die stimme des saxophons

der zapfen meines ventils schaut mich an
kamerun hat verloren, winnie schäfer
hat goldene haare
ich konnte es nicht mehr in der kneipe
aushalten
es ist viel zu früh
ich mache mit dem gut gekühlten lambrusco
aus meinem kühlschrank weiter
warum eigentlich nicht?
die felgen meines fahrrads muten mir wie
ein kunstwerk an
silbern
ich denke an euch
an diese menschen, die ich über meine graue
tastatur kennenlernte
ein lichtschauer fällt mich von links an
wenn ich die schatten auf den bemoosten
steinplatten meiner terasse wahrnehme
überkommt mich unerklärliche melancholie
noch schreibe ich an diesem gedicht
der saxophonspieler lässt mich hoffen
gibt es worte, die wie
eine zärtliche berührung sind?
du glaubst es nicht
die sonne hat es wieder mal geschafft
meine terasse zu besetzen

Liebe Margot,

schlicht, schön und stimmungsvoll!
Danke.
Elsa

guten abend elsa

das gedicht habe ich fürstenberg pilsener und
dem 2:0 sieg der deutschen mannschaft zu verdanken.

schön, daß es dir gefällt
margot

Guten Abend Margot,

"das gedicht habe ich fürstenberg pilsener und
dem 2:0 sieg der deutschen mannschaft zu verdanken"

Ich hatte gar nichts anderes vermutet, Margot.
Ein bisschen Lambrusco war aber auch noch dabei, den hast Du vergessen?

Lieben Gruss
Elsa (kühlen Rose-Wein trinkend, Rudi Völler besingend)

elsa

kann sein, die zeitliche abfolge kam mir aus dem sinn.
aber ich stehe zu meiner originalität. ich lächele.
ich bin etwas müde. bauchweh. puh, und mein gehirn
ist träge wie sonst was. deine antwort tat mir gut.

margot

Hi, margot,

du weißt, dass ich viele deiner legeren Gedichtzeilen schätze.
Ich bin ein Sprachkrokodil durch und durch, gelegentlich müsste man wohl hier und da einmal die Feinfeile ansetzen.

Es muss natürlich heißen:
"die felgen meines fahrrads muten MICH wie
ein kunstwerk an"
Also "mich" statt "mir".
Ich freue mich über deine Kreativität!

Weiter so
Monfou

Luft raus

Hi Margottchen,
die Kunstwerke Deines Lambrusco-6-erpack muten mich wie ein glänzendes Fahrradventil an (wenn die Luft draußen ist und der Zapfen armselig herunterhängt). Schöne Erfolgsfeier!

Immerhin bist Du heute über´s Bissig-Kommentieren hinausgekommen.

Und kürzlich hast Du Dich sogar in den Weltraum verirrt, mußte ich lesen. Na, ja, auch wenn Du "keinen hochgekriegt" hast - für Dich muß es immerhin ein erhebendes Gefühl gewesen sein. Das gönnt man Dir schon lange. Nur weiter so!
Liebgrinsend
B.Wahr

PS: Von Apple gibt´s schon lange blaue Tastaturen (falls es nur an der Tastatur liegen sollte) ...

wer oder was?

hallo Monfou, freut mich, von dir zu hören.
schon möglich, daß ich grammatikalische schwächen
habe. ich werde mich bemühen, sie durch fleißiges
schreiben auszubügeln. es mutet mich an. scheint
tatsächlich ein akusativ zu sein. wen mutet es an?
dabei war es so verführerisch, den dativ zu schreiben.
wem muten meine speichen etc. an? mir muten sie an.
natürlich: mich muten sie an. ich frage mich, ob ich
mir diese frage stellen muß. wen frage ich? mich.
klaro. wem muß ich die frage stellen? mir. hm, grübel.

du wirst wohl recht haben. nominativ.

margot

die freiheit des geschriebenen wortes

auch dir b.wahr muß ich unter dem druck der
beweislast zustimmen. ich kann mich kaum noch
daran erinnern, wann und wie ich das gedicht
schrieb. vielleicht habe ich es von der lambrusco-
etiquette abgelesen ...

danke für deine humorvolle post.

margot

Lahm-Brusco?

