ich schrieb ihr

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P

penelope

Gast
lieber olaf mietender,

bei olm hört sich das so lustig an, passt, wenn er als alte schrulle sagt: "das geht mir auf die eierstöcke"... aber in einem gedicht? ich weiß nicht, vielleicht bin ich auch zu altmodisch: doch: warum ich eigentlich schreibe: weil hier so großes potential da ist: surrealismus: realismus: neues, ideenreich: vor allem eine geniale alliterationsgabe: also vergiss/es und verpiss/dich. sie zerriss/es.
wow! mehr brauche ich dazu nicht sagen: oder vielleicht noch das: ein gedicht ist (manchmal) schnell geschrieben, aber dieses gefühl entsteht nicht bei deinem gedicht... ich kenne das sehr gut: die qualen, wenn etwas entstehen soll: nämlich: während man etwas schreibt, vergeht die zeit im flug, ich habe häufig das gefühl, beim arbeiten an gedichten sind nervenenden oder relais-stationen des gehirns miteinander verbunden, die im alltagsleben taub bleiben oder besser gesagt: nie aktiviert werden. ein funken setzt eine wortfolge in brand, beginnt man nicht sogleich daran zu arbeiten, zu notieren und zu montieren, ist die sache auf immer verloren. das mögliche gedicht ist nicht zu rekonstruieren, denn die arbeit geschieht im vertrauen auf den impuls, in reaktion auf den impuls. was geschieht, wenn man die unmittelbarkeit des impulses nicht umsetzt? es ist, als ob das material verderben würde, als hätte es im gedächtnis einen haltbarkeitsstempel. tatsächlich geht es ja nicht um die gedächtnisleistung, etwas eben gefundenes festzuhalten, es geht um eine strukturierte energie, eine strahlkraft, deren richtung und gewalt noch nicht feststeht, wenn sie eintritt. es geht rundheraus gesagt um eine mobilisierung. joseph brodsky hat in seiner nobelpreisrede ein spezifisches glücksgefühl wahrhaft beschreiben können: dies setze ich hier als endpunkt, denn dein gedicht ist ein echtes gedicht: "jemand, der ein gedicht schreibt, tut dies vor allem, weil das schreiben von gedichten den geist, das denken und erfassen des universums auf außerordentliche weise beschleunigt. wer diese erfahrung einmal am eigenen leib erlebt hat, ist nicht länger in der lage, auf die chance einer wiederholung dieses erlebnisses zu verzichten: er wird abhängig von diesem schaffensprozeß, so wie andere abhängig werden von drogen und alkohol. wer in dieser weise abhängig ist von der sprache, ist das, was man einen dichter zu nennen pflegt."

in diesem sinne

lg penelope
 
ich schrieb ihr

ein liebesgedicht
. alle
gedichte sind männlich und deine
unterschwellige aggression
geht mir auf meine
eierstöcke. also verpiss
dich und vergiss
mich. sie zerriss
es (das gedicht): meine empfindsamkeit
trat sie alsô mit füßen. warum bloß?

lyrik ist schließlich
kein kino! schrie sie
mir, als ich schon dabei war,
mich still zu verpissen,
noch nach ...
 
H

Heidrun D.

Gast
Tja, Olav,

so sind sie die Weiber ... :p

Wenn sie denn aber dadurch Unsterblichkeit erlangen, in deinen Versen nämlich, ist das doch (auch) ein Born der Freude.

Tückische Grüße
Heidrun
 
nun, meine damen, vielen dank für die zuschriften.

@penelope - brodsky zu zitieren, kann nie ganz falsch sein (auch hilsenrath übrigens ist ein autor, den man weitgehend ohne sorge um das eigene bildungsrenomme im munde führen kann), aber ich habe nicht wirklich begriffen, was du mir mitteilen wolltest.

@mirami - könntest du noch etwas genauer spezifizieren, WARUM dir die eine version besser gefällt als die andere?
(ich bin mit beiden nicht zufrieden.)

@Heidrun - hoffe, du bist auch ein wenig erfreut, mich inspiriert zu haben. ich freue mich jedenfalls immer, inspiriert zu werden.
(übrigens bin ich mir nicht ganz sicher, ob dir klar ist, dass man in der lyrik grundsätzlich trennen sollte zwischen autor und lyrischem ich ... ein grundgesetz bei der annäherung an gedichte ... was ich damit sagen will: ich bin hier der autor, nur der autor. das lyrische ich ist "ein ganz anderer" ...)

mit sonntäglichen grüßen an alle: OM.
 
