mit den jungen margeriten

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Montgelas

Mitglied
Ruckedigu - Blut ist im Schuh...

liebe venus,

deine 6 dichten zeilen scheinen,
wie aus aktuellem anlass geschrieben.
der lyriker und vortragskünstler
thomas kling starb in diesem monat.
dein text könnte eine kranzschleife
auf seinem grab zieren.


nun ist einer weniger,
der die unschuld (margeriten)
fliehen sieht, und das warnende
„ruckedigu, Blut im Schuh..." der tauben,
denen wiederholt, die fast taub kein „mehrchen“
mehr hören oder fühlen können.

der griot kling ist tot.

deine verse, ob von dir gewollt oder nicht,
erinnern mich an seine elementaren
in die tiefe gehenden vorträge.


wo, liebe venus, wandern wir hin
und vor allem wie, wenn die schuhe eng werden ?

fragt

montgelas

und grüßt herzlich !




P.S. aus dem netz:
Griots werden in Afrika malerisch e Sänger und Geschichtenerzähler genannt. Sie ziehen mit ihren Trommeln durch das Land und spielen auf Festen für die Menschen auf ihren Trommeln. Dabei erzählen oder singen sie Geschichten aus längst vergessenen Zeiten, tragen Volksweisheiten an die Menschen heran und tanzen für sie.
 

Inu

Mitglied
Es tut mir leid, liebe Venus

Das Gedicht ( wahrscheinlich super reflektiert und jedes Wort auf der Goldwage abgewägt ) lässt mich kalt.
Das 'Mehrchen' ( von Märchen ) klingt niedlich und kindlich... kindisch? und weckt in mir automatisch eine Assoziation zu Elfchen ( die Gedichte, die aus elf Worten bestehen müssen ) Dann versucht mein Hirn da ( ungewollt ) Verbindungen herzustellen und kommt noch mehr von einem lyrischen Verständnis ab. Es verwirrt nur.

Also, dieser Komment steht da, um die 5 zu begründen und das muss ich ja, wenn ich nicht als dumpfer Quertreiber unter all den voraussichtlichen Lobpreisern dastehen will.

Es ist einfach so: das Gedicht spricht meine Sinne nicht an.

Viele Grüße
Inu
 

Venus

Mitglied
Thomas Kling wurde nur 47 Jahre alt. Am 1. April ist er gestorben. Der Schriftsteller selbst führte schon länger einen Dialog mit dem Tod. "Wer bist du" fragt Kling gleich zu Beginn des neuen Buches, und antwortet mit dem Gevatter Tod des Ludwig Bechstein: "'Ich bin der Tod!' sprach jener/ mit ganz heiserer Stimme".
Dabei war er doch ein Dichter, dessen Verse erst beim mündlichen Vortrag so recht zur Geltung kamen. Vor den Fans der Spoken-Word-Gemeinde zelebrierte der in Bingen geborene "poeta doctus", wie man die "schlingn" beim Sprechen hörbar über den Wörtern zusammenzieht und damit alles Gemütliche aus ihnen hinauspresst –
Ungewöhnlich ist das Schriftbild der Gedichte. Das durchgängige Kleinschreiben, das den Text geschmeidig machen soll, kennen wir natürlich auch von anderen Poeten der Avantgarde. Kling ging weiter. Er schrieb, wie man im Alltag spricht und knüpfte an mündliche Traditionen der Poesie an. Die "phonetische Schreibweise" spricht Fraktur. Die typographische Gestalt erweckt den Eindruck des Abgehackten. Das Verhältnis von Laut und Schrift war das eigentliche Thema des Autors.
Wer sich durch die "textadersystem" der elf Bücher Klings hangelt, entdeckt eine einzige große Sprechbewegung, in der die Worte "Herz" und "Zunge" permanent mitschleifen. Wer konnte das Zeitgefühl der Gegenwart besser zur Sprache bringen als Klings beiseite gesprochene Körpertexte, die er beschleunigt durchs morsche System der Grammatik jagte?


Ach, mein lieber montgelas!
Welche unwürdiger Vergleich –
welch tolle Ehre. Hab Dank!
Du kennst mich (Autorin) ja nun schon eine gewisse Weile. Ich denke man kann mir (wie jedem Autor) so einiges zum Vorwurf machen; nicht jedoch, dass ich mit wenig Anstrengung schreibe oder Hintergedanken ausspare.

