hin und her

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Papalagi

Mitglied
In den Wolken In den Meeren
Zwischen Wölfen, Füxen, Bären
Ganz tief unter meiner Decke
Bis ich dich niemals erwecke

Alles, alles und noch mehr
Schwingt und saust hin und her
Alles schwebt und alles schimmert
Alles schreit, gebiert und wimmert

Ganz egal was, wo und wer
Welten schwirren hin und her
Ja sie schwirren hin und her
Ganz voll, halb und dann auch leer
Unter Schreien, Fragen, Schmerzen
Mit Plakaten, Uhren, Kerzen
In Garagen, leeren Zügen
Wagen Scherzen und den Lügen

Alles, alles und noch mehr
Schwingt und saust hin und her
Alles schwebt und alles schimmert
Alles schreit, gebiert und wimmert

Nachts verschluckt ein Hund die Sonne
Und der Frost malt die Ikone
Bis das Fenster strahlt und blüht
Bis das Licht in Mir verglüht

Alles, alles und noch mehr
Schwingt und saust hin und her
Alles schwebt und alles schimmert
Alles schreit, gebiert und wimmert

In der Nacht fragt mein Herz still
Ob ich es noch haben will
Meine Seele will es wissen
Ich bin hin- und hergerissen
Denn in mir immer mehr
Saust alles hin und her

Alles, alles und noch mehr
Schwingt und saust hin und her
Alles schwebt und alles schimmert
Alles schreit, gebiert und wimmert
 

Duisburger

Mitglied
Mhmmm. kann mir das mal einer übersetzen?
Dieses Sammelsurium von Pseudobildern und reimgeschuldeter Unverständlichkeiten (fängt schon in der ersten Strophe an, mit dem Fux und dich niemals erwecke) scheint mir ohne roten Faden und wohl auch ohne erkennbaren(!) Sinn zu sein.
Formal (Silbenzahl, Hebungen Senkungen) auch jenseits von Gut und Böse. Es holpert und poltert.

Mir ist aufgefallen, dass deine Werke wohl immer "gewichtig" klingen sollten, danach scheint sich dein Schreiben zu richten. Du fängst mit den Bildern an, ohne die Intention als Leitlinie zu nehmen. Einen roten Faden vermag ich hier wie auch in den meisten deiner anderen Werke nicht zu finden. Deine Werke scheinen immer etwas wirr.
Ich würde einfach mal den anderen Weg probieren.
Schreibe deine Idee auf ein Blatt Papier und zwar ganz so, wie sie dir gerade in den Sinn kamen. Schnörkellos, nicht ausformuliert. Nimm diesen Gedanken als Grundstock und fange vorsichtig an, diesen lyrisch umzusetzen. Suche dir passende Bilder (Metaphern, wenige nur), die dem Leser deine Intention vermitteln können. Bau diese in deinen Gedanken ein und verdichte ihn. Auch hier ist weniger mehr. Dann versuche dein Gedicht so aus zu formulieren, dass du den Leser an einem roten Faden zu deiner Intention führst. Die muss nicht sofort klar zu erkennen sein, lass deinem Leser Raum für eigene Interpretationen (kein erhobener Zeigefinger, kein Schulmeisterwerk).
Noch etwas. Ich will dir nicht zu nahe treten, aber das Reimen ist (noch) nicht dein Ding. Ein gutes Gedicht muss nicht immer gereimt sein. Ein ungereimtes Gedicht mit Klang und Rhythmus kommt beim Leser besser an, als ein Reimgedicht, bei dem einige seltsame Formulierungen dem Zwang zu Reim geschuldet sind.

lg
Duisburger
 

Cosi

Mitglied
Lieber Papa,
Dein Gedicht hat durchaus Melodie.
Dazu tragen auch die inhaltlichen Dyslogiken und Sprünge bei.
Vertreter der Gattung Canis, die unser Zentralgestirn oral einfahren, finden durchaus mein Gefallen.