H

Heidrun D.

Gast
Da wäre ich jetzt von allein nicht drauf gekommen, lieber Olaf ...

zumal die fast wörtliche Übernahme eines Kommentars schon ein wenig über Inspiration hinausgeht und insofern eine "Beziehung" zwischen Autor und Kommentatorin unterstellt, nicht wahr?

Die Idee ist aber ziemlich witzig, und das habe ich auch honoriert ;), noch amüsanter ist allerdings dein Künstlername ... Elvis lebt!

Heidrun
 
M

mirami

Gast
@olaf,

in der ersten version ist schon alles gesagt. die zeilenumbrüche sind vorteilhafter.
"vergiss es“ klingt jünger als "vergiss mich“. der klammer bedarf es nicht, der fettdruck ist deutlich genug. “schrie sie mir noch nach“, sagt schon, dass das lyri sich bereits abgewendet hat, sonst würde sie ihn anschreien. außerdem reicht die einmalige verwendung von verpissen in diesem kurzen text vollkommen aus. die änderungen, die du vorgenommen hast, sind allesamt überflüssiger schnickschnack, wirken beinahe so, als hältst du den leser für dumm.

die erste version gefiel mir ganz gut. nach mehrmaligem lesen freundete ich mich sogar mit den eierstöcken an. sprachlich unlyrisch aber authentisch klingt das. das "warum bloß?“ könntest du als titel wählen. würde sich dann zusätzlich auf “ich schrieb ihr“ beziehen. die "empfindsamkeit“ würde ich durch etwas anderes ersetzen.

p.s. gerade fiel mir ein: ein “biss um sich“ würde klanglich gut harmonieren mit dem vergiss und verpiss, zumal das lyri ja mit “eingezogenem schwanz“ davonschleicht.

viele grüße
mirami
 

ENachtigall

Mitglied
@penelope ... ich habe nicht wirklich begriffen, was du mir mitteilen wolltest.
Ich (umso besser) kann hier jedes Wort deines Kommentars unterschreiben, penelope. So zum Schreiben verdammt zu sein ist ein Geschenk.

OlafMietender wird seinen Schaffensprozess womöglich anders erleben.

Liebe Grüße, Elke
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Als Lyrik-nur-manchmal-Leser sag ich: Mir gefällt das Ding. Die erste Version ist "theoretisch besser" (warum, wurde schon schön erklärt), die zweite "atmet mehr", wirkt ledendiger. Am erstaunlichsten finde ich, dass ich das Gedicht als "eindeutig modern und innovativ" erlebe, es aber trotzdem "verstehe" – anders als die meiste "moderne Lyrik", die vor sich hin bildert und "originellisiert" und man (aber nur wenn man Glück hat) einen verschwiemelten Eindruck davon bekommt, dass der Autor wohl etwas gefühlt und gedacht haben muss (nur was?).
 

Leise Wege

Mitglied
Die erste Version wirkt viel klarer in der Aussage, betreffender. Da sollte man möglichst nicht hinterherschnörkeln, bringt nur gegenteiliges ein.
Die Eierstöcke sind schon ein Hammer hier, aber
sehr wirkungsvoll.
Die Klammer in der jetzigen Version finde ich schrecklich. - Hilfe, jede Erklärung in diesem Fall engt den Leser noch mehr ein.
Zudem ist die vergiss-verpiss-zeriss-Passage nach der Änderung ohne Schneid.
Lg Moni
 
A

Ali

Gast
Hääh? Als ich die Zeilen las, habe ich schallend gelacht, und mein two ladies zuhause schauten mich an, als ob ich sie nicht mehr alle hätte. Den Bezug kenne ich natürlich, und finde ich klasse, wie Du den Kommentar verarbeitet hast.

Immer noch lachend,
Ali
 

HerbertH

Mitglied
mir gefällt die erste Version auch besser. Erlaube mir ein Urteil auch ohne Eierstöcke...:D

Ansonsten gefiele mir "[blue]die[/blue] Eierstöcke" besser als "[red]meine[/red] Eierstöcke", die Änderung würde bei mir eher "wirkliche Sprache" assoziieren.

