eine andacht

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Paul

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eine andacht
(an brodsky, für sie)

sage mir, meine rose, wie dein weg nach galway führte,
sage mir, wer mich dereinst dahin schickte,
sage mir, wo ist dort deine blüte versteckt?

ich sage dir, ich kam zu fuß und in fremden gefährten,
in fremden gefährten, die mir geschichten erzählten, geschichten,
von sehnsüchtiger schönheit.

sage mir, wie du die musik und den regen auf deiner haut,
das wilde meer dort und die vielen biere,
den himmel und das satte grün ringsumher?
(verblos)

ich sage dir, ich zog durchs land als freier vogel,
die natur war mir freund und die wenigen menschen genehm und
ich entdeckte zum ersten mal die absolute stille.

sage mir, ist da eine seite in einem buch, die wir überlasen,
die von zukünftiger bedeutung und schon geschrieben,
noch ehe wir das meer dorten erblickten?

ich ahne dich.
ich mute dich.
ich höre dich flüstern und singen.
 
Hallo Paul,
dein Gedicht erscheint zunächst geheimnisvoll interessant. Als ich aber dahinter kam, dass sich jeweils zwei Strophen als Ansprache und Antwort aufeinander beziehen, ohne dass ich einen wirklichen Bezug feststellen kann, bekam ich Zweifel, ob der Text konsequent durchdacht ist.

Grüße von Wilhelm
 

Paul

Mitglied
tolle antwort, wilhelm!
wäre ich zynisch, würd ich antworten: poesie konsequent durchdacht? studiere er weiter bwl oder jura.
aber nein.
gemach.
du hast dich befasst und ich freu mich wie ein kind.
der wirkliche be-zug, aber in dem falle eben gar unwirklich, also wirklich, weil es galway gibt, eine stadt in ireland.
mystisch (ui), sie und ich waren schon öfters da, aber uns nie dorten getroffen wir....
doch scheint eine verbindung.
hier erfolgt jener text, der ein dialog.
eine annäherung.
eine einladung für ein treffen in galway.
zum beispiel.
oder einfach nur ein sehnsuchtstrunkner gesang.
(romeo? orpheus?).
so was.
dacht ich.
aber eigentlich dacht ich nichts.
du?
 
Hallo Paul,
ich versuche zu denken und komme damit in Schwierigkeiten.
Du entwickelst einen Dialog, stellst Fragen, beantwortest auch welche - Wie führte dein Weg nach Galway. Ich kam zu Fuß. - andere aber bleiben im Raum stehen - wer schickte mich einst dorthin.
Es gibt keinen Zweifel, der Text macht mich neugierig. Aber er hilft mir nicht, die Neugier zu befriedigen. Wo ist denn die Blüte versteckt?

Grüße von Wilhelm
 



 
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