geborgen

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A

AchterZwerg

Gast
Hallo rogathe,
ein Gedicht in gewohnt guter Qualität.
Drei Kleinigkeiten möchte ich zur Disposition stellen:
geborgen

noch balanciere ich
mit gerecktem hals
und geradem rücken
den horizont entlang
tanze manchmal
wie die ballerina
auf dem seil
oder stolpere
wie [blue]ein[/blue] clown

irgendwann schlüpfe ich
in die ritze zwischen
erde und himmel
suche mich nicht -

dort bin ich geborgen
Die veränderten Umbrüche gönnten dem Leser eine Atem-und Denkpause. - Ein unbestimmter Artikel ließe dem Clown mehr Freiraum und dein vorletzter Vers ist für mich eigentlich überflüssig.
Inhaltlich finde ich das Bild mit der Ritze besonders schön und passend. Ich dachte sofort an die alten Ehebettritzen ... vielleicht kennst du die auch noch?

Freundliche Achtergrüße
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Rogathe

Dein Gedicht gefaellt mir auch gut.

Die Unendlichkeit - hier koennte ich mir "Freiheit" vorstellen.
Heidruns Vorschlag hat auch einiges fuer sich.

Liebe Gruesse

Herbert

PS: Zum Thema "gerader Ruecken" faellt mir gerade "Flamenco" ein :)
 

rogathe

Mitglied
geborgen

noch balanciere ich
mit gerecktem hals
und geradem rücken
den horizont entlang
tanze manchmal
wie die ballerina
auf dem seil
oder stolpere
wie der clown

irgendwann schlüpfe ich
in die ritze zwischen
erde und himmel
suche mich nicht

in der unendlichkeit
bin ich geborgen
 

rogathe

Mitglied
Hallo Achter,
herzlichen Dank für deine Vorschläge!

Die Leerzeilen für die Verschnaufpausen habe ich sogleich eingefügt. Auf die "Unendlichkeit" möchte ich nicht verzichten, habe jedoch an der Zeile etwas verändert. Auch "der" Clown sollte meiner Ansicht nach bleiben, es heißt ja auch "die" Tänzerin.
Bei der "Ritze" habe ich ein Bild vor Augen, das bei uns zu Hause hängt. Zwischen Erde und Himmel klafft ein schwarzer Spalt.

:) rogathe
 
Hall rogathe,
dein Gedicht gefällt mir sehr.
Die beiden letzten Zeilen braucht das Gedicht m.E. nicht...
Bei Metaphern halte ich das Wörtchen wie für nicht so gut.
Als ballerina und als clown ist für mein Empfinden besser...
Herzliche Grüße
Karl
 

Label

Mitglied
liebe rogathe

ich kann in dein Gedicht schlüpfen und wie meine eigene Haut spüren, ohne jedes fremdeln und ganz vertraut.
Es klingt als flössen dir die Worte mühelos, mit der du die Tücken der Gratwanderung durch das Leben beschreibst.

mir gefällt der gereckte Hals und der gerade Rücken der nicht erstarrt ist :)

sehr sehr schön
Label
 

rogathe

Mitglied
Hallo Karl,
herzlichen Dank für deinen Kommentar!
LI vergleicht sich mit einer Ballerina, einem Clown, daher "wie". LI ist aber weder das eine noch das andere, deshalb kein "als". Die letzten beiden Zeilen sollen trösten.

LG rogathe
 



 
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