das los des lookführers

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Perry

Mitglied
das los des lokführers


immer auf gleicher
strecke unterwegs
zu den selben zeiten

immer kürzer
der zug geringer
die zahl der reisenden

macht ihn einsam
lässt er den schalter los
ist er so gut wie tot
 

Perry

Mitglied
Hallo Karl,

das ganze Leben ist ein Zug, der immer weiter fährt, doch irgendwann leeren sich die Abteile, werden weniger.
Du weißt, sobald ich den Totmannschalter loslasse, bleibt der Zug (für immer) stehen.
Danke für dein Interesse und LG
Manfred
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo Perry,
dein Gedicht finde ich stark: unaufdringlich im Ton und Klarheit in den Bildern.
Allein mit der Schlusszeile mag ich mich nicht anfreunden, die finde ich von ihrer Wirkung her unklar / verschnörkelt.
Mögliche suboptimale Alternative:
fährt alles dahin

Aber ich glaube, es gibt da noch Besseres; meiner Meinung nach müsste die Schlusszeile lakonisch und schlicht daherkommen.

lg wüstenrose
 
Lieber Manfred,
ja, ich kann mich da windrose nur anschließen. Mit der letzten Zeile steigts du leider aus der Metapher aus...
Herzliche Grüße
Karl
 

Perry

Mitglied
Hallo wüstenrose,
freut mich, dass dir die knappen, resignativen Bilder gefallen haben. Am Ende schreibt das Leben meist mit karger Sprache.
Die Schlusspointe ist mir sehr wichtig, weil sie einen Zusammenhang zwischen der Tätigkeit des Lokführes und des Menschen am Ende seines Lebens herstellt, das endgültige Loslassen, das dem Tod gleichkommt.

Hallo Karl,
danke auch dir für den Hinweis. Ich werde mit etwas Abstand gerne noch einmal darüber nachdenken, im Moment bin ich noch zu sehr auf den Totmannschalter fixert, weil er das Hauptbild/die -metapher des Textes ist.

LG
euch Beiden.
Manfred
 
E

equinox

Gast
Lb. perry,
ich habe Dein Gedicht jetzt ein paarmal gelesen und stolpere ebenfalls über die letzten zwei Zeilen.

Ich kann verstehen, dass gerade sie Dir ein Anliegen sind, vielleicht könnte man es in dieser Art ändern (nur ein Vorschlag):


der Schalter ist (sein)(das) Los
ohne ihn - ist er
so gut wie tot.


Liebe Grüße

equinox
 

Perry

Mitglied
Hallo equinox,

danke für dein Interesse und den Vorschlag.
Er gäbe dem Schalter allerdings eine andere Bedeutung:
"ohne ihn - ist er
so gut wie tot."
Nicht der Schalter ist sein Tod, sondern die Umstände, die ihn zwingen ihn loszulassen.
LG
Manfred
 

Ralf Langer

Mitglied
hi perry,

mir gefällt die idee sehr,
die umsetzung scheint mir notwendigerweise,
wie soll ich sagen, etwas "ruppig".
scheint mir aber mit dem bild des schalters,
dem los-lassen und den folgen zusammenzuhängen.

lg ralf
 

Perry

Mitglied
Hallo Ralf,

freut mich, dass dich das Thema und seine Umsetzung anspricht.
Meinst du mit "ruppig" die knappe Formulierung oder die Zeilenumbrüche, die allerdings stilistisch bewusst so gesetzt sind.
LG
Manfred
 
E

equinox

Gast
perry ....
darum schrieb ich ja: der Schalter íst sein Los.
Um damit auf die Umstände hinzuweisen.


LG e.
 



 
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