doch keine dunkle Zeit.

Advent ist die Zeit der freudigen Erwartung.

Gruß
Marie-Luise

Lieber Karl,

glücklich klingt mir das nicht.
Der November ist meist die Zeit der Dunkelheit, sagt man, aber mit dem Advent keimt wieder Licht und Hoffnung auf.
Ich wünsche es dir.

Herzlich,
Carina

Lieber Marie-Luise,
aber es wird doch immer früher dunkel...?
Gruß
Karl

Liebe Carina,
habe viel mit Menschen zu tun, die um diese Zeit an Depressionen leiden. In einen solchen habe ich mich versucht hineinzuversetzen.
Danke für deinen Kommentar
und Gruß
Karl

Lieber Karl,

so paradox das auch klingen mag, aber für Menschen, die unter Depressionen leiden,wird in der Tat oft Licht und Sonne die Depression verstärken können.
Ich hab deinen Text schon verstanden.
Es wird wieder hell.

Lieben Gruß,
Carina

„

Liebe Marie-Luise,

nicht alle Menschen können dem Advent und dem Weihnachtsfest so freudig entgegen sehen.
Da wird ein Weihnachtstag schnell mal zum toten Sonntag.
Wie viele Menschen sind zu Weihnachten einsam, krank und allein?

Liebe Carina,
du hast bestimmt Recht. Doch ich empfinde die Adventszeit als freudige Wartezeit. Habe mir mein kindliches Gemüt noch erhalten.
Deshalb ist mir das Gedicht von Karl einfach zu traurig.

Es grüßt
Marie-Luise

Ja, liebe Marie- Luise,

es stimmt, es ist schon traurig.
Wie schnell kann man in eine Dunkel Stimmung verfallen.
Da
hilft es vielleicht ein Kerzlein anzuzünden...oder 2,3 oder 4.

Ich wünsche dir und allen anderen, viel Licht und Liebe und eine besinnliche Zeit.

Lieben Gruß,
Carina

Liebe Carina, liebe Marie-Luise,
gegen kindliches Gemüt habe ich überhaupt nicht und auch nicht gegen eine erfreuliche Adventszeit. Wer nicht staunen kann wie ein Kind, muss sich langweilen wie ein Erwachsener...
Aber es gibt auch Weihnachten traurige Kinder...
Mit frohen Grüßen
Karl

Hallo Zusammen,

interessante Sichtweisen zum adventlichen Sinnen.
Klar sind die Bilder dunkel gemalt, aber

"... ein mann mit hund stapft
gegen die jahreszeit"

da liegt für mich durchaus auch eine hoffende Erwartung drin, vielleicht einen positiven Sinn zu entdecken.

Konstruktiv möchte ich die "sinnlosen" hinterfragen, denn eine solche Bezeichnung gibt es m. M. nach nicht, außer man meint geistig Behinderte, was hier sicher nicht der Fall ist. Wie wärs mit

"suchen hoffnungslose sinn"

LG
Manfred

Lieber Manfred,
danke für deinen ausführlich Kommentar und deine Anregung.
Ich denke allerdings, dass es Sinnlose gibt, Menschen die für sich (noch) keine sinnvolle Aufgabe erkennen können. Hoffnungslose wäre nicht einmal auf der Suche nach Sinn...
Herzliche Grüße
Karl

Lieber Karl,
weil es Weihnachten auch traurige Kinder gibt, muss ich doch nicht zwangsläufig traurig sein oder werden, indem ich ein trauriges Gedicht lese.

Fröhliche Grüße von Marie-Luise

Natürlich musst du nicht...
Doch dann kann ich dich nur warnen, weiterhin meine Gedicht zu lesen, denn die sind öfter einmal traurig...
Liebe Grüße
Karl