doppel sichtig

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Walther

Mitglied
an gegangene aus sichten


er machte sich bereit zu gehen
doch er ging nicht er ging sich nicht
denn das gehen hieße dass er gehen
sich er gehen zu lassen

aus der fassung geraten hat er nicht
aus der fasson nicht ratsam so zu
sagen heraus gesprungener weise
die fassung verloren

ging ihm kein licht auf keine straßen
leuchte seinen pfad finder findig sein

da ließ ihn der mut los mut los
und seine an mutung ver mutete eine
richtungs weis ende endung weil
mut losigkeit treffend

besonders sicht bar aus sicht los
schlechte an sichten machen meinung
ansichts sachen bekommen gesicht
bleiben zurück sehend


aus gehende an sichten
 
W

Wobeigentlich

Gast
Hallo Walther,

hier schreibe ich mal meine Interpretation
zu diesem Gedicht:

Die erste Strophe: Thema "gehen"
Die zweite Strophe: Thema "sagen"
Die dritte Strophe: Thema "finden"
Die vierte Strophe: Thema "loslassen"
Die fünfte Strophe: Thema "sehen"

Der Mann will gehen, kann es aber nicht sagen. Er hat Angst, zu sagen, dass er gehen möchte. Es könnte möglich sein, dadurch, dass die Wahrheit gesagt wurde, er aus der Fassung gerät. Es ist ungewohnt. Ihm ging kein Licht auf, er konnte keinen Weg finden. Keinen Weg finden, die Wahrheit zu äußern. Deswegen ließ ihn der Mut los. Eine Kette von vohergegangenen Ereignissen führen zu dieser Mutlosigkeit. Er wünscht sich einen Richtungswechsel, einen Blickwechsel. Es ist Ansichtsache. Eine Frage des Sehens, der inneren Betrachtung auf die Dinge.

Statt: "sicht bar aus sicht los" ist mir eingefallen:

"un sicht bar ein sichts voll"

viele Grüße, Wobeigentlich
 

Walther

Mitglied
Lb. wobeigentlich,

Du bist auf der Spur. :) Vielen Dank für Deine Mühen mit diesem Text. Wichtig ist mir das Spiel mit den Bedeutungsebenen. Aber Du liegst nicht so ganz falsch mit Deiner Auslegung.

LG W.
 



 
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