der tod in seinem element

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M

margot

Gast
der tod hängt in der steilwand
er hat fast jeden berg erklommen
kurz vorm gipfel lässt er sich
in die tiefe fallen
lauthals lachend
stürzt er an den nachfolgenden
kletterern vorbei
einen davon packt er am kragen
und reißt ihn mit sich
er nennt das:
„abgreifen“
der tod ist hobbygärtner
die zeit nimmt er sich zur
entspannung
außerdem macht es ihm höllisch
spaß, in seiner freizeit mit seiner sense
zu mähen
und unkraut zu rupfen
und so kennen wir ihn schließlich
als den
„schnitter“
der tod kocht für sein leben gern
und wenn er zum mahl einlädt
heißt er jedermann gleich willkommen
heute gibt es lammkoteletts
und bestimmt solche
die den essern im halse stecken
bleiben
der tod lacht in die runde
seiner geladenen gäste und tönt:
„das kommt davon, wenn man den
mund zu voll nimmt!“
er hat offensichtlich seinen spaß
und seine phantasie kennt kaum
grenzen
mitunter macht er auch den
lkw-fahrer
er liebt stauenden
und pannenfahrzeuge auf dem
seitenstreifen
aber am meisten freude hat er an
flugzeugkollisionen und –abstürzen
„ich kann es nicht beschreiben“, äußert
er mir gegenüber beim gemütlichen
kaffeekränzchen
„so viele elemente kommen zusammen,
wenn ich darüber nachdenke – es ist
dieser überraschungseffekt, und
außerdem gleicht keine katastrophe
der anderen
eine echte augenweite ...“
„was ist mit den kriegen?“ frage ich
schaudernd und zittere leicht beim
anheben der kaffeetasse
„kriege finde ich echt öde“, antwortet der
tod, „die menschen nehmen mir die ganze
arbeit ab, dabei reizt mich doch die
herausforderung ...“
„aha“, krächze ich und setze die tasse ab
der kaffee schmeckt bitter
„ich bin künstler“, fährt mein düsterer
gesprächspartner fort, „das müsstest
du doch verstehen ...“
mir stockt der atem
eine knochenhand legt sich kalt
auf meine schulter
der tod fordert mich kameradschaftlich
auf, ihm in sein atelier zu
folgen
 
C

Christine

Gast
Der Tod fordert auf zu folgen

Eine Geschichte aus dem Alltag,
der Tod fordert täglich Menschen auf,
ihm zu folgen.
Aus verschiedenen Situationen,
ich habe viele Menschen verloren.
Sie hatten nicht die Wahl nein zu sagen.
Traurig aber wahr.

jede Minute ist es wert zu sagen,
wenn man kann.
Nein ich möchte Leben.
Lieber gruß
christine
 
C

Christine

Gast
Jeden Moment Leben

Ja da hast du recht.
Jeden Moment leben und Liebe geben.
Das ist.das schönste im Leben.
schönen abend noch
christine
 

Schakim

Mitglied
Tod und Atelier

Das ist mal wieder so ein starker Vergleich von Dir, margot! Der Tod fordert auf, ihm in sein Atelier zu folgen... Wie macht es das Leben? Hast Du darauf auch eine Antwort?
Schakim
 
M

margot

Gast
danke für eure antworten.
ich überlege mir eine antwort auf deine frage, schakim.

gruß
ralph
 
C

Christine

Gast
Das leben

Hallo Schakim,
Das Leben kämpft, damit der Tod verliert.
christine
 

Frieda

Mitglied
Hallo Margot,

das Leben ist nicht immer schön, und der Tod ist nicht immer grausam. Er kann Menschen von ihrem Leiden erlösen, manche sehnen ihn geradezu herbei, das kennst Du sicher.

Lebendige Grüße
von Frieda
 
S

Stoffel

Gast
Moin,

ich möchte auch nur sagen, daß ich das mal wieder für einen sehr,sehr guten text halte...
die ich so mag von Dir.
Klasse.:)

LG
Stoffel
 
C

Christine

Gast
Manche sehnen ihn herbei

Hallo Frieda,
Ja da hast du recht.
Es gibt soviele die Leiden,
wollen und können nicht sterben.

Aber auch Menschen die Leben wollen,
der Tod aber vor Der Tür steht.
Der Tod gehört zum Leben.
gruß christine
 
M

margot

Gast
ich habe viele menschen erlebt, die den tod herbeisehnten,
aber es war keiner dabei, der ihn begrüßt hätte ...

zum nachdenken

ralph
 
C

Christine

Gast
Tod begrüßen

Hallo Ralph,
Was ist mir denen die unendlich
leiden,begrüßen sie ihn den Tod?
lächel dir zu
christine
 
C

Christine

Gast
den Tod begrüßen

in den Krankenhäusern,
wo viele künstlich am Leben,
erhalten werden,
sterben wollen,
den Tod begrüßen wollen.
Diese Menschenwürde ihnen,
verweigert wird,weil das Gesetz,
Sterbehilfe nicht zuläßt.
Es gibt diese Menschen.
christine
 
S

Stoffel

Gast
liebe christine...

es gibt aber viele, die künstlich am Leben erhalten werden..und nicht mal wissen, das sie es werden..
und die..können auch garnicht sagen, das sie es nicht mehr wollen..das leben.
(haben eine Komapatientin in der Familie)

Aber kommen wir doch zu denen, die leben und jeden Tag sterben.
Die,die nichts zu schätzen wissen..eben das Leben..die leben um mal zu sterben..

ICH muss sterben..NACH dem LEBEN..
die..aber..sterben Tag für Tag..statt zu leben..

Hat mal hier in der Lupe einer was prägnantes dazu geschrieben,komm nur nicht drauf.

salut
Stoffel
 
C

Christine

Gast
Tod ist Erlösung

Hallo Stoffel,
Du hast Recht.
Ich denke oft darüber nach:

"Ob der Tod eine Erlösung ist?"


Ich kämpfe um zu überleben.
gruß christine
 



 
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