augenschein

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Rhea_Gift

Mitglied
Gute Pointe!

aber:

denn bei Licht ist es immer zu spät.

elliptisch wohl angedacht, kann aber doch auch so rein?
find den gar nicht so experimentell - der hätte auch bei Ungereimtes reingekonnt?

LG, Rhea
 

jws

Mitglied
Ich verstehe nichts von den Kategorien, die man den Texten zu geben versucht, aber sehe ich ein Überlesen?
Das Wort das im Mittelpunkt steht und um das ich den Text herum geschrieben habe, willst du mir korrigieren.
Aber-aber! Das ist hier ein Adjektiv (jaha!). Ungewöhnlich? Gewöhn' dich dran.
Wäre das Licht nicht licht, so könnte man ja schließlich nicht lichten (Wälder zum Beispiel). [Und hier ist auch die experimentelle Komponente; als würden Neologismen nicht dazugehören... immer diese Festgefahrenen Perspektiven.]
Und da das Licht ja braucht (jetzt mache ich den Text denen kaputt, die nur bewundern können, was sie nicht verstehen; das wusste der Werthermacher schon anders) ja eine Weile zu dir, nur die Vergangenheit sehen wir. Irrelevanz gibt's ja erst mit, wie war das?, 10^-22 sekunden (so um den dreh). Und von wegen keinen Unterschied - den würdest du ja gar nicht merken, selbst wenn es ihn nicht gäbe. "Jetzt" ist eben nicht gleich Jetzt (geht ja nicht, [strike]0=0[/strike] ists ja auch).
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Ja, das stimmt. Da die Sinnesreize eine Weile brauchen um zum Gehirn zu strömen und das Gehirn eine Weile braucht diese zu verarbeiten, sehen wir nur die Vergangenheit.
Daraus ergibt sich jedoch ein Paradoxon.
Wenn ich bspw. einen Finger bewege, sehe ich das unverzögert. Dabei müsste die Zeitverzögerung ja sogar doppelt so groß sein, da ja auch der Befehl des Hirns an den Finger eine Weile braucht.
Kann es sein, dass das Gehirn schon agiert bevor wir den Willen bekunden?
Ein erschreckender Gedanke.

Viele Grüße vom
Sta.tor
 

Rhea_Gift

Mitglied
jws - mir war der Sinn durchaus klar - (siehe mein Gedicht "Augenblick", das aktuellere - pro Blinzeln versinken Welten, die wir nie bewußt wahrgenommen haben - eben ohne Applaus - wurde dort nicht verstanden, was ich meinte), nur schwingt im "bei Licht" beides mit (und ich mag Doppeldeutigkeit), der [red]lichte[/red] Moment, der [red]bei Licht[/red] [blue]= sehen[/blue] längst vergangen ist... und Momente des Zögerns und des "zu spät", da Chance verpasst... würde da meiner Meinung nach dann alles drin stecken - deine Formulierung schränkt zu sehr ein - andererseits - macht deine mehr stutzig, "bei Licht" würde vielleicht nicht genug anklingen lassen, dass es mehrdeutig gemeint sein kann...

Sta.Tor - leider muss ich dir sagen, dass das eine bereits erwiesene Erkenntnis ist - das Gehirn hat längst "gesehen" und verarbeitet, bevor wir bewußt meinen zu sehen - bewußt ist uns daher ständig Vergangenes, zudem nur in bearbeiteter Form. "An sich" sehen wir die Welt nicht. Niemals.

LG, Rhea
 



 
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