im keller

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revilo

Mitglied
Hallo Ralf ....als ich den Titel las,hoffte ich,dass "Träume" nicht vorkommen...... das ist zu vorhersehbar.. und was kam? ....Träume... so gern ich Deine Sachen sonst auch mag...das kommt bei mir nicht so an.. nichtbösesein von revilo
 

Ralf Langer

Mitglied
hi oli hab ich registriert,

immerhin habe ich hier etwas für mich extrem kurzes
und wie ich denke, etwas mit vielen lesarten geschaffen

über die träume denk ich nochmal nach

ralf
 

ENachtigall

Mitglied
Ah, jetzt hab ich´s!

Packe deine Träume nicht in den Keller; dort rosten und verschimmeln sie womöglich beim alten Eisen und den ausrangierten Dingen (Habe, im Sinne von Material, Gedöns).
In der Vorratskammer aber bleiben sie frisch.
Hallo Ralf,

im Keller


Interessant durch die Form der Darstellung, dass sich verschiedene Wortkombinationen herausnehmen lassen, die für sich genommen Sinnzusammenhänge ergeben, die die Bandbreite des Themas ausloten.

Das Bild der Treppe nach unten. Achtung, eine Stufe ist beschädigt ...

im keller

[blue]meine[/blue] habe
[blue]träume[/blue] über
[blue]leben[/blue]
im vorratsraum

im keller

meine [blue]habe
träume über[/blue]
leben
im vorratsraum

im keller

meine habe
[blue] träume über
leben[/blue]
im vorratsraum

im keller

meine habe
träume über
[blue]leben
im vorratsraum[/blue]

im keller

meine [blue]habe[/blue]
träume [blue]über
leben [/blue]
im vorrat[blue]sraum[/blue]

Insofern handelt es sich um ein interaktives Gedicht, das den Leser quasi herausfordert, nach eigenen Lesarten zu suchen.

Ich finde Träume alles andere als banal.

LG

Elke
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo elke,

ja, so und noch andere les - und zusammensetzarten, dachte ich in dieses stück hinein:

im keller

meine habe
träume über
leben
im vorratsraum


zusätzlich wäre noch:

meine habe ( besitz)

und die ersten treppenstufen begriffen

"meine träume leben im vorratsraum"



lg ralf
 

anbas

Mitglied
Hallo Ralf,

mir gefällt der Text auch mit den Träumen. Im Vordergrund stehen die verschiedenen Lesarten - und wem die Träume nicht passen, kann sich ja eine aussuchen, in der sie nicht vorkommen (zumindest vordergründig nicht) :D.

Aus meiner Sicht könnten die Zeilen auch im Experimentellen stehen.

Liebe Grüße

Andreas
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo anfreas,

ja könnten auch im experimentellen stehen, hab auch lange überlegt, naja, das könnte ja auch ein moderator entscheiden.

dank für deine meldung

ralf
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Ralf,

aus Deinem Text lese ich hauptsächlich Zeitmangel heraus.
Die Träume oder gar ihre Verwirklichung werden ins Unterbewusstsein abgeschoben, weil man ihnen keine Zeit widmen kann; und dort sind sie ja auch wirklich gut aufgehoben. Das Unterbewusstein verliert nichts.

Zeit ist eine Kostbarkeit und insofern auch eine Habe. Manchmal hat man mehr davon und manchmal weniger.

Die Kurzform ist somit auch identisch mit dem Zeitmangel.

Ich lese es so und hoffe irgendwie mit Dir im Einklang zu sein.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
Lieber Ralf,
ein schlichtes Gedicht zum Mitträumen. (Im übrigen - es gibt auch trockene schimmelfreie Keller. Und da Träume oft aus der (seelischen) Tiefe kommen, würde ich den Titel Keller beibehalten... Dennoch würde ich für Träume noch eine Metapher suchen... Habe leider keinen Vorschlag.
Herzliche Grüße
Karl
 

ENachtigall

Mitglied
Richtig, Karl. Inzwischen habe ich auch überlegt, dass es sogar Menschen gibt, die echt aufgeräumte Keller haben - und eben dort unten die Vorratskammer.
Meine Oma hatte die Vorratskammer just am oberen Treppenabsatz hinter einer geheimnisvollen Tür, die zur schwarzen Stiege in die Tiefen des Hauses führte, die ich fürchtete. Also schaute ich immer in die andere Richtung, denn auch sie hatte dortTräume: in der Vorratskammer. Man konnte heimlich davon naschen …

LG

Elke
 

Monochrom

Mitglied
Hi RL,

Das Formale hat mir sehr gefallen. Ist mal ein interessantes Experiment.

Das Zentrale Subjekt, die Träume. Hier, da könnte alles, von Wege, Sichten, Herzen etc... Das macht den Text dann leider austauschbar.

Mein Vorschlag wäre, hier nicht ein Substantiv zu gebrauchen, sondern ein VErb oder Adjektiv.

Ciao,
Monochrom
 
D

Die Dohle

Gast
Hallo Ralf Langer,
das passt: gestalt, der sich entwickelnde inhalt, die sich ergebenden töne, gefällt mir gut!

lg
die dohle
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Hallo,

ich mag dein Gedicht, würde über keine Änderung nachdenken, es läßt sehr viel Spielraum für eigene Gedanken.

LG Franka
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo zusammen,

recht herzlichen dank für die vielen eindrücke.
dies kleine stück ist vielleicht nicht experimentell der form nach( des inhaltes glaube ich sicherlich nicht), aber war doch für micht ein experiment bei der suche nach einem satz, der gleich einem traum verschiedene lesarten zulässt.

dies so will mir scheinen habe ich ganz gut bewerkstelligt.

;)

tatsächlich ist der keller historisch gesehen ein kühlraum, also ein ort wo die "lebens-mittel" ihre haltbarkeit verlängern.

und hier ist er also auch ein vorratsraum, ein lager, für etwas mehr als das notwendigste, weil dieses notwendigste zu schnell verdirbt.

also vielleicht kann der eine oder andere traum hier auf seine realisierung warten, ohne das er schimmelt.

wie gesagt ein kleiner gedanke, und ein für mich sehr sehr kurzer text.

lg
an alle
ralf
 

rogathe

Mitglied
Die verschiedenen Lesarten gefallen mir.
"Traum" ist mir allerdings zu allgemein - wie eine unergründliche Damenhandtasche. Da passt alles von Alb- bis Wunschtraum hinein.
Die Empfindung dabei personalisieren ist so mein Gedanke hierzu:

meine habe
dämonen
gute geister über
leben
im vorratsraum


LG rogathe
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo rogathe,,
danke für deinen vorschlag, der mir zu gefallen weiß.

vielleicht sollte ich mal darüber nachdenken, dieses stück tatsächlich ins experimentelle verschieben zu lassen.

hier könnte ich dann eine leerstelle setzen und jeder leser darf sein wort einsetzen.

naja, nur ein spass.
der "dämon" ist natürlich eine sehr besondere auslegung.

ich werde weiterhin darüber nachdenken.

herzlichen dank

ralf
 



 
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