Hallo Traube,
habe versucht, dein Gedicht zu deuten,
weil es interessant klingt.
Die doppeldeutig "grundlosen Keller" haben es mir angetan.
Verstanden habe ich den Sinn dann jedoch nicht so ganz:
Das lyrische Ich ist scheinbar von etwas umgeben,
blickt es jedoch nicht, zumindest nicht mit den Augen.
Augen können ja auch nicht blicken, nur erblicken oder den Blick auf etwas werfen.
Das lyrI hast du sehr widerlich dargestellt, zumindest empfindet es sich selbst scheinbar so, nachdem es ein Stück der Außenwelt in sein unehrliches Inneres geatmet hat (oder befinden sich die Mauerstücke im lyrI und das lyrI atmet aus?).
Die anschließenden "grundlosen Keller" wirken dann ebenfalls wie ein Ort im Inneren des lyrIchs (Sinnlose Abgünde der Seele?), machen aber scheinbar was sie wollen, sind also kein Teil von ihm.
Dann werfen die Konkordanzdemokratien plötzlich einen politischen Aspekt auf, spielen an auf etwas Gesellschaftliches,
die Keller werden zu Vorboten der Mitbestimmung von etwas, das eigentlich nicht mitbestimmen sollte, denn in diesem Gedicht sehen die Konkordanzdemokratien eindeutig negativ aus.
Der Titel selbst scheint mir nun das lyrI selbst beschreiben zu wollen, wie es dasitzt und an sich selbst/seiner Umwelt verzweifelt.
Was ich jetzt nicht verstehe: was genau ist das lyrische Ich?
Die Gesellschaft selbst oder nur etwas, das in der Gesellschaft gefangen ist, warum wehrt es sich nicht, sondern geißelt sich nur selbst und um was für eine Gesellschaft handelt es sich, die Deartiges im lyrI auslöst?
Liebe Grüße,
Ein eigentlich bisher recht optimistisch in die Welt schauender
Tristan