herbstzauber

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tenderheart

Mitglied
herbstzauber

als mein herbstschwer
über dein farbenleicht stolperte
dein lachen frohgedanken wach kitzelte
in meinen müdgeträumten blätterbergen
da fiel die zeit aus dem rahmen der alltäglichkeit
mitten hinein ins leben

(c) tenderheart


2. Fassung

herbstzauber

als mein herbstschwer
über dein farbenleicht stolperte
dein lachen frohgedanken
in meine welken blätterberge kitzelte
da fiel die zeit aus dem rahmen
mitten hinein ins leben
 

ENachtigall

Mitglied
hi tender,

die Bilder in Deinem Text sind klasse! Mir gefällt besonders dieses spürbare Glücksgefühl. Ich musste ihn aber mehrmals lesen, um sie richtig zu erkennen, wegen der kompletten Kleinschreibung. Hast Du das beabsichtigt?
Mach´s gut.
ENa
 

tenderheart

Mitglied
@enachtigall

danke für das stück zeit und freude, das du mir mit deinem kommentar zum geschenk gemacht hast!
ja, die kleinschreibung war beabsichtigt. das liegt unter anderem einfach auch daran, dass ich selber gerne werke lese, die in kleinschrift gehalten sind.

die texte, gedichte und gedanken erhalten dadurch für mich persönlich ein ganz eigenes klangmuster. auch das auseinandersetzen mit den worten des autors wird meist intensiver, da sich manche inhalte wie du schon richtig sagst oft erst nach mehrmaligem lesen erschließen.

in klein geschriebenen werken ist für mich auch der lesefluß ein anderer, was mir persönlich entgegenkommt.
es ist erstaunlich, wie sehr sich klangbild, farbe, melodie und wahrnehmung ein und desselben gedichtes verändern, wenn man es ganz "normal" schreibt oder eben auf jegliche großbuchstaben verzichtet.

für mich persönlich ist es leichter stimmungen wahrzunehmen, die werke sind für mich in kleinschrift oft um vieles intensiver.
aus eben vermutlich genau diesen gründen bin ich - was gedichte anlangt - bei der kleinschreibung gelandet :)
 

ENachtigall

Mitglied
Ja stimmt, die Kleinschreibung ergibt einen ganz anderen Charakter (hier in Deiner Antwort liest sie sich übrigens bereits beim erstenmal ganz verständlich!).

Ein interessanter Aspekt, über den ich bislang noch nicht nachgedacht habe! Es scheint so, als ob sich die Worte erst beim lesen in den Augen als Bild entwickeln, wie ein Geschmack auf der Zunge, was besonders auf die Neuschöpfungen wie herbstschwer und farbenleicht zutrifft.

Die Gegensätze kommen gut zum tragen. Außerdem korrespondiert die Stimmung des Bildes von der befreiten Zeit

da fiel die zeit aus dem rahmen der alltäglichkeit
mitten hinein ins leben​

meiner Meinung nach sehr passend mit diesem stilistischen Mittel!


Alles Gute
ENA
 

Perry

Mitglied
Hallo tenderheart,
ein schönes Bildgedicht, das wunderbare Farben vor dem inneren Auge malt. Ganz persönlich sind mir die Wortschöpfungen bzw. -verbindungen eine Spur zuviel. Weniger wäre hier vielleicht mehr.
Vorschlag:
herbstzauber

als mein herbstschwer
über dein farbenleicht stolperte
dein lachen frohgedanken
in meine blätterberge kitzelte
da fiel die zeit aus dem rahmen
mitten hinein ins leben

Vielleicht gefällt Dir ja was davon, obwohl dein Werk auch so herbstlich funkelt.
LG
Manfred
 

tenderheart

Mitglied
das ist mein altes immer wieder kehrendes problem ....

... es ist stets dieses stück zu viel - zu viel der wortschöpfungen, zu viel der länge, zu viel der ausführungen, ich weiß.
umso hilfreicher ist nun dein kommentar und die anregung perry, wofür ich von herzen danke sage!

bis ich einen text überhaupt einstelle hat er immer schon viele kürzungsphasen durchlaufen oder landet vorher schon im papierkorb.
erstmal eingestellt bin ich dann unendlich froh über kommentare, rückmeldungen und anregungen, weil nur sie es mir ermöglichen, weiter an meinem schreiben zu arbeiten, voranzukommen.
danke dir also von herzen für die schritte nach vor, die du mir mit deinen anregungen ermöglicht hast.
tender
 



 
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