Darum schmerzt es umso mehr, daß Du an einzelnen Stellen den Rhythmus verläßt!



In den Wolken In den Meeren
Zwischen Wölfen, Fü[red]x[/red]en, Bären
[red]Ganz[/red] tief unter meiner Decke
[blue]Von der Betonung her wäre "Tief dort" besser![/blue]
Bis ich dich nie[red]mals[/red] erwecke
[blue]Merkwürdiger Halbsatz ...[/blue]

Alles, alles und noch mehr
Schwingt und saust [blue]X[/blue] hin und her
[blue](unbetonte) Silbe fehlt![/blue]
Alles schwebt und alles schimmert
Alles schreit, [red]gebiert[/red] und wimmert
[blue]??? Was sucht denn (das grauenhafte Wort) "gebiert" in dieser Aufzählung?[/blue]

Ganz egal[blue](,)[/blue] was, wo und wer[blue]:[/blue]
Welten schwirren hin und her
Ja[blue],[/blue] sie schwirren hin und her
Ganz voll, halb und dann auch leer
[blue]Ich nehme mal an, daß "ganz" ein Attribut für "voll" sein soll und nicht eigenständiger Teil der Aufzählung.
Dann darf es aber nicht betont sein!
Wie wäre z.B. es mit:
>>Voll, dann halb und schließlich leer<<?
[/blue]
Unter Schreien, Fragen, Schmerzen
Mit Plakaten, Uhren, Kerzen
In Garagen, leeren Zügen
[strike]W[/strike][blue]V[/blue]agen Scherzen und den Lügen
[blue]Ich nehme an, der Große Wagen war nicht gemeint![/blue]

Alles, alles und noch mehr
Schwingt und saust [blue]X[/blue] hin und her
[blue]s.o.[/blue]
Alles schwebt und alles schimmert
Alles schreit, [red]gebiert[/red] und wimmert
[blue]s.o.[/blue]

Nachts verschluckt ein Hund die [red]Sonne[/red]
Und der Frost malt die [red]Ikone[/red]
[blue](unreiner Reim)[/blue]
Bis das Fenster strahlt und blüht
Bis das Licht in [red]M[/red]ir verglüht
[blue]Beim Ich ist die Großschreibung klar. Wenn es aber das "Mir" hier geben sollte, dann müßte es "im" heißen.[/blue]

Alles, alles und noch mehr
Schwingt und saust [blue]X [/blue]hin und her
[blue]s.o.[/blue]
Alles schwebt und alles schimmert
Alles schreit, [red]gebiert[/red] und wimmert
[blue]s.o.[/blue]

In der Nacht fragt [red]mein[/red] Herz still
[blue]"Mein" zu betonen ist suboptimal!
>>In der Nacht, mein Herz fragt still<<
oder
>>Schon ist Nacht, mein Herz fragt still<<[/blue]
Ob ich es noch haben will
Meine Seele will es wissen
Ich bin hin- und hergerissen
Denn [blue]X[/blue] in mir immer mehr
Saust [blue]grad'[/blue] alles hin und her
[blue]Silben fehlen![/blue]

Alles, alles und noch mehr
Schwingt und saust [blue]X[/blue] hin und her
[blue]s.o.[/blue]
Alles schwebt und alles schimmert
Alles schreit, [red]gebiert[/red] und wimmert
(s.o.)


@Düsi:
Wie ich gerade auf "Vorschau" klicke, sehe ich Deinen Kommentar.

Du fängst mit den Bildern an, ohne die Intention als Leitlinie zu nehmen.
Das denke ich auch. Nur sehe ich es nicht als prinzipiellen Nachteil an!

Übrigens klingen deine Ausführungen hier unglaublich überheblich.
Nur mal als Hinweis.

