erwachen

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Gabriele

Mitglied
erwachen


müde
der großen Worte
die zu oft du entlarvt hast
als vergängliche Hülsen
nichts als Leere verbergend

müde
der vielen Bilder
die so oft dich erschreckten
und die unsere Ohnmacht
dir zu deutlich enthüllten

müde
der alten Träume
von Erfüllung und Liebe
immer wieder zerborsten
an den Klippen des Alltags

wach für
ein bisschen Leben
ohne Angst vor dem Morgen
wenn die Tränen versiegt sind
und dein Herz wieder frei ist
 

Dorothea

Mitglied
Liebe Gabriele,

nach so viel Müdigkeit, geboren aus dem Alltagsmüll einer Liebe, lebt immer noch ein Wachsein für die nächste Möglichkeit des aufeinander Zugehens. So verstehe ich, vielleicht in unverbesserlicher Beziehungsgläubigkeit, Deine Verse, die mir sehr gut gefallen.
Einen schönen Tag wünsche ich Dir.
 

Gabriele

Mitglied
Danke, Dorothea!

Schön, dass Dir diese Zeilen gefallen. Du interpretierst sie auch ganz treffend.
Dieses Gedicht ist mir sehr leicht und schnell "aus der Hand geflossen". Nur mit der letzten Strophe habe ich ein wenig gekämpft, und auch jetzt bin ich noch nicht ganz zufrieden damit.
Auch Dir einen schönen Tag!
Liebe Grüße,
Gabriele
 

silverbird

Mitglied
dein Gedicht gefällt mir sehr. Ich hätte einen kleinen Änderungsvorschlag: lass doch das "ist" ganz am Schluss weg. Du wirst sehen, es liest sich ganz anders.
Mit liebem Gruss
Silverbird
 

Gabriele

Mitglied
Hallo silverbird,
danke für Deinen Kommentar.
zu Deinem Änderungsvorschlag: Was hältst Du davon?

"wach für
ein bisschen Leben
ohne Angst vor dem Morgen
wenn die Tränen versiegt sind
ist dein Herz wieder frei"

Dann sollte ich aber vielleicht bei den anderen Strophen auch die letzte Zeile ändern, damit das Versmaß wieder stimmt, oder?
Lieben Gruß
Gabriele
 

silverbird

Mitglied
ich hätte jetzt einfach geschrieben
.... und dein Herz wieder frei
Ich finde, das "und" stört hier gar nicht. Bei der lettzten Strophe würde ich gar nicht so sehr auf das bishjerige Versmass achten. Denn es beschreibt ja etwas neues, nicht mehr das müde-sein sondern das wach werden. Und da dürfte meines Erachtens das Versmass ein ganz klein wenig von den andern abweichen.
Vielleicht gibt es noch andere Meinungen dazu. Warte einfach mal ab
mit liebem Gruss
silverbird
 

rosste

Mitglied
Liebe Gabriele!
Auch mir gefällt dein Text.
Warum in der letzten Strophe so bescheiden?
"wach für
ein bisschen Leben" - wach für das oder unser Leben.

"und dein Herz wieder frei ist" - und unser Herz wieder frei ist - finde ich gerechter.

LG, Stephan
 

Gabriele

Mitglied
Hallo Stephan,
danke für Deine Anregungen! Ich habe über Deine Vorschläge bezüglich der letzten Strophe nachgedacht. Ich möchte aber doch nicht "unser" schreiben, denn es könnte sein, dass der/die Prot. eine Zeitlang allein sein muss, um wieder "wach für das Leben" werden zu können; diese Möglichkeit möchte ich offenlassen, und dem würde "unser" zuwiderlaufen.
Liebe Grüße
Gabriele
 



 
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