LG

Herbert
 

Walther

Mitglied
Guten Tag in die Runde,

den obigen Beitrag halte ich nicht für Lyrik und auch nicht für experimentell. So sieht er ohne Zeilenumbrüche und anderen Firlefanz aus:
Ich schrieb ihr ein Liebesgedicht. "Alle Gedichte sind männlich, und deine unterschwellige Aggression geht mir auf meine Eierstöcke. Also verpiss dich und vergiss mich."
Sie zerriss es (das gedicht): Meine empfindsamkeit trat sie also mit Füßen. Warum bloß?
"Lyrik ist schließlich kein Kino!" schrie sie mir, als ich schon dabei war, mich still zu verpissen, noch nach ...
Dieser Text sagt allerdings eine Menge über den Autor aus, wenn man ihn in Verbindung zu dessen sonstigen Einlassungen bringt.

Und natürlich sind Gedichte Kino, und zwar Gedankenkino. Wenn sie gut sind, sogar großes.

Dieser Text ist allerdings eine absolute künstlerische und inhaltliche Leermenge. Ich rate immer wieder, das Einfache zu tun, wenn man Texte analysiert, und das Naheliegende. Kritik soll "aufdecken". Hier hat sie decouvriert: Ein Berg kreiste und gebar eine Maus. Mehr war nicht in den "Eierstöcken".

Bester Gruß W.
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo Olaf,

Du hast Das Lyri und das Lyrdu verdeutlicht, indem Du das Lyri fettgedruckt hast, das Lyrdu normal. Auf diese Weise kann man die Beiden gut auseinanderhalten, obgleich sie inneralb des Textes verflochten sind.

Das Lyri, ein abgwiesener Liebhaber, versteht die Welt nicht mehr.

Das Lyrdu weiß ganz genau, warum es das Lyri zurückweist.

Es mag die unterschwelligen Aggressionen nicht und auch nicht die Kinomäßige pathetische Annäherung per Liebesgedicht.

Ogbleich dem Lyri das gesagt wird, will es offenbar nicht verstehen. Es kann auch nicht verstehen, weil die verletzten Gefühle dermaßen im Vordergrind stehen, dass der Verstand ausgeschaltet ist.

Du hast die Form des Theaterstückes gewählt. Teile Deines Textes sind Dialog (der Text des Lyrdu) andere Teile sind Regieanweisung (sie zerreißt den Brief, er geht) Und dann gibt es noch die Anleitung durch den Regisseur an den männlichen Akteur ( Du musst verstehen, schließlich hat sie seine Gefühle mit Füßen getreten).

So kommt eine kleine alltägliche Szene zum Vorschein, wie sie sich auf dem Globus, bevorzugt an Samstag-Abenden, sowohl in der Wirklichkeit als auch in Kino und Theater abspielt.

Hm...

Die Form ist ungewöhnlich, der Inhalt klischèehaft, was wahrscheinlich beabsichtigt ist.

Ich kann mich den Beifallsstürmen nicht anschließen. Es wirkt auf mich nicht authentisch sondern hat eher Nachahmer-Qualitäten.

[Ich beziehe mich ausschließlich auf die derzeitige Fassung.]

Soweit mein Eindruck.

Grüße
Vera-Lena
 
als erstes: danke an alle, die sich zu meinem eierstock-inspirierten text gemeldet haben und sich zeit nahmen, etwas dazu zu sagen. bitte um euer verständnis, dass ich mich aus verschiedenen gründen in diesem posting hauptsächlich mit der kritik von Walther auseinandersetzen werde. weiteres folgt.

hallo Walther, nun zu einigen punkten deiner kritik am text:

