dieses Kind

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Kaleidoskop

Mitglied
Dies Kind will schmollend in der Ecke stehen
und abgewandt nur seinen Rücken zeigen;
ist blind vor Wut und kann die Hand nicht sehen,
die ihm gegeben wird. Ja, es ist eigen.

Hier hilft es nicht, zu betteln und zu reden.
Und drohen? Nein, das macht es nur noch schlimmer!
Es mault und protestiert ja gegen jeden,
so lautet der Beschluss:“ Geh auf dein Zimmer.“

Dort hat es Zeit in Ruhe zu bedenken:
Was kostet es, was würde es verschenken,
wenn alles wieder gut; es friedlich wäre.

Mal geht es schnell, mal dauert es. Die Leere
im Zimmer treibt heraus. Doch in der Quere
liegt oft ein Balken, müsste es erst senken.
 

Walther

Mitglied
Hallo Kaleidoskop,

das kommt zwar als Sonett daher, ist aber keins. Dazu fehlt das Dialogische in den ersten beiden Quartetten. Diese sind gut formuliert.

Der Teil danach läßt ganz stark nach. Hier macht es sich bemerkbar, daß die Form den Inhalt regelrecht erdrosselt. Im 2. Terzett sichtbar durch unfertige Sätze, die am Ende sogar in der Unverständlichkeit enden.

Das Gedicht gehört m.E. zurück in die Werkstatt, da es die Formalien nur äußerlich einhält und des Weiteren an der Form am Ende "eingeht".

LG W.
 

Kaleidoskop

Mitglied
Hallo Walther,

ich freue mich, fachkundige Hilfe zu erhalten.

Denkst du denn, es ist als Sonett überhaupt brauchbar oder sollte ich für das Thema eine ganz andere Form wählen?

Und wenn es als Sonett zu retten ist, hättest du noch konkretere Vorschläge?

lg,
kaleidoskop
 

Walther

Mitglied
Hallo K.,

das Thema und die Form vertragen sich so, wie Du das gestaltet hast, nicht.

Zum Sonett selbst: Hier empfehle ich die einschlägige Literatur. Der Wikipedia Artikel ist brauchbar, aber nicht wirklich gut, weist aber in die richtige Richtung. Einfach googeln, da gibt es mehr zum Sonett.

LG W.
 

Kaleidoskop

Mitglied
Hallo Walter,

danke für die Vorschläge. Ich habe mich entschlossen, das Gedicht zu kürzen.
Ich glaube es hat auch ohne die Terzetts eine gute Aussage und hat ein prägsames Ende.

lg,
kaleidoskop
 

Kaleidoskop

Mitglied
Dies Kind will schmollend in der Ecke stehen
und abgewandt nur seinen Rücken zeigen;
ist blind vor Wut und kann die Hand nicht sehen,
die ihm gegeben wird. Ja, es ist eigen.

Hier hilft es nicht, zu betteln und zu reden.
Und drohen? Nein, das macht es nur noch schlimmer!
Es mault und protestiert ja gegen jeden,
so lautet der Beschluss:“ Geh auf dein Zimmer.“
 

Walther

Mitglied
Besser. Und jetzt solltest Du eines der beiden "ja"s herausglätten, dann könnte man sagen, OK, jetzt kann man es springen lassen. :D
 

Kaleidoskop

Mitglied
Dies Kind will schmollend in der Ecke stehen
und abgewandt nur seinen Rücken zeigen;
ist blind vor Wut und kann die Hand nicht sehen,
die ihm gegeben wird. Ja, es ist eigen.

Hier hilft es nicht, zu betteln und zu reden.
Und drohen? Nein, das macht es nur noch schlimmer!
Es protestiert, empört sich gegen jeden;
so lautet der Beschluss:“ Geh auf dein Zimmer.“
 

Label

Mitglied
Hallo Kaleidoskop

ja so ist es gefälliger, zumal die ersten beiden Strophen richtig gut fließen und als Aussage nichts missen lassen.

Ich hatte begonnen am letzten Triplett zu feilen, aber mir wollte absolut Nichts annähernd Passendes einfallen.
So ist es allemal besser.
Walther ist was Sonnetts anbelangt in meinen Augen die LL-Koryphäe, manchmal ein bisserl streng, trotzdem, er weiß wovon er spricht.

Liebe Grüße
Label
 



 
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