denn sie wissen nicht

3,30 Stern(e) 4 Bewertungen

lintschi

Mitglied
Denn sie wissen nicht

Sie wissen nicht
was sie sprechen
Sie wissen nicht
was sie tun

Gebrauchen einfach Worte
Machen sich damit immun
Gegen das was sie wirklich sind
Oder andere an ihnen erkennen
Können sich damit verheimlichen
Dass sie vor sich selbst wegrennen

Verkleben sich damit die Augen
Vor dem was ihr Spiegel zeigt
Glauben
auch andere sehen nicht
Was er ihnen dadurch verschweigt

Dann werfen sie Worte als Köder
Dass ein anderer sie so findet
Als wären sie für ihr Leben wahr
Wer sich daraufhin mit ihnen verbindet
Begibt sich jedoch in tödliche Gefahr

Denn sie geben nur Worte
Fordern dafür Gefühl
Es auch anzunehmen
fordert von ihnen zu viel
Weil sie Worte nur plappern
Ihren Inhalt nicht fühlen
Die Bedeutung nur lasen
Mit ihrer Wichtigkeit spielen

Und treffen sie die Liebe
Dann wird ihr Neid groß
Wollen sie deshalb zerstören
Geben ihr einen Stoß
Um in das Grab sie zu holen
In dem sie langsam verfaulen
Weil anstatt selbst zu lieben
Sie um Liebe nur jaulen

Dann kühlen sie ihr Mütchen
Denn für Mut
fehlt ihnen Mut
Verlangen schier Unmögliches
Und quälen dich bis aufs Blut
mit ihren Worten
Die unbewusst
nach deiner Liebe schreien
Doch wenn du sie hörst
willst sie wärmen und halten
Können sie dir das nie verzeihen

Doch dann
solltest du sie verlassen
Sonst bringst du dich selber um

Denn
Sie wissen nicht
was sie sprechen
Sie wissen nicht
was sie tun
 

venividivici

Mitglied
Hallo lintschi

Ich finde es einen sehr gelungenen Text und kann es absulut nachvollziehen was du meinst,ehrlich gesagt schwebte mir sowas in der Art auch schon vor,aber schön das DU es in Angriff genommen hast denn ich hätte es nicht so treffend umsetzen können! *zwinka*

Grüsse T.
 
B

bonanza

Gast
nicht übel, was du da schriebst.
wenn du ein offenes herz hast, nehme ich dir die zeilen
ab.
mir fehlt die konkretheit. du hättest beispiele einflechten
oder andeuten sollen. beliebigkeit kann sich
gegen einen wenden. und das wäre schade, weil diese
wahrheit, die du beschreibst, bei den richtigen adressaten
ankommen sollte.

lieben gruß
bon.
 
B

bonanza

Gast
käme drauf an, veni. es ist mal wieder die berühmte
gradwanderung. andeuten sollte man schon, welche
klientel man meint.
tucholsky ist bei solcherart gedichten mein vorbild.
oder george brassens.

bon.
 

lintschi

Mitglied
danke bon,

nun, es ist ein selbstgespräch. ich bin manchmal per du mit mir. und ich muss mir von zeit zu zeit so etwas ins offene herz sprechen - wie du das bezeichnet hast. damit meine liebe gesund bei der selbstliebe beginnt und nicht zum märtyrertum mutiert. die beiden liegen manchmal ganz schön eng nebeneinander.
ich bin ja keine, die andere einfach anklagt um des anklagens willen, sondern ich versuche abläufe zu durchschauen, damit sie mich nicht verletzen können. ein anliegen meiner selbstverantwortung.
deshalb ist der adressat auf jeden fall erreicht.

und ich glaube, veni hat das gut verstanden, oder irre ich mich?

liebe grüße
lintschi

tja, lieber bon, und frau lintschi duden meint, es heißt graTwanderung ....
 



 
Oben Unten