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber das Reimen ist (noch) nicht dein Ding.
Das sehe ich anders!
Denn bis auf die Holperstellen hat das Gedicht durchaus eine Melodie, die auch zum "Inhalt" paßt.
Ich denke übrigens, daß es ein Liedertext ist.
 

Duisburger

Mitglied
Meine liebe Cosi,

danke für deine Einlassungen, aber kommentiere doch das Werk und nicht den Kommentator, ich tue es ja auch nicht.
Jedem seine Meinung und seine Überheblichkeit, gell.

Duisburger
 

presque_rien

Mitglied
Hi Papalagi,

also ganz so negativ wie Duisburger seh' ich's nicht. Ich erkenne durchaus einen roten Faden: Das Gedicht ist eine Art Alptraum, und es gibt auch genug Hinweise darauf, dass das Lyri nachts unter der Decke liegt und alle diese Bilder sieht:
Ganz tief unter meiner Decke
Nachts verschluckt ein Hund die Sonne
In der Nacht fragt mein Herz still
Ein Alptraum muss nicht logisch sein, und auch deine Herangehensweise, mit den Bildern anzufangen, ist ok.
NUR ist für diese Art von Gedichten eine saubere, flüssige Form das absolute A und O! Du musst den Leser in einen Rhytmus-Strudel reißen, dem er sich nicht entziehen kann, so dass er nicht die Gelegenheit hat, über die einzelnen Verse genauer nachzudenken. Also: Bitte die Form ganz dringend überarbeiten!!!

Besonders gelungen finde ich übrigens (vom Inhalt her):
Nachts verschluckt ein Hund die Sonne
Und der Frost malt die Ikone
Bis das Fenster strahlt und blüht
In der Nacht fragt mein Herz still
Ob ich es noch haben will
Auch der Refrain und die Aufzählungen passen. Andere Verse sind hingegen unfreiwillig komisch, weil sie nicht nur logisch keinen Sinn machen, die würde ich auch inhaltlich überarbeiten:
Bis ich dich niemals erwecke
In Garagen, leeren Zügen
Wagen Scherzen und den Lügen
Aber Potenzial hat das Ganze!

Lg presque
 

Cosi

Mitglied
danke für deine Einlassungen, aber kommentiere doch das Werk und nicht den Kommentator
Genau das habe ich doch intensivst gemacht und hatte ich abgeschlossen, als ich Deinen Kommentar las (und ihm partiell widersprach)!

Ich denke, es ist nicht die Aufgabe von uns Kommentierern, den Autoren Lebensratschläge zu geben.
Und wenn (kann ja auch erwünscht sein), dann würde ich das per PN machen und nicht gar unter "Konstruktive Vorschläge", da es Dritten ansonsten vorkommen könnte, als läge mein Fokus auf meiner Eigendarstellung als "Berater".

Ich glaube nicht, daß Papa sich hinsetzen wird und "geplant" ein Werk eines anderen Genres schreiben.
Die Mehrzahl der Lupianer besteht aus Hobbyschreibern, die - anders als Du - nicht ambitioniert sind, sich in möglichst allen literarischen Disziplinen auf ein gehobenes Niveau zu steigern, sondern einfach das, was sie aus Spaß und Inspiration schreiben, längerfristig verbessern möchten.

Jedem seine Meinung und seine Überheblichkeit, gell.
Jau!
Wobei unsere Meinung wahrscheinlich flexibler ist als die in uns wohnende Überheblichkeit!
 

presque_rien

Mitglied
P.S.

Lese grade die Überarbeitungsvorschläge von Cosi und kann überwiegend nur zustimmen.

[blue]Gebiert[/blue] finde ich allerdings passend, gerade in der Reihenfolge [blue]schreit - gebiert - wimmert[/blue]: Vor der Geburt wird geschrien, danach wimmert das Neugeborene (oder auch das Gebärende beim Anblick des Geborenen). Schön auch, dass das normalerweise obligatorische Objekt wegfällt - hat was.