Dein Vorschlag im Nachtrag ist herzlich gerne angenommen; ist eigentlich meine bevorzugte Schreib- bzw. Darstellungsweise; etwas schwer im Netz zu platzieren; hier werden Titel gewünscht…

Wüsste ich ob des <wohin> so genau bescheid – singen tät ich. Nicht schreiben…

Danke!

Recht herzlich,
Gabi
 

Venus

Mitglied
Liebe Inu,
sobald ich in englischsprachigen Ländern bin, ärgere ich mich über Floskeln.
Ich weiß, das ist nicht unbedingt fair – doch so ein schnell hingeworfenes <how are you!?>, auf das bei Gott (!) keiner eine Antwort will, könnte von mir aus verboten sein.

Ich bin sicher, es tut dir nicht leid.
Muss es auch nicht.

Egal welche Assoziation ein Gedicht im Leser weckt – sie mag begründet sein. Für ihn. Das ist gerecht!

Wie soll ich erklären –
Gerade vollendete Gedichte haben eine so makellose äußere Gestalt, dass jeder Versuch, in sie einzudringen, an der dichtgefügten Oberfläche abgleitet. Deshalb behilft sich der ungeübte Interpret dann meist damit, dass er aus lauter Verlegenheit erst einmal das Evidente konstatiert.
Ein Vorschlag.
Statt mit der Aufzählung der Regelmäßigkeiten zu beginnen, könnte man das Gedicht erst einmal daraufhin untersuchen, ob sich nicht an irgendeiner Stelle eine Unregelmäßigkeit feststellen lässt. Dabei kann es sich um eine bloße Härte im Klangfluss, um ein Stolpern im Metrum, einen Bruch in der Gedankenfolge, eine Abweichung vom Reimschema oder um irgendeine Bruchstelle handeln, die man bei genauem Lesen so deutlich fühlt, wie man mit dem Finger den Sprung in einem Porzellangefäß spürt.
Da man grundsätzlich davon ausgehen muss, dass der Dichter das Gedicht bis ins Detail so haben wollte, wie es dem Leser vorliegt, ergibt sich bei einer ins Auge springenden Unregelmäßigkeit zwangläufig die Frage, was diese zu bedeuten habe.

Anzunehmen es müsse die eigene Assoziation sein, ist der leichtere Weg.
Doch auch dieser ist natürlich gestattet.

Lieben Gruß,
Gabi
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Venus,

"wir wandern aus". Wir entfernen uns von dem , was unser Eigentliches ist, was uns auch vererbt und durchlebt hinterlassen ist. Wenn dann jemand kommt und versucht, es uns wieder nahe zu bringen, über seine besondere Art, die Sprache zum Klingen zu bringen, dann stellen wir uns taub, wir wollen nichts davon wissen.

Soweit ist Dein Text für mich verständlich. Aber mit:

"mit den jungen margeriten"

will sich für mich keine Assoziation einstellen, bis jetzt.

Sie stehen derartig alleine da, dass ich keine Verbindung zum Text finde.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

Zarathustra

Mitglied
ich habe keine Ahnung von dieser Art von Lyrik

Ehrlich, ich habe keine Ahnung von dieser Art von Lyrik..
ich weiss nicht wie sie heisst, ich kenne die inneren Strukturen nicht.

Natürlich weiss ich auch nicht, wie ein Konditor eine Prinzregententorte macht, aber ich merke, ob sie mir schmeckt oder nicht; -
darum melde ich mich zu Wort:

Junge Margeriten,
die halten sich kleine Kinder
vor das Gesicht
es ist malerisch
und photogen...

und diese Bilder werden selten..
liegt es an den Kindern
oder den Margeriten
die immer weniger
werden.
wer ist ausgewandert?

Und die Geschichten,
die aus dem Dichter tropfen;
wahrlich..
sie fliessen nicht, sie tropfen
und steter Tropfen höhlt den Stein.
Diese Mehrchen will keiner mehr
hören, keiner mehr fühlen
und keiner mer erzählen

Was ich damit sagen will.
Ich finde mich in diesen Versen,
sie gefallen mir gut
Ein schönes Stück Torte..
Ein wahres Stück Wirklichkeit.

