der Weg nach Haus ist noch so weit.

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Snowy

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Ich lief durch die Straßen und fühlte mich leer. Es war kalt und regnerisch und die Feuchtigkeit kroch in meine Knochen. Es gab so viele Widersprüche in meiner Seele. Die eine Stimme lauter als die andere. Es fing schon an dunkel zu werden und der Himmel spiegelte mein Innerstes wieder.

Wo hatte ich den Halt verloren? An welchem Punkt meines Lebens habe ich den falschen Weg gewählt? Bin ich schuld? Ist man selbst Schuld, wenn man der Mensch ist, der man ist? Oder hat man mich zu dem geformt? Ein Mensch, geformt aus den Fehlern anderer? Schön wäre es. Denn so könnte man jegliche Schuld von sich weisen. Ist es nicht letztendlich das, was wir alle wollen? Unschuldig sein? Aber so sehr wir es uns wünschen, es wird nie so sein.

Und so beginnt die Reise ins Ich, mit der Frage, wie hätte ich es anders machen können, wenn ich es doch nicht besser wusste?

Es muss Selbstschutz zu sein, der es möglich macht, ab einem gewissen Maß an Schmerz die Gefühle abzuschalten. Einfach aus. Und nachdem man gerade noch dachte, man kann nicht mehr, ist da nichts mehr. Leere. Leere, die das Herz erkalten lässt. So sehr sich die Menschen um mich herum auch bemühen, sie erreichen mich nicht mehr. Nie mehr. Ihr habt es nicht verdient. Keiner von euch. Ihr sagtet, ihr liebt mich. Und je mehr ihr mich liebt, umso größer die Wunden, die ihr mir zufügt. Fahrt zur Hölle.
Lasst mich endlich atmen und herausfinden wer ich bin und wohin ich gehöre.
 



 
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