elegie

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nisavi

Mitglied
eine tür steht offen,
der duft von pfingstrosen
wächst ins haus.

sie liegen beieinander
wie ganz alte kinder.

still und erfahren.
erstaunt.
scheu. als hätten sie alles vergessen.

da taucht sie die hand in den sandfluss.

an den ufern gehen sonnen auf.
es wird gesät.
ein tor wird geschossen
und erdöl ist knapp.

er streift schultern, sanft,
so wie ein falter den sommer berührt und vergeht.
er flügelt die brust und den schoß.

morgen, hofft er.

aber sie weiß, es ist abend.
(die pfingstrosen wachsen ins haus.)

wie es abend ist, wenn man einen verirrten vogel behutsam ins freie trägt.
wie es dunkelt, wenn man den gedanken an regennassen großstadtasphalt erträgt.


an den ufern gehen sonnen unter.
es wird geerntet,
gibt sieger, verlierer.
und erdöl wird knapp.

sie liegen beieinander
wie ganz alte kinder.

still und erfahren.
erstaunt.
und scheu. als hätten sie alles vergessen.
 
H

Hakan Tezkan

Gast
nisavi, du hast mich berührt. diese wiederholungen geben dem gedicht einen solch eindringlichen ton. wirklich sehr, sehr schön. danke. ich hoffe mal, dieser momentane eindruck wird morgen noch da sein...

lg,
hakan
 

nisavi

Mitglied
eine tür steht offen,
der duft von pfingstrosen
wächst ins haus.

sie liegen beieinander
wie ganz alte kinder.

still und erfahren.
erstaunt.
scheu. als hätten sie alles vergessen.

da taucht sie die hand in den sandfluss.

an den ufern gehen sonnen auf.
es wird gesät.
ein tor wird geschossen
und erdöl ist knapp.

er streift schultern, sanft,
so wie ein falter den sommer berührt und vergeht.
er flügelt die brust und den schoß.

morgen, hofft er.

aber sie weiß, es ist abend.
(die pfingstrosen wachsen ins haus.)

wie es abend ist, wenn man einen verirrten vogel behutsam ins freie entlässst.
wie es dunkelt, wenn man den gedanken an regennassen großstadtasphalt erträgt.


an den ufern gehen sonnen unter.
es wird geerntet,
gibt sieger, verlierer.
und erdöl wird knapp.

sie liegen beieinander
wie ganz alte kinder.

still und erfahren.
erstaunt.
und scheu. als hätten sie alles vergessen.
 
Hallo nisavi,
dieses Gedicht geht auf eine zärtliche Art unter die Haut.
Wunderschön. Auch die Wiederholungen erhöhen die Eindringlichkeit. Nur eine Wiederholung finde ich überflüssig:
"wie es abend ist" zu Beginn von Strophe 9. Ich würde es einfach streichen. Beim "entlässst" ist übrigens ein "s" zu viel.
Herzliche Grüße
Karl
 
P

Papyrus

Gast
ja wirklich sehr wundervoll dein gedicht,
neue frische Bilder


(gibts noch mehr Zitate von Shelley?)
 

Joh

Mitglied
Auch ich bin ganz angetan, du malst mit Deiner LyrIsprache Bilder wie aus einer alten Sage oder Ballade, dazu passen auch die Wiederholungen. Wirklich schön!

ein Gruß an Dich, Johanna
 

nisavi

Mitglied
ihr alle, danke für eure kommentare.

karl, danke, dass du so aufmerksam gelesen hast. strophe neun habe ich abgeändert und das s entfernt.

lg
n.
 

nisavi

Mitglied
eine tür steht offen,
der duft von pfingstrosen
wächst ins haus.

sie liegen beieinander
wie ganz alte kinder.

still und erfahren.
erstaunt.
scheu. als hätten sie alles vergessen.

da taucht sie die hand in den sandfluss.

an den ufern gehen sonnen auf.
es wird gesät.
ein tor wird geschossen
und erdöl ist knapp.

er streift schultern, sanft,
so wie ein falter den sommer berührt und vergeht.
er flügelt die brust und den schoß.

morgen, hofft er.
(die pfingstrosen wachsen ins haus.)

aber sie weiß, es ist abend,
wenn man einen verirrten vogel behutsam ins freie entlässt.

wie es dunkelt, wenn man den gedanken an regennassen großstadtasphalt erträgt.


an den ufern gehen sonnen unter.
es wird geerntet,
gibt sieger, verlierer.
und erdöl wird knapp.

sie liegen beieinander
wie ganz alte kinder.

still und erfahren.
erstaunt.
und scheu. als hätten sie alles vergessen.
 

nisavi

Mitglied
eine tür steht offen,
der duft von pfingstrosen
wächst ins haus.

sie liegen beieinander
wie ganz alte kinder.

still und erfahren.
erstaunt.
scheu. als hätten sie alles vergessen.

da taucht sie die hand in den sandfluss.

an den ufern gehen sonnen auf.
es wird gesät.
ein tor wird geschossen
und erdöl ist knapp.

er streift schultern, sanft,
so wie ein falter den sommer berührt und vergeht.
er flügelt die brust und den schoß.

morgen, hofft er.
(die pfingstrosen wachsen ins haus.)

aber sie weiß, wenn man einen verirrten vogel behutsam ins freie entlässt, ist es abend.

wie es dunkelt, wenn man den gedanken an regennassen großstadtasphalt erträgt.


an den ufern gehen sonnen unter.
es wird geerntet,
gibt sieger, verlierer.
und erdöl wird knapp.

sie liegen beieinander
wie ganz alte kinder.

still und erfahren.
erstaunt.
und scheu. als hätten sie alles vergessen.
 



 
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