Dieser Text sagt allerdings eine Menge über den Autor aus, wenn man ihn in Verbindung zu dessen sonstigen Einlassungen bringt.
an welche "Einlassungen" von mir denkst du? an diese (http://www.leselupe.de/lw/titel-Forellen-kitzeln-91110.htm) oder jene (http://www.leselupe.de/lw/titel-Irgendwas-mit-Buechern-88613.htm?)?
ich bin der meinung, dass die person des autors zunächst einmal gar nichts mit der qualität des textes zu tun hat. bukowski war alkoholkrank und spielsüchtig. hölderlin war schwer psychisch krank. nietzsche hatte die syphilis und kafka angeblich pornoheftchen im schrank (ging im sommer durch die presse), thomas mann war mehrfacher vater und ... na, egal - benn hat versucht, sich bei den nazis anzubiedern, trakl, der drogist, betrieb alkohol- und drogenabusus und womöglich auch inzest mit seiner schwester ... tun die probleme, die lebensführung dieser autoren der qualität ihres schaffens in irgendeiner weise abbruch? was also hat deine obige aussage bei einer textkritik zu suchen? zumal du ja an anderer stelle betonst:
Des Weiteren habe ich es immer für redlich erachtet, persönliche Spitzen und sachliche Anmerkungen zu trennen.
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den obigen Beitrag halte ich nicht für Lyrik und auch nicht für experimentell.
da gebe ich dir zum einen recht: experimentell ist der text nicht (experimentell nach meinem begriff ist beispielsweise so etwas). da ich aber nicht so recht einschätzen konnte, wo hier auf leselupe das experimentelle anfängt, stellte ich vorsichtshalber den text in diese rubrik. es stehen viele texte hier, die auch nicht experimenteller sind als meiner, also dachte ich ...

lyrik ist das da oben aber schon, wenn auch eine sehr prosaische (das hast du richtig erkannt). es gibt einen konsens (als eine art kleinsten gemeinsamen nenner in der literaturwissenschaft, um die verschiedenen gattungen literarischen schaffens gegeneinander abzugrenzen), dass texte als "gedichte" anzusehen sind, sobald sie willkürlich gesetzte zeilenumbrüche haben (steht glaube ich u.a. auch bei Dieter Burdorf, Einführung in die Gedichtanalyse - bin aber zu müde jetzt, um die zitierfähige stelle herauszusuchen). das ist eine sehr rohe und zunächst einmal äußerliche definition, die sich aber gut handhaben läßt, und wenn man sich näher damit beschäftigt, welche sinn- und schwerpunktverschiebungen unterschiedlich gesetzte zeilenumbrüche/enjambements bewirken können, erscheint sie auch gar nicht mehr so unplausibel wie vielleicht im ersten moment. man kann das an brecht-gedichten oder an texten von rainer kunze sehr schön ausprobieren (wird auch in der schule, deutschunterricht oberstufe, gemacht).

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Und natürlich sind Gedichte Kino, und zwar Gedankenkino. Wenn sie gut sind, sogar großes.
sicher, gedichte können/sollten großes kino sein. habe ich irgendwo behauptet, dass nicht? wenn ich das lyrdu in meinem text das gegenteil sagen lasse, hat das ja vor allem etwas zu bedeuten im gefüge des textes, für die botschaft, die er übermittelt. es sagt u.a. etwas über die beziehung zwischen lyrich und lyrdu aus (das lyrich schreibt gedichte, das lyrdu mag keine lyrik), ist im weitesten sinn also eine metapher, welche beider beziehung beschreibt. es sagt aber nichts über meine meinung als autor zu der thematik aus. kurz, ich verstehe nicht, was du mit dem ausruf "Und natürlich sind Gedichte Kino, und zwar Gedankenkino. Wenn sie gut sind, sogar großes." überhaupt verargumentieren willst, denn: metaphern sind ja in der regel fiktional. z.b. schreibt trakl:

Wo du gehst wird Herbst und Abend,
Blaues Wild, das unter Bäumen tönt,
Einsamer Weiher am Abend.


das alles stimmt gar nicht wirklich (es wird doch gar nicht herbst und abend, wo du gehst und stehst; wild ist nicht blau, tönt nicht unter bäumen usw.), aber ist der text automatisch schlecht, weil wild eigentlich braun ist und nicht blau? und denkst du, dass trakl gedacht hat, wild sei blau (aber man weiß ja nie, bei trakl ... )?

