der herr ist dein hirte

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Perry

Mitglied
der herr ist dein hirte

kurz eingenickt am krankenbett
träume ich wir fahren nach winterberg
wie du es dir immer gewünscht hast
das dunkle grün der tannen huscht
den schemen von staffelläufern gleich
neben uns her bleibt dann aber
an der grenze zu tschechien zurück
du ziehst die infusion aus dem arm
und wir entzünden eine kerze
in der kirche mariä heimsuchung
deren rauch kräuselnd aufsteigt und
sich im netz des kreuzgewölbes verliert
wie unsere blicke im halbdunkel
du wolltest immer deine wurzeln sehen
sie mit eigenen händen betasten
als brautpaar schreiten wir arm in arm
aus dem haus eines stummen gottes
der immer lauter deinen namen ruft
 
I

Iphi

Gast
Hallo Perry,

Dein Gedicht macht mich gerade sehr traurig. Mit wenigen, treffenden Worten eröffnest Du eine ganze Welt zwischen Hoffen und Bangen, Tatsache und (Wunsch)traum, da mag ich gar nicht auf die Suche nach Textarbeit gehen. Das spricht alles, so wie es dasteht, sehr für sich.

Lieben Gruss,
Iphi
 

Perry

Mitglied
Hallo Iphi,
Textarbeit ist hier durchaus erwünscht.
Trotzdem danke für dein verständnisvolles Lesen.
LG
Manfred
 

Perry

Mitglied
Hallo Revilo,
Danke für dein treffendes Feedback.
Freut mich, dass dich der Text ansprechen konnte.
LG
Manfred
 



 
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