betriebsblind

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MarenS

Mitglied
betriebsblind

gehetzt an käfigstäben gerüttelt
mit wunden augen über den zaun gestiert
die schulter verrenkt,
beim griff nach nachbars kirschen

sich in abgedroschenen kreisen gedreht
und
vergessen, sich einfach umzudrehen
und zur anderen seite wegzugehen.

01.09.2009
MarenS
 

Perry

Mitglied
Hallo Maren,

ja manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht, bzw. den leichteren Weg. Die Kirschen in Nachbars Garten und die abgedroschenen Kreise sind schöne Lebensmetaphern. Gern gelesen!
LG
Manfred
 

MarenS

Mitglied
Oups perry,
ich hatte mich schon damit abgefunden, dass dieses gedicht einfach kommentarlos verschwindet. Gibt es ja ab und an. Ich hätte es schade gefunden aber manchmal kommt man einfach nicht an. Umso schöner, dass es nun doch noch gelesen und kommentiert wurde. Meinen Dank!

Grüße von Maren
 

Perry

Mitglied
Hallo Maren,

ich denke, das liegt hauptsächlich am Titel, der nicht gerade anzieht (lächel). Wie wärs stattdessen mit "von kirschen und kreisen"
LG
Manfred
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Maren,

ganz selten fällt mir etwas dazu ein, wie man einen Text strukturell "verbessern" kann, aber hier sehe ich, wenn Du
es so schreibst:



und
vergessen,






sich einfach umzudrehen
und zur anderen Seite
zu gehen.





Auf diese Weise bekommt das Vergessen ein größeres Gewicht und die Dauer der unerquicklichen Kreisläufe wird auch deutlicher.

Es ist natürlich nur ein Vorschlag.

Ansonsten gefällt es mir, wie Du beschreibst, was Emotionen so anrichten können, bis man sich endlich wieder auf seine Vernunft besinnt.

Die Kirschen in Nachbars Garten scheinen ja nur besser zu schmecken, als die eigenen. Irgendwann bekommt man auch das heraus. Es sollte aber ohne verrenkte Schulter machbar sein ;)

Schön, hier mal einen ganz schlichten Text zu menschlichen Schwächen zu finden.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

MarenS

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

meinen Dank fürs Lesen, Kommentieren und Loben. Es freut mich, dass mein Blick auf die ewig menschlichen Schwächen dir gefällt.
Deine formalen Änderungen werde ich fast genau so übernehmen. Schau, ob es dir so auch zusagt.

Liebe Grüße von Maren
 

MarenS

Mitglied
betriebsblind

gehetzt an käfigstäben gerüttelt
mit wunden augen über den zaun gestiert
die schulter verrenkt,
beim griff nach nachbars kirschen,

sich in abgedroschenen kreisen gedreht

und vergessen,

sich einfach umzudrehen
und zur anderen seite
wegzugehen.

01.09.2009
MarenS
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Maren,

ich sehe schon, mein Vorschlag mit dem riesigen Zeilenabstand ging dann wohl mehr in Richtung experimentelle Lyrik, nach Deiner Sichtweise.

In der Gegenwartslayrik sind solche Stilmittel aber nicht unüblich. Du hast Dich jetzt für eine konventionelle Lösung entschieden und das respektiere ich selbstverständlich.


Lieber Oliver,

betriebsblind ist derjenige, welcher meint, dass die Kirschen in Nachbars Garten besser schmecken, als die eigenen, denn die eigenen kennt er schon seit vielen Jahren und weiß sie nicht mehr zu schätzen. In so ein Verhalten kann jeder von uns einmal hineinrutschen, bis er dann seine Erfahrungen gemacht hat.


Euch Beiden liebe Grüße
Vera-Lena
 

MarenS

Mitglied
betriebsblind

gehetzt an käfigstäben gerüttelt
mit wunden augen über den zaun gestiert
die schulter verrenkt,
beim griff nach nachbars kirschen,


sich in abgedroschenen kreisen gedreht




und
vergessen,




sich einfach umzudrehen
und zur anderen seite
wegzugehen.

01.09.2009
MarenS
 

MarenS

Mitglied
Ohje, Vera-Lena!
Das hab ich heute früh gar nicht realisiert, was du da vorgeschlagen hast. Ich hab es nochmals geändert. Schau mal bitte, meintest du es so?

Liebe Grüße von Maren
 

MarenS

Mitglied
Oliver,

ich und du, Müllers Kuh...
auch die möchte manchmal das Gras auf der anderen Seite des Zauns fressen.

Ich denken Vera-Lena hat das gut beschrieben, diese Sehnsucht nach dem, was vermeintlich besser (weil anders) ist, die doch die meisten Menschen kennen. Ob man nun darauf hereinfällt und sich zum Narren macht bei seinen Verrenkungen, zu erreichen, was man eigentlich nicht braucht, das liegt in einem selbst.

die Maren grüßt
 

Vera-Lena

Mitglied
Ja, ja super! So hatte ich es gemeint, liebe Maren. Aber Dir selbst muss es ja so auch gefallen. Hoffentlich tut es das.

Jetzt solltest Du nur noch Den Namen und das Datum durch zwei Leerzeilen abtrennen, weil sonst der optische Eindruck ein wenig verwischt wird.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

MarenS

Mitglied
betriebsblind

gehetzt an käfigstäben gerüttelt
mit wunden augen über den zaun gestiert
die schulter verrenkt,
beim griff nach nachbars kirschen,


sich in abgedroschenen kreisen gedreht




und
vergessen,




sich einfach umzudrehen
und zur anderen seite
wegzugehen.


01.09.2009
MarenS
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo!

Also mit optischen Aufwertungen von Gedichten habe ich so meine Probleme.
Ein Gedicht muss durch seine Worte wirken und das hat es meiner Ansicht nach schon getan.

Liebe Grüße
Manfred
 

MarenS

Mitglied
Für Vera-Lena:

Ich werde es jetzt erst einmal so stehen lassen. Ob ich es in meine Unterlagen so übernehme weiß ich noch nicht. Manchmal braucht es Zeit um Veränderungen gut zu finden. Dir aber lieben Dank für deine Auseinandersetzung mit meinen Worten.


Für Manfred:

Bei manchen Gedichten ist es ein Muss für mich, die Ooptik zu gestalten. Hier wäre ich nicht darauf gekommen. Wie ich Vera-Lena schrieb: Ich schaue einmal, ob es so bleibt.
Darf ich deine Meinung als positiv auffassen?

Maren grinst hoffnungsfroh
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ja, meine Aussage ist positiv gemeint.
Der Text hat m.E. die optische Aufwertung nicht nötig.

Liebe Grüße
Manfred
 



 
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