So, den Artikel über T. Kling, der in der FAZ am Sonntag stand, ... den werde ich nun doch lesen..

L.G.
Hans
 

Venus

Mitglied
Liebe Vera-Lena.

Recht herzlichen Dank, für deine behutsame Interpretation.


Vielleicht möchtest du dir kurz die Mühe machen und diesen Artikel lesen.
http://www.alhambra.de/zeitung/okto03/margeriten.htm
Die Geschichte der Margarida Maria Alves war mir Grundstock, für dieses Gedicht.
Sie war unbequem, revolutionär. Dafür starb sie.
Doch sie wusste, was sie wollte.

Ich habe versucht in Frage zu stellen, ob es wirklich so ist, dass Menschen nicht mehr <hören> wollen –
Ist es so, dass fühlen mehr denn hören ist?
Was ist mehr?
Ab wann ist es mehr?
Kann man nicht erst richtig fühlen, so man vorab richtig hört – versteht?

Ich danke dir sehr, Vera-Lena!

Recht herzlich,
Gabi
 

Venus

Mitglied
Lieber Hans,
es ist mir eine Freude, dich erneut bei mir zu lesen. Hab Dank!

Ich weiß nicht, lieber Hans, ob es <diese Art von Lyrik> überhaupt (noch einmal) gibt.
Es ist meine.
Meine Art zu schreiben. Seit ich schreibe.
Ernsthaft und bestimmt; mit bestem Wissen und Gewissen.

Selbstredend lerne ich. Und möchte weiterlernen. Deshalb bin ich hier.
Offen für Kritik und Anregung. Dankbar für jede Interpretation.

Es ist mir nicht Ziel Gedichte zu schreiben, die jeder nach meiner ursprünglichen Zielsetzung deuten muss; wichtig ist mir, dass der einzelne Leser ein Stück Gedanke darin finden kann. Irgendetwas am Klang, der Lautmalerei oder dem Rhythmus entdeckt, das erinnert oder vielleicht sogar neue (willkommene) Assoziationen weckt. Das wäre best case –
So wie in deinem Fall!
Vielen Dank für deine feine Arbeit, mit meinem Text.

Ich habe ein wunderschönes Gedicht im Netz gefunden, über Margeriten. Ein bisschen erinnert mich dein Kommentar daran.
Vielleicht möchtest du es lesen?
http://www.zitateschatz.info/Proben/Margeriten.htm

Aber erst nach dem Kling-Artikel – versprochen!

Recht herzlich,
Gabi
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Venus,

danke für den Link!

Vielleicht wäre es günstig, in Klammern unter Deinen Text den Namen Margarida Maria Alves zu setzen, denn ohne diese Zutat, lässt sich der Text nicht wirklich entschlüsseln, denke ich.

Wie ist das mit dem Hören und Fühlen?

Ich denke, wir sind dermaßen mit Nachrichten überflutet, dass es leicht fällt, Dinge bewusst und absichtlich beiseite zu schieben.

Erst wenn sich jemand findet,(nehmen wir jetzt diese Angelegenheit als Beispiel) der die Schwierigkeiten dieser Menschen zutiefst mitempfindet und ob seines Mitgefühls mit der poetischen Kraft, die er besitzt, ein Werk über diese Menschen schreibt, das dann anrührend auf andere wirkt, dann erst ist die Welt meistens bereit aufzuhorchen.

So dass es nach meinen Erfahrungen durchaus möglich ist, nach etwas Gehörtem auch etwas Tiefes fühlen zu können.

So viel noch einmal ergänzend zu Deinem Text.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

Montgelas

Mitglied
liebe venus,

ein klick, schon fällt es wie schuppen von den augen.

aber auch ohne atmet der text eine freiheit für den leser,
die der grundidee entspricht.

vive a liberdade,
que ama - emancipation!

:)

montgelas
 

Inu

Mitglied
Liebe Venus
meine Kritik gilt weniger Dir als den Komments

mit den jungen margeriten
wir wandern
aus dem geschichtenerzähler
tropfen mehrchen die
kein mensch will
[blue]mehr hören denn fühlen[/blue]
[blue]Da denk ich mich trunken und weiß doch nicht, was Du mit 'mehr hören, denn fühlen' meinst meinst.[/blue]

Und was kann man nicht alles in diesen Text hineininterpretieren!
Montgelas : Wie aus aktuellem Anlass geschrieben! Das könnte man, wenn bei diesem hier, dann auch bei der Hälfte aller anderen weltweit existierenden Gedichte behaupten. Ist also ein leeres Gewäsch, Montgelas. 'Ruckedidu, Blut ist im Schuh!' Ja, ja, 'O Fallada, der du da hangest...'

