lebensterben

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neo

Mitglied
lebensterben

maschinen
schluchzen zum
kalten piepen und
schläuche fressen
ventile in meine haut

stählerne augen
stählener mechanismus
ein tätowierter name

versteifte ventilatoren
pusten krebs, essen den blick
gedanken verkleben
versuchen zu gehen

in sirup

ein kantiges herz
ein zeiger gegen den takt
eine beschlagene scheibe

Mein ganzes leben
auf einem papierschnitzel
und eine vernagelte zunge
reist meine lippe auf

das blut ist kalt

in gedanken verwoben
die welt verstrickt
ein weg versucht verfunden
ein versprechen versprochen

Die türen schrumpfen
und jene die
sie bauen auch

sie passen nicht
und es zwickt
und man
dreht und wendet
und kaut sich auf
den fingernägeln

Vernarbte brücken
über leichen in
meinem kopf
und verstimmte gitaaren
hängen von der decke,
summen von metal und plastik

verwegene wege
vergessene erinneurngen
verguckte blicke
erstickte worte
 

neo

Mitglied
lebensterben

maschinen
schluchzen zum
kalten piepen und
schläuche fressen
ventile in meine haut

stählerne augen
stählener mechanismus
ein tätowierter name

versteifte ventilatoren
pusten krebs, essen den blick
gedanken verkleben
versuchen zu gehen

in sirup

ein kantiges herz
ein zeiger gegen den takt
eine beschlagene scheibe

Mein ganzes leben
auf einem papierschnipsel
und eine vernagelte zunge
reist meine lippe auf

das blut ist kalt

in gedanken verwoben
die welt verstrickt
ein weg versucht verfunden
ein versprechen versprochen

Die türen schrumpfen
und jene die
sie bauen auch

sie passen nicht
und es zwickt
und man
dreht und wendet
und kaut sich auf
den fingernägeln

Vernarbte brücken
über leichen in
meinem kopf
und verstimmte gitarren
hängen von der decke,
summen von metal und plastik

verwegene wege
vergessene erinneurngen
verguckte blicke
erstickte worte
 
H

Heidrun D.

Gast
Hallo neo,

mich beeindruckt dein Gedicht sehr.

Du stellst überaus zutreffend ein Leben dar, das ohne den Protagonisten stattfindet, gewissermaßen ein erstorbenes Leben. - Ich denke, damit hast du (auch) den Zustand von Menschen beschrieben, deren Kommunikation fast ausschließlich über das Internet erfolgt (schweigend).

Ebenso ließe sich der Text auf eine schwere Krankheit anwenden oder den (missglückten) Versuch, ein Gedicht zu schreiben oder eine verlorene Liebe. Mir kommen so viele Ebenen in den Sinn, die dieses Gedicht ausmachen könnten ...

Formal fallen mir deine guten Bilder auf, die du sparsam verwendest und ausschließlich dem Alltag entnimmst, ebenso wie die leise trommelnden Alliterationen.

GroßArtig.

Heidrun

Kleiner Tippfehler:
und eine vernagelte zunge
[blue]reißt[/blue] meine lippe auf
 

neo

Mitglied
Hola,

Freut mich, Heidrun, dass es dir gefällt und dass du so viel in diesem Gedicht erkennen kannst.
Inu scheint es nicht zu gefallen, was genau stört dich denn? was könnte ich besser machen?
gruß neo
 

neo

Mitglied
lebensterben

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schluchzen zum
kalten piepen und
schläuche fressen
ventile in meine haut

stählerne augen
stählener mechanismus
ein tätowierter name

versteifte ventilatoren
pusten krebs, essen den blick
gedanken verkleben
versuchen zu gehen

in sirup

ein kantiges herz
ein zeiger gegen den takt
eine beschlagene scheibe

Mein ganzes leben
auf einem papierschnipsel
und eine vernagelte zunge
reißt meine lippe auf

das blut ist kalt

in gedanken verwoben
die welt verstrickt
ein weg versucht verfunden
ein versprechen versprochen

Die türen schrumpfen
und jene die
sie bauen auch

sie passen nicht
und es zwickt
und man
dreht und wendet
und kaut sich auf
den fingernägeln

Vernarbte brücken
über leichen in
meinem kopf
und verstimmte gitarren
hängen von der decke,
summen von metal und plastik

verwegene wege
vergessene erinneurngen
verguckte blicke
erstickte worte
 
G

gitano

Gast
Lieber neo!
Der Anfang liest sich wie "Intensivstation" / Dialyse oder ähnliches...interesant, leider reißen im Verlauf viel zu oft die Bilderketten, ...ja die Kühle ist durchgängig aber ich komme nicht dahinter weshalb. Anmanchen Stellen ist mir Text leider etwas zu fragmentarisch...ich weiß auch nicht ob er für dieses Thema in der Länge sein muss. Die Bildsprache ist einigen Stellen ebenfalls stark wechselnd in der qualität:
"in gedanken verklebt und in gedanken verwoben..."
"das blut ist kalt" (finde ich nicht so gelungen)

interessant:
"Die türen schrumpfen
und jene die
sie bauen auch"

...Abstraktion ist ein schwierig Ding...
Liebe Grüße
gitano
 



 
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