beschämender

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Walther

Mitglied
beschämender


es gibt die sprechenden & die die
sehen könnten wenn sie hören wollten
vor aller augen was zum greifen nah ist
will nicht immer begriffen werden

nah sein dem kern des sinns beschreiben
was ein leeres blatt langsam anfüllt bis zu
den rändern des unerhörten und des
unausprechlichen orakel & sagen waren

es die vermittelten was unverstanden
beispiel gaben dem unerklärlichen berge
versetzen & brücken abteuften
behausungen mit luftschlössern ummauerten

ja wenn sie hörten als sie blind waren
wenn sie schwiegen als der eine sprach
der wissen durfte wären da die antworteten
beschämender gewesen als sie es sind
 

Walther

Mitglied
beschämender


es gibt die sprechenden & die die
sehen könnten wenn sie hören wollten
vor aller augen was zum greifen nah ist
will nicht immer begriffen werden

nah sein dem kern des sinns beschreiben
was ein leeres blatt langsam anfüllt bis zu
den rändern des unerhörten & des
unausprechlichen orakel & sagen waren

es die vermittelten was unverstanden
beispiel gaben dem unerklärlichen berge
versetzen & brücken abteuften
behausungen mit luftschlössern ummauerten

ja wenn sie hörten als sie blind waren
wenn sie schwiegen als der eine sprach
der wissen durfte wären da die antworteten
beschämender gewesen als sie es sind
 

Walther

Mitglied
beschämender


es gibt die sprechenden & die die
sehen könnten wenn sie hören wollten
vor aller augen was zum greifen nah ist
will nicht immer begriffen werden

nah sein dem kern des sinns beschreiben
was ein leeres blatt langsam anfüllt bis zu
den rändern des unerhörten & des
unausprechlichen orakel & sagen waren

es die vermittelten was unverstanden
beispiel gaben dem unerklärlichen berge
versetzten & brücken abteuften
behausungen mit luftschlössern ummauerten

ja wenn sie hörten als sie blind waren
wenn sie schwiegen als der eine sprach
der wissen durfte wären da die antworteten
beschämender gewesen als sie es sind
 

Walther

Mitglied
beschämender


es gibt die sprechenden & die die
sehen könnten wenn sie hören wollten
vor aller augen was zum greifen nah ist
will nicht immer begriffen werden

nah sein dem kern des sinns beschreiben
was ein leeres blatt langsam anfüllt bis zu
den rändern des unerhörten & des
unausprechlichen orakel & sagen waren

es die vermittelten was unverstanden
beispiel gaben dem unerklärlichen berge
versetzten & brücken abteuften
behausungen mit luftschlössern ummauerten

ja wenn sie hörten als sie blind waren
wenn sie schwiegen als der eine sprach
der wissen durfte wären da die antworten
beschämender gewesen als sie es sind
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es dreht sich wie eine Spirale, immer neue Zusammenhänge werden aufgedeckt. Viel Wortwitz und ein tieferer Sinnn.
 
Hallo Walter,
nach zwei Dingen möchte ich fragen.

Steht das „ & - Zeichen nicht nur zwischen Firmen?

Und ist „teufen“ nicht nur im Bergbau (Schacht abteufen) geläufig?

Es grüßt Marie-Luise
 

Walther

Mitglied
Lb. Bernd,

danke dafür, diesen Vers libre Text wieder ausgegraben zu haben. Diese Wirkung liegt in der Absicht dieser Gedichtform, die ich nicht umsonst "Hochgeschwindigkeitslyrik" oder "Dichtung auf Speed" nenne. Die Idee is, beim Lesen ein intensives Assoziationsfeuerwerg auszulösen, das diesen sozusagen in den Text hineinsaugt.

Es freut mich, daß das bei Dir funktioniert und Dir etwas gegeben hat.

LG W.

Lb. Marie-Luise,

Brückenbau findet im Wasser statt und hat durchaus Ähnlichkeiten mit dem Bergbau. Früher mußte man, um Fundamente unter dem Wasser zu errichten, die Baustelle abteufen. Das ist damit gemeint.

Das "&" steht hier für "und" und ist ein Stilmittel.

Danke für's Hereinlesen und Kommentieren!

LG W.
 
Lieber Walther,
es ist mir schon klar, dass & „und“ bedeutet.
z.B. Meyer & Co, oder Müller & Söhne, doch würde ich nie sagen: Mein Liebster & ich. Dort gehört
m. E. immer das „und“ hin.
So habe ich es in der Schule gelernt. Wenn es aber bei dir ein Stilmittel ist, muss man sich wohl zufrieden geben.
Eine schöne Woche wünscht dir
Marie-Luise
 

Walther

Mitglied
Lb. Marie-Luise,

ist eine Marotte von mir in der Vers libre Texten, könnte man sicherlich auch sein lassen, da hast Du recht. :)

LG W.
 

Label

Mitglied
Lieber Walther

die letzte Strophe trägt mich immer wieder aus der Kurve
ich bin zu doof
wären da die antworten
beschämender gewesen
hieße es da waren, bekäme ich es um meine grauen Windungen herum

ansonsten ein nachdenklicher Text der die menschlichen Eigenarten der Wahrnehmung geschickt spiegelt.
Das wäre m.E. ein guter Ausgangstext für einen Pastor ;)

lieber Gruß mitten aus dem endlich abtauenden Schnee
Label
 
Lieber Walther,
für mich ist es ein gelungenes Gedicht über peinliche Wahrheiten. (Christian Wulff??)
Nur die zwei die in der ersten Zeile stören mich.
Ansonsten Kompliment...
Gruß
Karl
 

Walther

Mitglied
Lb. Klaus,

in der Tat geht es um den Verrat an und mit der Sprache - aber nicht nur. Und ging es darum nicht auch in der causa Wulff?

Das doppelte "die" ist grammatisch korrekt. Die folgende Sequenz läßt sich nur schwer umformulieren, ohne den gewünschten Inhalt aufzugeben. Das ist der Grund, warum ich das bisher so belassen habe, weil ich natürlich den Hintergrund Deines Einwands durchaus nachvollziehen kann.

Danke für Deine freundlichen Worte und die gute Wertung!

LG W.
 



 
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