erich honecker

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rosste

Mitglied
erich honecker

einmal habe ich dich erlebt
dein kleiner kopf
tauchte hinter einem rednerpult auf
ich reckte mich
aber da waren so viele andere köpfe
dazwischen

es war in leipzig
zu einem turn- und sportfest

ich war fahnenschwinger

du hast das fest eröffnet

es lebe
die deutsche demokratische republik
mussten wir immer rufen

deine stimme war nicht geeignet
um gedichte vorzutragen
auch nicht
um reden zu halten

und trotzdem haben wir
deinem gepiepse gelauscht

heute ist könig harald
mein erich honecker

er hat einen größeren kopf
seine reden beginnen gewaltig
manchmal
gleiten auch sie ins banale
 
D

Denschie

Gast
hallo rosste,
heute fallen mir noch ein paar mehr dinge ein.
erstens muss ich gestehen, dass ich keine
ahnung habe, welchen harald du meinst.
dann zweitens der grund, aus dem mir das gedicht
gefällt: die beschäftigung mit honecker ist auf
jeden fall spannend. aus meinem gedächtnis ist er
schon komplett verschwunden, ich war 1989 allerdings
auch erst neun. anstatt ihn jetzt mit allen seinen
öffentlich diskutierten eigenschaften auszustatten
und diese durchzukauen, beziehst du dich auf ein
persönliches erlebnis (oder erfindest eines, ich weiß
ja nicht, ob es stimmt oder fiktiv ist). das macht
dein gedicht für mich lesenswert. es kommt authentisch
rüber.
viele grüße,
denschie
 

rosste

Mitglied
Liebe Denschie !

Mein Gedicht ist nicht erfunden sondern erlebt.
Ein westeuropäischer Scharfschütze hätte Honni leicht abknallen können zu diesem Fest. Es passierte nicht. Damit müssen wir leben heute.

König Harald ist mein König in Norwegen heute.

Ein gewagter Vergleich von zwei Prominenten - ein Gedicht.

lg, Stephan.
 

rosste

Mitglied
Du hast recht, bon.
Wahrscheinlich habe ich schon zu viele Agentenfilme geguckt - die Sicherheitsbedingungen waren jedenfalls ziemlich einfach damals.
 
B

bonanza

Gast
könig harald kenne ich nicht, drum kann ich den vergleich
zwischen honni und ihm gar nicht nachvollziehen.

mir gefällt dein gedicht, weil es diese staatsmänner
in ihrer bedeutung und ausstrahlung demontiert.

bon.
 

rosste

Mitglied
Diese "Staatsmänner" sind auch nur einfache Menschen - darum geht es mir.
Manche wachsen dann in ihrer Position - aber nicht Erich und nicht Harald.
So ist die Realität.
 
B

bonanza

Gast
könige geraten in diese lage durch die thronfolge.
aber mich wundert`s, wie manche politiker überhaupt so weit
kommen konnten.

bon.
 

rosste

Mitglied
Hallo bon

interessant bei Norwegen ist, dass es nach seiner Befreiung von Schweden (1905) keinen Adel hatte und sich blaues Blut aus Dänemark holen musste.
Die Politiker hier sind übrigens sehr volksnah.
 
B

bonanza

Gast
bevölkerungsärmere, kleinere länder haben bessere bedingungen für volksnahe politiker.
im normalfall.
 

annes

Mitglied
Hallo,

sorry, aber eure Diskussion wird langweilig, weil es nicht mehr um Literatur geht.
Ich finde das Gedicht ziemlich schlecht. Es ist schön von subjektiven Emofindungen und Erlbenissen auszugehen, aber es gibt in dem Gedicht keinen besonderen Moment. Nichts, was die Situation erzählenswert macht. Es ist einfach nur langweilig, denn ich denke, ein Gedicht sollte entwederetwas erzählen, dass so noch nicht erzählt wurde oder einen Ausdruck finden, den es so vielleicht noch nicht gab, am besten beides zusammen. Auch sprachlich überzeugt es nicht. Der Wortfluss ist nicht schön und erzeugt keine Stimmung.

Trotzdem beste Grüße
auf bald anne
 

rosste

Mitglied
Hallo anne,

Danke für deine Kritik, das ist o.k.
Das Thema Erich Honecker war für mich selbst immer langweilig genug...
Nun habe ich den nötigen Abstand.

Ein fetziges Gedicht über Erich trifft nicht die Situation, ein "langweiliges" eher.

lg
 



 
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