mind the gap, please

eigenregie

Mitglied
ich stehe allein in einer u-bahn-station.
irgendwo über mir dröhnt das leben, zirkuliert, greift ineinander.
hier ist es ruhig. ich kann den zug noch nicht hören, doch die warme luft, die er vor sich her schiebt, streicht mir schon durch´s haar.
dann fährt er ein.
aus seinen fenstern schauen mich fragend gesichter an.
ich kenne sie.
jedes hat seine geschichte.
der zug hält nicht.
nicht für mich.
ich schließe die augen und weiß, dass nur ich mich bewegt habe.
dann wache ich auf.
dein gesicht ist jung, so schön.
du schläfst.
doch irgendwann wird auch dein gesicht fragen.
 

Omar Chajjam

Mitglied
Nur um das "nicht für mich" kreisen zwei Geschichten, die sich auf den ersten Blick nicht verbinden lassen. Dann aber gehts um die "Gesichter" und das "Gesicht". Und alle bekommen eine Geschichte. Das ist ja wohl Lyrik.

Herzlichen Gruß
von
Omar
 



 
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