auf durchreise

Perry

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auf durchreise


I

grün, wohin man schaut,
wiesen, wälder, selbst die berge.
wie ein bemooster saurier,
liegt die landschaft da.

ab und zu taucht ein dorf auf,
in eine eisenbahnminiatur
gestellte puppenhäuser,
mit elektrischen schranken.

gelbe katzenaugen im dunklen
warnen, eine pause einzulegen.


II

eisenbahnstraße 14,
spuckt die zimmersuche
im internet aus.
kleinstadt, kleines zimmer.

frisch renoviert,
aber im stiegenhaus
riecht es muffig, nach altbau
aus der nachkriegszeit.

um sechs uhr morgens
knallen böller.


III

„schützenfest“,
lächelt die vermieterin,
mitte fünfzig.
ich frühstücke unterwegs.

bei km zweihundertzwanzig
steigt magdalena,
mit zöpfen und lederhose, ein.
„almabtrieb“, meint sie.

ich lasse mich
mittreiben.


IV

an schlaf ist nicht zu denken,
auf dem stadtplatz ist tanz.
sie lehrt mich kuckuckspolka,
ich habe den dreh bald raus.

auf dem heimweg
fangen wir ein glühwürmchen,
nennen es lichtglöckchen,
stellen es auf den nachttisch.

der name gefällt ihm,
es leuchtet für uns.


morgen muss ich weiter.
 



 
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