feuilleton der theaterwelt (faz 3.2.2001)

autechre

Mitglied
Feuilleton der theaterwelt
Faz 3.2.2002


Multiple schnittstellen
herrschaft der
intimsten wunschvorstellungen
Die schärfste aller drogen
suggestion der erfüllung
prämisse: beherrschung
idee: autonomes subjekt
eine hure bei pollesch
und der abschied davon
stoffTiere
popCorn
noteBookKartons
keine verlorene heile welt
werbefritzen begeistert darüber denkt er noch nach
einzimmerwohnung:
probleme einer globalisierung
überladen eine
aufgesprochene seifenblase
aus glas und aus schaum
entschweifend
ich wollte eigentlich keinen sex mehr haben
oder machen für geld
-das bin nicht ich-
eine sprache die
sich einprägt wie der refrain eines motown- hits
(„motown motown“)
sich einprägt
-wie das bin nicht ich-
(„motown motown“)
irgendein begehren stützt
meine ausbeutung
und schon wieder bin ich...
bin ich es nicht
aufschneiden wie der erste
djvjmc burroughs
gehört
hier nicht hin
wie es hierhin
gehört nicht wie
eminem
revolution in persönlich verträglichen dosen
wie warhol hier nicht hingehört
wie witz hinhört
gehört
da scheint nichts zwischen
das ist klar
wie scherben im schmutzigen fuß
während eine jukebox
einen alten song spielt
...aus den fugen
mal vernetzte notebooks
mal das internet
mal sex
mal kokain
multiplikation der möglichkeiten sich den
appetit zu verderben...das ist auch nicht tragisch
die revolution als ware
zum beispiel in clips
die welt der großen
und der kinder
hochflexible und mobilisierte angestellte
wohnen rennen bügeln shoppen ficken
um die ecke aber nicht weiter
irgendwer holt aus
und dann ist krieg ohne rücken
und nichts bleibt wie zuvor
wie zuvor ein paar feindbilder mehr
ungewollt natürlich
einige sterben aus
gewollt unnatürlich
so einfach geht das wie
geschichte 1984.
 



 
Oben Unten