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dass der berg kreißte (man schreibt es in dem zusammenhang mit scharf-ß) und nur eine maus hervorbrachte: damit muss ich wohl leben. der berg kreißte auch nicht allzu lang, es sollte kein jahrhundertwerk werden, und zum glück gibt es menschen, die finden von bergen entbundene mäuse ganz witzig. andere fürchten sich grundsätzlich vor mäusen, egal ob diese berggeboren oder nicht sind ...

im übrigen bin ich doch erstaunt, hier einen kommentar von dir vorzufinden - nein, spaß beiseite, natürlich weiß ich, was dieser kommentar bewirken soll und warum du ihn geschrieben hast. aber sonderbar ist es schon, wenn einer zuerst vollmundig erklärt:
Ab sofort ich Dich erst einmal ignorieren, bis Du einen vernünftigen Umgangston und Mitarbeitsstil entwickelt hast. Wie ich oben sagte: Menschen dieser Art sind lästig und eine Zeitverschwendung.
und öffentlich dazu aufruft, "nicht den troll zu füttern", dann eine stunde später beides tut: zeit an lästige menschen wie mich verschwendet und den troll füttert, indem er einen kommentar hier schreibt.

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außerdem schriebst du:
Sich dabei noch einer mitgebrachten Corona von ebensolchen Schlaubergern zu bedienen, zeugt nicht von edlen Hintergründen. Das ist Trolltum und sonst gar nichts.
dazu möchte ich klarstellen: ich habe niemanden hierher "mitgebracht", und ich kenne keine "Schlauberger" hier, deren ich mich bedienen könnte. ich weiß nicht, an wen du da konkret denkst: vielleicht an die, die sich positiv zu meinen beiden texten geäußert haben? oder an andere, die von R. H.'s text nicht begeistert waren? ich finde, du gehst mit deinen unterstellungen zu weit. ist es so ein sakrileg, einen text, den du protegierst, nicht gut zu finden? wo bleibt die meinungsfreiheit? wäre ich R. Herder, ich sagte womöglich: ey, du langweilst mich, nimm die hand vom sack und erzähl mir was interessantes. aber ich bin ja nicht er, also sage ich einfach mal gar nichts weiter.

wie auch immer: ich möchte nicht, dass andere in misskredit kommen bzw. von dir beleidigt werden, nur weil sie es wagen, mit mir zu kommunizieren bzw. gefallen an meinen texten zu äußern. deshalb schrieb ich dies alles.

zu den anderen kommentaren möchte ich gern ein andermal stellung nehmen, da ich müde bin.
bitte um verständnis dafür. werde auch den text noch einmal verändern, richtung version 1.

mit grüßen in die runde, OM.
 
A

Ali

Gast
Wie sang einst Mike Krüger? „mein Gott Walther!" Nach Deiner Interpretation hätte Olaf Eierstöcke; von Deinem Umgangston mal ganz abgesehen.

Olaf, Du Scherzkeks. Mit Deinem Nick hast Du was angerichtet, habe dauernd diesen Ohrwurm im Kopp.

Liebe Grüße
Ali
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo Olaf,

noch etwas näher möchte ich erläutern, warum mir der Text nicht authentisch erscheint.

Das [blue]Also[/blue] und das [blue]Warum bloß [/blue] wirken hier entlarvend.

Kein Mensch kann gleichzeitig in einer Situation sein und sich darüber erheben. So etwas funktioniert nicht, schon gar nicht, wenn es sich um eine derartig zugespitzte Situation handelt. Als Liebhaber zurückgewiesen zu werden, ist keine Kleinigkeit. Da braucht ein Mensch "normalerweise" wenn er nicht abgebrüht oder durch und durch unsensibel ist, einige Tage um so etwas zu verdauen. Solche Fragen nach dem Warum können erst gestellt werden, wenn das gerüttelte Maß an Schmerzen zum größten Teil durchlitten ist. Es sei denn, der Betroffene geht sofort zu seinem besten Freund und jammert ihm alles vor, dann kommt natürlich auch schon ziemlich bald die Frage: Warum bloß. So ist es hier aber nicht.

Kurzum, Du beschreibst hier etwas, das Du verfälschst, aus welchen Gründen auch immer. Niemandem macht es Freude ein lyrisches Produkt zu lesen, das verfälscht einher kommt. Vom Lyriker erwartet jeder, dass hier etwas in Worte gebracht wird, das er selbst auch tief empfinden, aber leider nicht in Worte fassen könnte, die derartig treffend sind, wie man es bei guter Lyrik vorfindet. Verfälschtes hat da keinen Platz.

Grüße
Vera-Lena
 



 
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