das fersengeld (vierzeiler)

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G

Gegge

Gast
Lieber Bernd,

Dies ist PERFEKT! TREFFLICH! WAHR und WEISE!

Ich weiß nur nicht, ob das Gedicht durch die konsequente Kleinschreibung nihct etwas an Kraft verliert.
Zumindest hätte es mir persönlich in der üblichen Schreibweise noch beser gefallen.

Gruß Gegge
 
L

label

Gast
hallo bernd

dein gedicht ist
wahr, gut durchdacht, gut gereimt = perfekt

frage
fersengeld ist zahlbar in km oder angst? ;)

liebe grüsse
label
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Label

früher war es wohl in Färsen zahlbar. Die Zahlbarkeit in Versen dagegen wird weithin bestritten.

Immerhin wird es bereits im Sachsenspiegel erwähnt.

Viele Grüße von Bernd
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Lieber Gerhard,

für Dich stelle ich eine weitere autorisierte Fassung zur Verfügung:


Das Fersengeld

Viel wichtiger ist auf der Welt
als Hab und Gut: das Fersengeld;
es rettet vor Gefahr dein Leben,
du musst es nur beizeiten geben.
 
L

label

Gast
hallo bernd

die zahlbarkeit in jungkühen oder gereimten
hat mich sinnieren lassen zum thema
brautgeld - das in manchen gegenden ja in kamelen gezahlt wird
während kranzgeld jedenfalls nicht mit rosenkränzen beglichen werden konnte.
interessante anregungen ;)

freundlich grüsse
label
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Label,

http://www.ph-freiburg.de/sozial/ge...umismatik/Didaktik/Redensarten.htm#Fersengeld

gibt dazu an:

Der älteste Beleg für den Rechtsausdruck "Fersengeld" stammt aus dem Sachsenspiegel, wo er das Entschädigungsgeld bezeichnet, das eine Frau ihrem Mann geben muss, wenn sie ihn verlassen will. Später verengte sich die Bedeutung auf die kriegerische Sphäre: Wer seine Mitstreiter im Kampf im Stich ließ, musste als Buße Fersengeld zahlen.
Grimms Wörterbuch http://germa83.uni-trier.de/DWB/ sagt dazu unter anderem:



irme herren die versne penninge geven, dat sin dri schillinge. die Wenden durften ihre weiber entlassen (repudiare), hatten aber dafür, dasz sie die weiber mit dem rücken ansahen, ihnen die ferse zeigten, d. h. sie verlieszen, dem herrn die fersenpfennige, drei schillinge, zu entrichten. HOMEYER s. 389 hält das erste sie für den nom., das folgende man für den acc., wie grammatisch zulässig ist, doch hat die alte lateinische übersetzung 'repudiantur'. versnepenning leitet er (gleich WOHLBRÜCK Lebus 2, 268) von färse, juvenca, was durch die form versne, von versen, nicht von verse, wie durch die analogie des hd. fersengelds widerlegt wird. kommt für dieselbe abgabe auch 'kuhpfennig' vor, so beruht das auf einem frühen misverstand des 'versnepenning'.
(Achtung: Die Kleinschreibung ist in Grimms Wörterbuch Standard.)
 



 
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