ich bin wie regen

ich bin wie regen (erste version)

ich bin wie regen
entlassen aus einem
dunkelgrauen wattebausch
falle ich
ich falle und falle
in die trostlose tiefe
nichts hält mich
immer näher
immer näher kommt die erde
dann plötzlich
mit einem knall
schlage ich am boden auf
zerspringe in abertausend tröpfchen
dort liege ich im dreck
sammle mich in seen, flüssen, meeren
verweile eine ewigkeit
in der hoffnung, die sonne hat ein einsehen
lässt ihre warmen strahlen über den boden gleiten
die sanft mich in den himmel ziehen




ich bin wie regen (zweite version)

ich bin wie regen
ohne jeden sinn
schwang petrus seinen degen
schleuderte mich dahin

mit donner und blitz
erwollt mich doch ewig halten
...war das ein witz?...
in der atmosphäre lässt er mich erkalten

ich falle
wechsle zwischen wasser und eis
ich falle
mal frier ich und mal ist mir heiß
ich falle
weiß nicht mehr was ich weiß
ich falle
gebe mich der tiefe preis

immer näher kommt die erde
ich lass mich fallen
weiß genau bald werde
ich auf den boden knallen

ich falle
vermisse den weichen wattebausch
ich falle
während ich immer tiefer rausch

plötzlich mit einem knall
schlag ich auf dem boden auf
über die welt dröhnt ein schall
trockene erde saugt gierig mich auf

nun lieg ich im dreck
klares wasser war ich mal
doch der himmel ist weit weg
und ohne wolken wirkt er kahl
 
C

Casper Jacob

Gast
tröpfchen

Hi rainbow w.

ich halte die erste Version für gelungener. Die Sätze erzählen konsequent Deine kleine Geschichte zu einem Ende; kontinuierlich, wie der Fall eines Trofens, der zum Himmel aufsteigt. Ein ewiger Kreislauf.
In der zweiten Variante fällt der Tropfen mal hoch, mal runter. Klingt zu konstruiert, zu bemüht, zu angestrengt - auch weil Reime gefunden werden mussten.

Gruß

CJ
 
hallo cj

vielen dank für deinen kommentar. ich selbst finde die erste version auch besser aber ich meine dass wahre dichtung erst mit rhythmus und reim beginnt - doch darin brauch ich noch etwas übung.

lg
rw
 



 
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