Zu [blue]Voll, dann halb und schließlich leer[/blue]: Ist auf jeden Fall besser, als im Original, aber ich finde ein Wort wie [blue]schließlich[/blue] passt hier irgendwie nicht rein (zu formal? Ich weiß nicht, warum). Mir gefiele besser: [blue]Voll, dann halb dann gänzlich/plötzlich leer[/blue]

Mit [blue]Ikone[/blue] habe ich auch Schwierigkeiten, nicht nur wegen des Reimes, sondern auch weil der definite Artikel impliziert, es gehe um etwas ganz bestimmtes oder etwas, was man kennen sollte - das passt nicht. Vielleicht:
[blue]Nachts verschluckt ein Hund die Sonne,
Frost malt Bilder voller Wonne[/blue]
Hmm, gefällt mir nicht so Recht. Aber irgendeine Veränderung muss da her.

Was hältst du von:
[blue]Nachts fragt Herz mich immer still[/blue]?

Lg presque
 

Cosi

Mitglied
@Presque

Nachts verschluckt ein Hund die Sonne,
Frost malt Bilder voller Wonne
Diesen Reim trät' in die Tonne
ich sogleich, das weißt Du schonn, nä?
Er geböre nämlich Schmerzen
Meinem kleinen Dichterherzen​

Bei "gebiert" könntest Du schon richtig liegen ...
Nur eben finde ich das Wort an sich grauenhaft ...

>>das Gebärende<<

könnte zu einer meiner Lieblingsformulierungen werden ...

Auf jeden Fall schreit vor der Geburt wohl nur Letzteres, während das postnatale Wimmern ja eher dem Geborenen zuzuordnen ist.
 

presque_rien

Mitglied
Muäh, ich sagte doch, es gefällt mir selbst nicht :rolleyes: Warum ich es trotzdem vorschlug? Hmm. Ich halte eben nichts von Dieter Nuhr. :box:
:D
 

Papalagi

Mitglied
Vielen Dank für eure Kommentare und die Korrekturvorschläge! Die kann ich auf jeden Fall gut gebrauchen.
Ich lese mir alles durch und hoffe, dass ich einige eurer
Vorschläge dann auch umsetzten kann.
Die Tatsache, dass ihr nicht nur Kritik übt
sondern auch Erklärungen und Lösungsvorschläge anbietet
finde ich wirklich toll.
Dafür dann noch einmal Vielen Dank!

LG
Papalagi
 

Papalagi

Mitglied
In den Wolken In den Meeren
Zwischen Wölfen, Füxen, Bären
Ganz tief unter meiner Decke
Bis ich dich niemals erwecke

Alles, alles und noch mehr
Schwingt und saust hin und her
Alles schwebt und alles schimmert
Alles schreit, gebiert und wimmert

Ganz egal was, wo und wer
Welten schwirren hin und her
Ja sie schwirren hin und her
Ganz voll, halb und dann auch leer
Unter Schreien, Fragen, Schmerzen
Mit Plakaten, Uhren, Kerzen
In Garagen, leeren Zügen
Vagen Scherzen und den Lügen

Alles, alles und noch mehr
Schwingt und saust hin und her
Alles schwebt und alles schimmert
Alles schreit, gebiert und wimmert

Nachts verschluckt ein Hund die Sonne
Und der Frost malt die Ikone
Bis das Fenster strahlt und blüht
Bis das Licht in Mir verglüht

Alles, alles und noch mehr
Schwingt und saust hin und her
Alles schwebt und alles schimmert
Alles schreit, gebiert und wimmert

In der Nacht fragt mein Herz still
Ob ich es noch haben will
Meine Seele will es wissen
Ich bin hin- und hergerissen
Denn in mir immer mehr
Saust alles hin und her

Alles, alles und noch mehr
Schwingt und saust hin und her
Alles schwebt und alles schimmert
Alles schreit, gebiert und wimmert
 



 
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