ja, ich weiß

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H

Holger

Gast
Ein ambitioniertes Thema, dass eine Auseinandersetzung
verdient. Keine Frage.
Lieber Strolch, leider überzeugt mich aber Deine Herangehensweise und Umsetzung nicht.
Es bleibt mir zu flach.
Noch dazu, dass aus der Ansprache "ihr" hervorgeht,
dass Du selbst nur in dritter Person beteiligt bist.
Da fehlt es mir an Authentizität.
Es ist für den Autor duchaus legitim, im Sinne des Themas
das lyrische "Ich" einzunehmen.

Beste Grüße
Holger
 

MH

Mitglied
hallo strolch,

es ist für mich nicht wirklich ein gedicht, aber was ist denn schon ein gedicht?
es geht schon ganz klar hervor, dass du über zwei konkrete personen schreibst, daher muss ich holgers kritik bezüglich der ansprache widersprechen.
für mich ein klares statement, einfach gesagt. es gefällt mir.

mfgMH
 
H

Holger

Gast
Gut. Irgendwo hat MH Recht. Zum einen, es mag gefallen.
Das entspricht dem Betrachtungsgefühl des Lesers.
Zum anderen: Es ist nicht wirklich ein Gedicht.
MH gefällt es. Das ist in Ordnung. Mir geht es hier auch
um literarische Fertigkeit.

Mal abgesehen, dass der text die Tiefe des Themas nicht erreicht, so ist er auch mit allen angesprochenen weiblichen Personen (es kommen ja nur "sie" vor) nicht schlüssig. In Anbetracht möglicher Beziehungskonstellationen tut das zwar nichts zur Sache, vewirrt aber eher. Aber das nur nebenbei.

Ich kann den Text auch so schreiben.

ja, ich weiß, ihr liebt euch. Es ist etwas besonderes.
Ich weiß, ihr seid durch die hölle gegangen. Eure Liebe ist gewachsen in einem Lebensabschnitt, wo andere Lieben
zerbrechen.
Welcher mensch hat die Kraft, eine Alkoholkranke gerade während des Entzuges zu lieben? Es gibt eine, die tat es – sie ist so stark. Halte sie fest!!!


Schon ist es Prosa. Ein Brief vielleicht. Ein Gespräch. Kein Gedicht. Es enthält keine poetische Bebilderung oder auch Verdichtung. Es war nur ein Zeilenumbruch und die permanente Kleinschreibung. Warum hast Du alles kleingeschrieben? Jedes Stilmittel erfüllt eigentlich eine Funktion.

In der Hoffnung, dass Du mich leben lässt :)

Beste Grüße
Holger
 

strolch

Mitglied
Holger

Lieber Holger,


sicher kann man es auch anders schreiben, aber ich wollte es so und so ist es bei den Beiden angekommen, wie ich es wollte.
Tiefe, ja sicher kann man auch mehr machen, aber es ging mir um die Besonderheit ihrer Liebe.

Ich denke, wenn man hier viele Gedichte hier liest, könnte man sie auch Textform bringen.


Eigentlich ist es doch klar dachte ich, das ist ein Frauenpaar, das zusammen lebt und sich liebt.
Die Beziehungskonstellation ist eben: Lesbisch.

Kleinschreibung? Weil ich das bei Gedichten mag.

Ich schreibe sehr selten Gedichte und wenn, dann für bestimmte Personen die ich sehr mag, vielleicht fehlt deshalb für den Leser oft der Bezugspunkt. Da werde ich noch an mich arbeiten müssen.

Danke Dir Holger
 

Wachenbergia

Mitglied
Prioritäten

Wenn deine oberste Priorität darin liegt, dass du Gedichte schreibst, für Leute, die du sehr magst, genügt es dir dann, wenn du diese erreichst? Falls ja, hast du ja eine für dich wesentliche Zielvorgabe erfüllt.

Wenn du allerdings auch Menschen erreichen willst, die nicht der "Zielgruppe" angehören, ist eventuell eine Verallgemeinerung notwendig.

Verallgemeinerung hat mE freilich nichts mit Abschwächung oder Qualitätsminderung zu tun, sondern ist eine Erweiterung, wodurch ein am Geschehen unbeteiligter Leser Zugang finden kann.
 

strolch

Mitglied
Lieber Wachenbergia

ja, du hast Recht, aber das ist auch noch mein Problem. Oft fehlt mir da der nötige Abstand. Aber irgendwie lerne ich das noch.
Im Augenblick sehe ich einwenig ratlos aus, wieso ich in Tagebuch gelandet bin, denn hier passt es erst überhaupt nicht her.
Oder ich hab ein falsches Verständnis von Tagebücher, aber hier wundert mich eh nichts mehr.

Noch schönen Tag Brigitte
 



 
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