ein tag für rosen

4,50 Stern(e) 11 Bewertungen

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Jongleur,

wenn ich die Stimmung beschreiben soll, in der mich Dein Gedicht hinterlässt, müsste ich schon solche Konstrukte nehmen, wie pathetische Melancholie oder temporales Träumen.

Gerade in der Mittelstrophe möchte man mitrufen.
Ihr Duft!

Wie Du die vertrocknende Rose und den Kalender zusammenführst ist sehr beeindruckend, weil Du einfache und unerklärlicherweise perfekte Worte dafür findest.

Die stramme Haltung, der Duft und die Dornen weisen den Weg, warum der Text unter Liebe und Erotik zu findest ist.
Und obwohl die Rose ein so gequältes Blümlein ist, merkt man es hier gar nicht und darum schließe ich auch ganz voll Jubel:
wunderschön!

cu
lap
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,

stimmt, die Rosen dunkeln, wenn sie trocknen. Mir gefällt hier "die Zeit", die Vergänglichkeit damit.
Einzig weiß ich nicht wegen den zweimal "die den", also das zweite, "die den Tag"..
aber es ist als Art Bekräftigung, oder Art "Erklärung" gedacht, denke ich.
Somit wäre der Stil..der Tag?

Wirklich Klasse der Text.

lG
Stoffel
 

Jongleur

Mitglied
Schon mal ein schnelles Danke!

Hallo,
an alle stillen und aktiven LeserInnen und Kommentierer und Bewerter: schon mal ganz herzlichen Dank fürs Lesen und Antworten!
Melde mich später noch mal.
Schönen Gruß
Jongleur
 

Jongleur

Mitglied
Rosen

Hi Lapis,
ja, das finde ich schön gesagt:
wie pathetische Melancholie oder temporales Träumen.
- Es ist doch auch das, was diese irre langen stolzen Rosen, einzeln und wirkungsvoll überreicht und ins Glas gestellt, ausstrahlen. Auch ausstrahlen. Schönheit, Perfektion, Zartheit, Anmut, Weichheit, Duft ... und Vergänglichkeit. Wie Du es verstanden hast, war es gewollt: das Kalenderblatt abreißen - den Tag frei gerissen - Risse in der Zeit, im Leben ... Vergänglichkeit.
   Und nix gegen Margeriten, Ringelblumen, Glockenblumen, Brennende Liebe und anderes aus dem Bauerngarten, die tragen wieder eine andere Anmut, eine ... Ehrlichkeit, eine direkte Annäherung, gehen einem gleich ins poemverschmähte Herz ein!

Stoffel, dies Dunklerwerden der Blütenblätter, dann der trockene Blütenkopf, auch die grünen Blätter kräuseln sich, werden gelb, manchmal rieselt eines herunter, liegt auf dem Tisch - Symbol für Vergänglichkeit. Freut mich, dass es Dich angesprochen hat.

Einzig weiß ich nicht wegen den zweimal "die den", also das zweite, "die den Tag"..
aber es ist als Art Bekräftigung, oder Art "Erklärung" gedacht, denke ich.
Somit wäre der Stil..der Tag?


Es soll eine Aufzählung sein, die durch durch den beide Male davorgesetzten Artikel "die" betont wird, sinngemäß also
länger als samt / auf einzelnen blättern / der zeit werden dornen / bleiben, die den stiel durchziehen genau so wie den [meinen] tag.

Grüße, ist jetzt eher Nachtkerzen- als Rosenzeit,
:)
Jongleur
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,

ich denke mal, ich habe das schon richtig verstanden, gesehen....
Nach diesem Gedicht habe ich eine wirklich wunderschöne Rose zum Trocknen auf den Tisch gelegt. Ich müsste sie fotografieren, sie passt absolut zu diesem Text.

Die Wiederholungen hatten mich nicht gestört,ich hinterfragte nur noch mal.:)

lG
Stoffel
 

Venus

Mitglied
Stimmt!, dachte ich mir eben und vor allem, dass es unbedingt sein muss, dass man ab und an in die Tiefe gräbt.
So wie du.

Und ich, als ich dies hier fand.

Ein Gedicht entsteht nicht aus Gefühlen, sondern aus Worten. (St. Mallarmé).
Ein Paradebeispiel, dein Werk – Chapeau!


Lieber Jongleur,
hier könnte man’s hinterfragen. Dornts noch?
Oder bleibt in der Tat nur die vage Ahnung des Windhauchs, der die feinen Brösel in die hintersten Winkel trieb?

Eine Ahnung von Zukunft liegt in diesen, deinen Gedanken, so sehr, dass man sich sicher sein will, niemals in sie schaun zu müssen.
Wir können’s nicht. Gottlob!

Apropos – Zunkunft: Gegenwart. – Wie geht es dir?

Recht herzlich angetan,
Gabi
 

Jongleur

Mitglied
Stoffel, Venus, danke für die Kommentare!

Die Gegenwart, die Zukunft ... sagen wir mal so: es gibt Rosenarten mit kleineren, feineren Dornen ...

;)

Grüße vom Jongleur
 



 
Oben Unten