brasko und die unbezahlbaren turnschuhe

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M

margot

Gast
mein name ist brasko. vorgestern wurde ich aus der nervenheilanstalt
entlassen. sie sagten, ich wäre im delir gewesen und hätte von zeit-
fallen und außerirdischen phantasiert. schon möglich. jetzt bin ich
wieder zuhause und hoffe auf einen auftrag. und ich warte auf einen
anruf von amelie, die auf dem uranus wohnt. eine echte außerirdische.
ich weiß, dass sie mich nicht anrufen wird. denn sie hat einen freund,
und ich trank mehr als 4 bier. sieht so aus, als müsste ich das wochen-
ende mit bier und jimi hendrix verbringen. na gut, ich will kein mitleid.
ich will einen auftrag!
das telefon klingelt.
„ja?“
„uschi, willst du mit angeln gehen?“
„ne.“
„okay, man sieht sich.“
klick.
der nächste anruf.
„hildegard, hast du lust auf telefonsex? ich komme gerade vom sirius
zurück.“
„ne.“
„okay, man sieht sich.“
und dann kam der 3. anruf.
„markus, wie kommst du dazu meine freundin zu vögeln?“
„keine ahnung, markus, ich habe eine schwere zeit hinter mir. bist du
sauer auf mich?“
„wenn du mir vor den faser kommst, entmaterialisiere ich dich.“
„gut, du willst mir die arbeit abnehmen. nur zu.“
„paß auf, du wichser!“
„jep.“
ich lege auf und widme mich wieder meinem bier. kein auftrag – nur
eine morddrohung. was ist das für eine welt? ich heiße brasko, bin privat-
detektiv, und ich lebe von den schlechtigkeiten der menschheit, vorzugs-
weise ehebruch und betrug. und wieder das telefon.
„inge, was ist mit unserem gemeinsamen gedichtband?“
„wir haben doch zeit.“
„wird da jemals was draus?“
„ich weiß nicht. was macht die kofferfabrik? wo kletterst du zur zeit?“
„ich bin immer noch gerne in der kofferfabrik. zur zeit erklimme ich die
marsberge.“
„oho! und bist du verliebt? wie hieß noch mal dein kletterkumpan?“
die verbindung zu inge unterbricht.
eine echte wolfsfrau, denke ich. bis auf die knochen. natürlich ohne
tussie-allüren. aber immer noch kein auftrag. ich hänge ganz schön in den
seilen. jimi hendrix singt „voodoo child“. ich nehme einen tiefen schluck
aus der pulle. das telefon klingelt.
„amelie, ich habe einen auftrag für dich.“
„du bist meine rettung. um was geht es? soll ich die einspritzpumpe reparieren?“
„nein, quatschkopf, lasse bitte alle turnschuhe von markus verschwinden.“
„ganz schön heimtückisch, dein auftrag.“
„ich bezahle dich.“
„mit streicheleinheiten ...?“
„wenn du willst.“
„okay, pro ein paar turnschuhe - ein gemeinsames date.“
„einverstanden.“
„aber lasse dir kein paar durch die lappen gehen.“
„wieso, wie viele paar hat er denn?“
„keine ahnung, die stehen hier alle rum. die bevölkern die gesamte
wohnung. heute morgen hätte ich mir fast das genick gebrochen“
„am schwierigsten werde ich es mit dem paar an seinen füßen haben.“
„ja.“
„na gut, ich mache mich auf die socken.“
click.
ich kann mich entspannen. ich habe meinen auftrag. welche ironie?!
ich soll dem typen, der mir vor minuten drohte, mich umzubringen, die
turnschuhe klauen. insgeheim hoffe ich, dass er eine unmenge an turnschuhen
besitzt.
lieber leser, wünsche mir bitte glück ...
bis zum nächsten mal.
 
S

Stoffel

Gast
Hallo Margot,

hab mir zwei Deiner Brasko-Geschichten rein gezogen.Die lockere Art des Typen kommt gut rüber.Im Kopf entstand da so ein "Brasko".
Könnte echt ne Kultfigur werden.

Diese ist ebenso locker,aber unterscheidet sich.Liegt eventuell an den Dialogen.

Hast ne blühende Fantasie,die mir gefällt.
Irgendwie erinnert mich das an "Futurama",die Serie schaue ich meist.Kann ich mächtig drüber lachen.
So wie auch über diesen Brasko.

Stoffel
 
M

margot

Gast
der anfag von allem. (1. kommentar)
lieber stoffel, du mußt wissen, ich darf nur noch 3
kommentare pro tag in der lupe veröffentlichen.

ralph
 



 
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