gestriges

3,50 Stern(e) 2 Bewertungen

kauz

Mitglied
gestriges

dieses tages nacht wird sein
ein dunkel glänzend feuerschein.
die drückend dumpfe lebenspein
wird gestriges, wenn du bist mein.

noch steht der baum im angesicht
des tages, kahl die zweige; sticht
dort aus dem stamm gestrüpp ins licht,
schwarz, explodiert, nur lebend nicht.

lichtumwoben mensch im tag,
das treiben, welches nichts vermag.
ich komm an unsern ort und frag
mich, ob so still er immer lag?

...

dieses tages nacht soll sein
wie dunkel glänzend süßer wein.
doch bin ich tag, baum, mensch und kein
leben. wärst du doch noch mein.


ps. die drei punkte sollen eine längere pause darstellen. zu der schwebenden betonung in der letzten zeile hat mich der geniale georg trakl inspiriert. lest alle trakl.
 

Schakim

Mitglied
Hallo, kauz!

Ich bin ganz still dahergeweht,
die Nacht gab mir die Ruhe.
Nun lese ich, was Schönes steht
in dieser Wundertruhe.

Ich grabe mich durch Worte tief
und komme oft ins Staunen -
Sie sind so oft ein Schicksalsbrief
mit allen Menschenlaunen.

Lichtlos war mir die Nacht noch nie,
sie trägt so manchen Schimmer.
Nun wund're ich mich irgendwie
in diesem Schicksalszimmer ...

Gedichte sind des Wunsches Kind:
Man soll sie einfach lesen!
Weil es oft Lebensspuren sind
von diesen Dichterwesen.


Ja, Kauz, wenn auch eine gereimte Antwort, so war es immerhin Dein Gedicht, das mich dazu inspirierte ... Es glückt mir nicht überall, aber bei Dir hat's funktioniert.

Ich wünsche Dir schöne Pfingsten!
Schakim
 

Schakim

Mitglied
Nochmal ich ...

Ich werde meine Antwort ins "Lupanum" stellen, da sie sowieso unter "ups" ausgeblendet werden wird. Du sollst aber wissen, dass Dein Gedicht mich zu meinem angeregt hat und ohne Dein Gedicht wäre mir diese Antwort nie in den Sinn gekommen ...

In diesem Sinne freue ich mich auf weitere Gedichte von Dir!
Schakim
 



 
Oben Unten