bannkreis

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Rhea_Gift

Mitglied
paradoxes Dilemma

hat was - Pardoxes - einerseits um Enthüllung beten - dann aber doch so leise, dass wohl keiner enthüllen wird - weil keiner das Gebet hört??? Hmmmmmmmm... nun, manchmal - empfindet man eben tatsächlich so paradox... das ist ja manchmal das Dilemma... gut eingefangen.

LG, Rhea
 
H

Heidrun D.

Gast
Na ja, Rhea,
es gibt ja auch stumme Gebete, nicht wahr? Ob sie aber oben einer hören oder gar erfüllen möchte, ist wieder eine andere Sache.

Onie, ich finde das Gedicht richtig gut! Gleichzeitig Anfangs- und Endreime herzustellen, ist nicht so einfach; wir haben das mal im Thread Komische Lyrik probiert ... Und deins reimt sich ja sozusagen durch & durch! :)

Insofern finde ich den Text formal kunstvoll und inhaltlich sowieso gelungen, weil er das Dilemma eines Wortsuchers so anschaulich beschreibt. Schön, die Sache mit dem weichen Holz.

Herzliche Grüße
Heidrun

P.S.: Die Interpunktion solltest du m. E. nachbessern. ;) Entweder alle oder keine Zeichen. Mein Vorschlag:

bannkreis


vermummt an meinem schreibtisch sitzen ...
verstummte verse will ich ritzen,
behende in das weiche holz.
in wände und in meinen stolz.

verstummt, nur in gedanken reden,
vermummt und um enthüllung beten,
so leise, dass es keiner hört,
und keiner meine kreise stört.
 

onie

Mitglied
Ja mit der Interpunktion hab ich auch schon rumgespielt und alles, was ich da ausprobiert hatte, las sich imho furchtbar. Dann hab ich mich mit mir drauf geeinigt, es nur dort anzuwenden, wo es unerlässlich ist, entweder für die Lesbarkeit oder weil es den Tonfall steuert.
Höchstens könnt ich mir vorstellen, die 2 Kommas in der 2. Strophe noch durch Striche zu ersetzen. Aber dann ist es ja schon wieder so überheblich ;-)
 

onie

Mitglied
Mh da hast du einen anderen Geschmack als ich.
Ich versuch möglichst einfach und geraderaus zu formulieren und unnatürliche Satzstellungen zu vermeiden, weil das meiner Meinung nach die Lesbarkeit und die Verständlichkeit deutlich erhöht. Außerdem find ich, dass gerade in der Zeile der assoziative Charakter betont werden soll, und wenn ich das "keiner" mit etwas assoziiere, ist die natürliche, spontane Formulierung eine, die das "keiner" am Anfang hat.
 

Rhea_Gift

Mitglied
@Heidrun

Also quasi so leise, dass es keiner hört = stumm? Kann, aber muss nicht so gemeint sein - man kann auch leise, aber nicht stumm Beten und trotzdem hörts keiner... wenns zu leise ist, kann keiner die Kreise stören, meinst du? Na, wenn der da oben gemeint ist - der hört ja wohl auch stumme Gebete... sagt man... ;)

@onie
Sach ma onie - wie hast es denn nun gemeint, wenn ma fragen darf? ;)
 

onie

Mitglied
Na ja. Ich weiß auch nicht. Es ist schon das Paradoxe, dass man ja gleichzeitig gehört und verstanden werden will und gleichzeitig nicht beachtet werden will, ja nicht gestört werden will. Im Prinzip ist der Versuch gemeint, etwas zu sagen, ohne es zu sagen, quasi eine selbstbezogene Variante des Schemas "Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass". Ach man kann sowas selbst so unglaublich schwer interpretieren :)
 

Rhea_Gift

Mitglied
ggg - nach dem Motto versteh mich, aber stell mir keine Fragen - versteh mich ohne Worte halt - dat klappt selten... ;)

LG, Rhea
 

Rhea_Gift

Mitglied
ach - es gibt so helle Momente - immerhin - ab und zu... wir sind halt alle von klein auf auf Sprache geeicht... das Nonverbale wird arg unterschätzt, leider... sollte wieder mehr gepflegt werden... Sprache schon nützlich für Verständnis und gegen Mißverständnis - manchmal ruft sie aber auch Letzteres erst hervor... ggg
 



 
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