ausgänge

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schaue in letzter zeit zu oft aus dem fenster
im vorgartenniemandsland buddelt blind ein maulwurf
häuft neben edelrosen feuchte erde
auf frisch gemähtem rasen wartet eine eiserne krähe

will unumgänglich in die gänge kommen
träumte gerade von striktem durchgang
zum ausgang meines bisherigen lebenslaufs
verlasse ich raumgreifend räume und
sehne mich nach warmen höhlen

gleich wird es an der tür klingeln
ich werde wieder nicht zu hause sein
 

Perry

Mitglied
Hallo Karl,

die erste Strophe könnte auch als eigenständiges Gedicht stehen, mit dem Maulwurf als Metapher für die "Blindheit" der mit der sie im Garten Erden agieren.
Den Rest lese ich Suche nach der verloren (menschlichen)Wärme in einer alzu umgänglichen Welt.
Das Stilmittel des Wiederaufgreifens von Worten bzw. Wortteilen gefällt mir, auch wenn es fast zu oft verwendet wird.
LG
Manfred
 
schaue in letzter zeit zu oft aus dem fenster
im vorgartenniemandsland buddelt blind ein maulwurf
häuft neben edelrosen feuchte erde
auf frisch gemähtem rasen wartet eine eiserne krähe

will unumgänglich in die gänge kommen
träumte gerade von striktem durchgang
verlasse raumgreifend räume und
sehne mich nach warmen höhlen

gleich wird es an der tür klingeln
ich werde wieder nicht zu hause sein
 

revilo

Mitglied
Tach, Kalle........ein gutes Gedicht....allerdings will die zweite Strophe nicht so recht in die Gänge kommen......
unumgäglich in die Gäge kommen und raumgreifend Räume verlassen ist für meinen Geschmack eine Spur zu dick aufgetragen............

will in die gänge kommen reicht m.E. vollkommen aus, weil die Doppeldeutigkeit gut beschrieben ist..........

verlasse schleichend,trabend, hinkend, kleckernd räume.........

spiel doch noch einmal ein bisken mit dieser Idee, mit der Du hoffentlich etwas anfangen kannst............

LG von revilo
 
schaue in letzter zeit zu oft aus dem fenster
im vorgartenniemandsland buddelt blind ein maulwurf
häuft neben edelrosen feuchte erde
auf frisch gemähtem rasen wartet eine eiserne krähe

will in die gänge kommen
und sehne mich nach warmen höhlen

gleich wird es an der tür klingeln
ich werde wieder nicht zu hause sein
 

Perry

Mitglied
Hallo Karl,

da hast du ja schon kräftig entschlackt (lächel).
Jetzt wirkt nur noch der erste Teil etwas "wuchtig."
Vielleicht täte es ihm gut zwei Zweizeiler daraus zu machen und ja lass das "blind" weg, denn das ist bei Maulwürfen obligatorisch.
LG
Manfred
 
schaue in letzter zeit zu oft aus dem fenster
im vorgartenniemandsland buddelt ein maulwurf
häuft neben edelrosen feuchte erde
auf frisch gemähtem rasen wartet eine eiserne krähe

will in die gänge kommen
und sehne mich nach warmen höhlen

gleich wird es an der tür klingeln
ich werde wieder nicht zu hause sein
 
So eine Hungerkur würde mir vieleicht auch einmal gut tun...
Aber die gelingt nicht durch das Streichen einiger Zeilen...
Danke für die Hilfe
Gruß
Karl
 
B

Beba

Gast
Mir gefällt sie, die 4. Version. Entschlackt ist sie und interessant. Ich lese hier Einsamkeit heraus, aber auch Ängstlichkeit und Depression. Buddelt sich hier jemand ein? So kommt der Text bei mir an.

LG
Beba
 
schaue in letzter zeit
zu oft aus dem fenster
im vorgarten häuft ein maulwurf
neben edelrosen feuchte erde
auf frisch gemähtem rasen
wartet eine eiserne krähe

will in die gänge kommen
und sehne mich nach warmen höhlen

gleich wird es an der tür klingeln
ich werde wieder nicht zu hause sein
 



 
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