e-r-i-n-n-e-r-u-n-g

haben wir uns nicht versprochen
den wind, das meer, ungezügeltes
licht & liebesgeflüster?

haben wir uns nicht versprochen
den traum, die hand, die nach den
sternen greift, sie aussäht über's feld?

haben wir uns nicht erhoben
um anzukommen dort, wo die nacht
noch schwer im blau sich senkt?

und wollten wir nicht verfolgen
der möwen geschrei, ihr gieriges
tändeln um unserer blicke gunst?

wollten wir nicht haben?
wollten wir nicht dürsten?
wollten wir nicht kühlen

uns're wundgerieb'nen herzen?
hier, an diesem ort, wo die liebe
eingebettet uns'ren körper wärmt

in dem wir schlummern, schlummern
still & atemlos im wiegenlied der winde
 

Brigitte

Mitglied
Hallo Birgit,
Es gibt diese Erinnerungen, die wohl jeder hat, später, nach Jahren, da kommen sie, Wollten wir nicht damals diese Reise machen? Hatten wir nicht gerne vier, fünf Kinder gewollt, und bei zwei ists geblieben? Wollten wir nicht alles gemeinsam tun, nun geht jeder seinen eigenen Weg. Was ist mit all den Wünschen geworden, die man sich hat erfüllen wollen, alle Illussionen, und dann ist alles anders gekommen. Was ist mit all den Versprechen, die man sich gegeben hat? Und, und, und.......
Aber mit diesen Erinnerungen muss man leben, und es gibt ja auch sehr schöne.

Ein schönes Wochenende
und viele Grüsse
Brigitte
 
Liebe Brigitte,

ja, es ist gut und ein "Indiz" der Hoffnung, daß sich die Gegenwart mit Zukunft füllt, um die Farben der Vergangenheit anzureichern. Es ist ja auch nur die Wehmut, die aus dem Gedicht spricht, also eine Erinnerung an nur Angerissenes oder Unerfülltes, "Verwirktes", wie du es so schön angesprochen hast, die schon etwas sticht, traurig macht, aber einen nicht ins Unglück reißt, weil es eben vorüber ist und an deren statt Gegenwart und Zukunft getreten ist.

Auch dir ein schönes Wochenende trotz Aprilwetter - ich muß leider heute noch arbeiten - habe aber dann einen bestimmt liebevollen Abend vor mir, nämlich den Geburtstag meines "Goldschattens".

Gruß

Birgit
 



 
Oben Unten