in den vororten der stadt

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Paul

Mitglied
in den vororten der stadt

in den vororten der stadt
gibt es komische industriebauten,
kamine und schlote dampfen da rum,
stacheldraht außenrum und
man vermutet dubioses dahinter –

in den vororten der stadt
verlaufen schmutzige kanäle,
an deren ufern russisch sprechende menschen
man weiß nicht was angeln,
aber sie angeln eben, was solls.

in den vororten der stadt
herrscht eine andere kleiderordnung,
seltsame grüppchen lungern in den ecken der parks und
fröhnen dem rausche,
der hier eher vergessen denn feiern bedeutet.

die vororte sind der rand der stadt,
der rand der gesellschaft,
der rand über den hinauszugucken
einen abgrund offenbart,
den einer ganz gut kennt: der dichter...
 
H

HFleiss

Gast
Lieber Paul, gutgeschilderte Vorort-Atmosphäre. Gut gefällt mir: "fröhnen dem Rausche, der hier eher Vergessen denn Feiern bedeutet". Mit der letzten Strophe habe ich Schwierigkeiten, sie wertet (nachdem du dem Leser schon geschildert hast, dass es kaum schlimmer geht), und das nimmt dem Gedicht etwas, besonders aber die letzte Zeile. Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob der letzte Vers nicht komplett wegfallen könnte. Ich neige zu Ja.

Lieben Gruß
Hanna
 

erbsenrot

Mitglied
Lieber Paul,

mir gefallen deine Zeilen auch sehr gut und ich schließe mich Hanna an... die letzte Strophe wertet... wobei ich dieser Gedanke mit dem Dichter auch wieder gut finde... mmmm... was nun? ;)

Liebe Grüße
erbsenrot
 

Paul

Mitglied
jau, ich zauderte selbst an der letzten zeile - klingt sie doch ein wenig überheblich, als wäre der dichter sonst was. soll aber genau das gegenteil besagen. ich zum beispiel fühl mich ganz wohl in diesen vororten und nichts läge mir ferner, als eine wertung erklingen zu lassen. es soll nur eine beschreibung sein. gar ein mitgefühl. ein verständnis... -
vielleicht setz ich dort nochmals die feile an.
 

erbsenrot

Mitglied
Hallo Paul,

zur Verständigung: es ist nicht nur die letzte Zeile mit dem Dichter, so wie es da steht, sondern auch "der Rand der Gesellschaft" "darüber hinauszugucken" ... diese ganze letzte Strophe kommt bei mir als Bewertung rüber...

.. viel Glück beim Feilen *zwinker*

LG
erbsenrot
 

Paul

Mitglied
ja, nu hab ichs glaub getschäckt.
wobei ich wirklich der typ bin, der absolut keine probleme hat, sich in diesen vorten sogar wohlzufühlen.
die da leben schauen durchaus auch übder den rand -
nur sie sind "verdammt" dort ihr karges leben zu fristen.
machen aber durchaus das beste draus und manchmal behagt mur das mehr, weil es ehrlicher, als dieser ganze tamtam in den edel-vierteln...
 



 
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