du fichst mich an

4,40 Stern(e) 7 Bewertungen

HerbertH

Mitglied
du fichst mich an

du fichst mich an mit deinem blick der haut
mir in die augen sticht mir tief im herzen
den panzer reisst den schutz entzwei in terzen
besingst du meine narrheit heftig laut

zerdröhnt dein harscher tadel und verbaut
mir meinen frieden könnte ich noch scherzen
bedrängt von dir noch lächeln kalt aus erzen
steigt schroff versteinert meine welt gebraut

wird bittrer trunk den ich nicht dir kredenze
weil mir die rache fehlt als antriebsgrund
ich denk zurück ans glück der frühen tänze

an zweisamkeit des namens wert wie rund
erscheint da noch der bund wir binden kränze
und süß und lieblich lächelt mir dein mund
 

HerbertH

Mitglied
hallo walther,

tausend dank für das lesen und werten dieses sonetts. Ich hatte schon befürchtet, gar keine resonanz zu bekommen ;)

liebe grüße

herbert
 

Regenzauber

Mitglied
ich empfand es fast als Qual, Wort für Wort zuordnen zu müssen und dabei noch etwas Sinnvolles zu gestalten, denn du hast ja wirklich nichts getan, um dem Leser - falls du gelesen werden willst, und wenn nicht, warum schreibst du dann hier? - eine verständliche Botschaft zu senden. Das beginnt schon damit, dass "dein blick...haut"
Oder du gehörst zu jenen, die so weit über meinem Niveau im Poetenhimmel schweben, dass ich nicht einmal deine Worte erlauschen kann.
Zur Form habe ich nichts zu sagen, denn sie ist korrekt.
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Regenzauber,

speziell für Dich eine Version, in der der Leser zu einer möglichen Lesart geleitet wird:

Du fichst mich an

Du fichst mich an mit Deinem Blick. Der haut
mir in die Augen, sticht mir tief im Herzen
den Panzer, reisst den Schutz entzwei. In Terzen
besingst Du meine Narrheit, heftig. Laut

zerdröhnt Dein harscher Tadel und verbaut
mir meinen Frieden. Könnte ich noch scherzen,
bedrängt von dir, noch lächeln! Kalt, aus Erzen
steigt schroff versteinert meine Welt. Gebraut

wird bittrer Trunk, den ich nicht Dir kredenze,
weil mir die Rache fehlt als Antriebsgrund.
Ich denk zurück ans Glück der frühen Tänze,

an Zweisamkeit, des Namens wert. Wie rund
erscheint da noch der Bund: Wir binden Kränze
und süß und lieblich lächelt mir Dein Mund.


Noch ein Wort zur Intention: Kleinschreibung und Verzicht auf Satzzeichen sollen den Leser nicht aergern, sondern es ihm erlauben, seine eigenen Bezuege und Interpretationen herzustellen.

Vielen Dank fuer Dein Interesse an diesem Gedicht.

Liebe Gruesse

Herbert
 
T

Talke

Gast
Du ...

Lieber Herbert,
ein Gedicht nach meinem Herzen in Inhalt und Form.
Frdl. Grüße
Talke
 
M

Marlene M.

Gast
klasse geschrieben, niveuvoll formuliert mit Freiraum für den leser. Sehr gerne geesen von Marlene
 



 
Oben Unten