Hallole, liebe zahme Margot,
danke für die diesmal schnelle Einsicht. Irgendwann werde ich sicher mal Gelegenheit haben einen echten Lambrusco-Text gegen Deinen zu stellen. Ich bin sehr gespannt, aber es eilt "mir" nicht. Übrigens habe ich in diesem Deinem musikalischen Werk nur einen Sax-Spieler gesehen, eine Sax-Stimme oder gar Musik suche ich noch immer. Kommt da vielleicht noch was??? Oder kriegst Du da auch nichts mehr hoch???

Liebe Besserung
B.Wahr

b.wahr

hallo spaßvogel. darf ich doch sagen.
magst du malerei? saxophon spiele ich leider nicht.
ich hatte mal eine freundin, die es auf diesem
instrument versucht hatte. als fallschirmspringerin
war sie besser.
ich schreibe manche gedichte, wie ich male. da ist
also dieses leere blatt papier, und mein fahrrad
mit seinen silbernen speichen mutet mich an.
da ist die tastatur, der pinsel und der farbtopf.
alles parat, während die sonne auf meiner terasse
faxen macht. zwischendurch denke ich, daß rudi
völler auch langsam die haare ausgehen - und
herauskommt eine bunte mischung. das papier ist
nicht länger weiß. abschätzend stehe ich vor der
leinwand. da noch ein klecks und dort. so. fertig.
die einfachste sache der welt. ziemlich schwerelos.

wenn du mich zum banausen erklärst, werde ich dir
bestimmt nicht widersprechen. es macht herrlich viel
spaß!

ich bin froh, daß ich mich hingeben kann.

margot

das schreiben wie die malerei zu sehen, find ich interessant. ich sah das schreiben bis heut, immer nur als lebendige beschreibung alles möglichen mit sinn und wert... wie auch immer: ich mag den nicht vorhandenen sound des sax.spielers

Ventile

Hallo “Pinselschwinger” - sag ich hier einfach mal!
Relativ erstaunt muß ich immer mehr feststellen, daß Du ja eigentlich ein ganz erträglicher Typ bist, solange Dir die Werkzeuge: Tastatur, Pinsel, Lambrusco und Sixerpack nicht durcheinandergeraten.

Möglicherweise hast Du ja einfach viele schöne Bilder zerstört, weil Du zu viel Giftfarbe in die Kommentarleinwand gespritzt hast???

Aber das könnte sich ja ändern. Und möglicherweise gibt es schon Anzeichen dafür. Vielleicht hattest Du auch nur die falsche Tastatur drauf, oder den falschen Stoff? (Übrigens: Kenner trinken Württemberger)

Ich habe keinerlei Absicht, Dich zum Banausen zu erklären. Das steht mir nicht zu und warum sollte ich auch? Deine Werke sind Deine Sache, Deine Kommentare aber b-treffen andere. Schmeiß´ Deinen Pinsel auf die Leinwand aber nicht ins Gesicht der Schreiber, benote mit Einsen oder reagier´ Dich sonstwie ab.

Das wollte ich Dir nur noch sagen. Und daß es mich nicht wundert, daß Deine Freundin lieber aus dem Flugzeug sprang als bei Dir Sax zu spielen...

Malerei mag ich auch. Allerdings bin ich da “Banause”. Trotzdem würden mich Deine “Klecksereien” wirklich sehr interessieren. Gibt es da was Nettes im Net??? Vielleicht kann ich ja dadurch an Deinen Worten Gefallen finden, zumindest mehr Verständnis?

Dein Fahrradgedicht selbst wollte ich gar nicht so sehr kritisieren. Vielleicht war ja nur der Titel falsch. Wie wär´s mit “Ventil gesucht”?

Versöhnlich liebe Grüße in die Nacht
B.Wahr