du schläfst. (gelöscht)

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Lio

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Hallo der Andere,

ich halte diese Erzählung für großartig. Die Gedanken des Prot. breiten sich klar vor dem Leser aus, von ersten Augenblick an erschaffst du diese beklemmende Stimmung, die im letzten Satz kulminiert. Sie kulminiert im letzten Satz und dennoch ist er übrraschend, weil man denkt (ich gedacht habe), dass er sie umgebracht hat oder ähnliches. Wirklich eine sehr gute Pointe am Schluss.

Falls du die Erzählung kürzen willst, sind mir noch ein paar Passagen aufgefallen, die entfernt werden könnten. Es ist natürlich Ansichtssache, man muss ja nicht immer alles wegschneiden, was nicht unbedingt notwendig ist, aber ich finde der minimalistische Erzählstill des Prot. bedingt einen schlanken Handlungskörper.

Folgende Passagen könnten meiner Meinung nach gestrichen werden:


[strike][/strike]Zwischen uns liegt eine Tüte Chips, immer wieder greife ich hinein, um erst dem Knistern der Tüte, dann dem Brechen der Chips zu lauschen.

Morgen wird gekocht, hatte ich dir versprochen, bevor ich zu dir komme, geht es in den Supermarkt und wird alles eingekauft.
Ich erinnere mich noch, wie ich in der Bahn saß, Musik hörte und an die Zutaten für den Auflauf dachte, ich erinnere mich noch an die kühlen Kopfhöhrer in meinem Ohr. Wie immer lag mein Rucksack neben mir, zum Gang hin, belegte den Platz an meiner Seite.

Die Bahn hält vier Mal, bis ich bei dir bin. Auf dem Weg zur ersten Haltestelle bemerkte ich den zerdrückten Plastikbecher unter mir, an der zweiten verstummte die Musik, der Akku von meinem MP3 Player war leer. An der dritten Haltestelle beobachtete ich einen Jungen, offene Jacke, er rannte zur Bahn, erreichte sie, drückte den Knopf, wartete, drückte wieder den Knopf. Aber die Tür blieb geschlossen, die Bahn fuhr weiter.
Ich sah noch, wie er seinen Schulranzen auf den Boden schmiss, dabei seine Hefte auf den Asphalt fielen und die Buntstifte aus der Tasche purzelten und über den Gehweg rollten. Ich sah nicht mehr, wie er alles wieder einräumte.

Der Supermarkt hatte zu, ich ging direkt zu dir und bestellte Pizza.Hier hat mich das Partizip gestört. Ich finde, es passt nicht zur Sprache des Prots:

immer wieder einen Blick auf dich werfendAlles Gute,

Lio
 

Der Andere

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viele dank für das lob lio. das freut mich natürlich. über die vorschläge werde ich nachdenken müssen, kann dir aber leider nicht versprechen, dass ich etwas ändern werde. der text ist nun schon etwas älter, und ich bin mir nicht sicher, ob er es wert ist, einmal grundüberarbeitet zu werden, um in eine sammlung, einen erzählband oder so aufgenommen zu werden. trotzdem kann ich damit viel anfangen, weil es mein auge dafür schärft, wo noch mehr verdichtet werden kann, und wo vielleicht dann doch nicht... ein hin und her ist das literarisieren...ein hin und weg ist die literatur.
 
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