Vera Lena gibt dann zu, dass das ganze recht schön ist, sie aber den Text doch nicht so ganz wirklich entschlüsseln kann ...

Du, Venus, berufst Dich da auf Margaride Maria Alves, um sie und ihr Leben rankt dieses Gedicht... ja danke ... wie kann man auch nur so ungebildet sein und das nicht gleich assozieren ...

Zuletzt dann noch Spinoza: Interessanter Weg, einen Menschen zum Denken zu verführen! Das ist für mich die Phrase des Tages. Tausend Dinge verführen mich mehr zum Denken ( zugegebenermaßen, mit nicht gerade überwältigendem Erfolg ) als dieses Werk!

Bei solch tollen Worthülsereien kommt mir echt die Galle hoch. Verzeiht. Alle

LG
Inu
 

Montgelas

Mitglied
inu,

wir sind hier in einem literaturforum und nicht auf dem bolzplatz, wo es angemessen ist, nach dem spiel rempeleien zu vergessen.

ich finde, venus hat mit einprägsamen worten dir erklärt, was ihre dichtung will und was interpretationen leisten können. keine dichtung in der welt, die von anderen gelesen und von ihnen rezipiert wird, ist vor missverständnissen gefeit. lyrik verlangt besonderes einfühlungsvermögen, setzt sie doch oft kenntnisse beim leser voraus. selbst aber , wenn diese kenntnisse fehlen, kann der leser oft das grundmuster, den grundgedanken eines textes begreifen und erfühlen; und sich in ihm wiederfinden. ein offener blick, ein warmes herz und die fähigkeit solidarischer empfindung sind dafür nötig. sprache, auch wenn sie scheinbar hermeneutisch daher kommt, ist ein system von kommunikation, das die türen offen oder zumindest angelehnt hält.

in einer replik auf ein frühes werk von mir zitierte venus einmal den von mir verehrten werner kraus:

"Wie das Wort, wie ein Satz, wie ein Brief, so ist auch das sprachliche Kunstwerk nicht in die Luft hinein und nicht für den Nachruhm, sondern im Hinblick auf einen konkreten Empfänger geschrieben. Dichtung bewegt sich in der Richtung auf ein Vernehmen."

du hast nichts vernommen, weder im werk noch in den vielfältigen, interessanten kommentaren, die allesamt krauss und venus bestätigen.


montgelas

p.s. zum text: 6 dichte zeilen, die wirkung zeigen !
 

Venus

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

recht herzlichen Dank noch einmal für deine weiteren Gedanken –

Ich gehe absolut mit dir einher; wir sind in der Tat überflutet!

Ferner gestatte ich mir noch meinen Mann zu zitieren, der gerne bei entsprechender Gelegenheit behauptet: <…es tut mir leid, Liebes, ich kann nicht - du weißt - Männer beherrschen kein Multitasking…> (selbes natürlich stets mit einem liebenswerten Schmunzeln).

Wir Dichter, Vera-Lena, sind dermaßen dicht. Wir überdenken so vieles (zusätzlich). Bestimmt reißen wir verschiedene Gedanken (auch) nur an; und dennoch begleiten uns Eindrücke <anders>.

Man pflegt zu sagen, ein vollkommenes lyrisches Gedicht müsse Totalität oder Universalität besitzen, müsse in seiner Begrenzung das Ganze, in seiner Endlichkeit das Unendliche geben. Es wird um so vollkommener sein, je weniger das Gebilde das Verhältnis von Ich und Gesellschaft thematisch macht, je unwillkürlicher es vielmehr im Gebilde von sich aus kristallisiert.

Nuje -
Machs jedem recht –
Vor allem dir selbst.

Ich hatte erwähnt, dass mir die Geschichte der Margarida Maria Alves Grundstock war.
Lediglich durch den Gedanken beeinflusst entstand dieses Gedicht. Ein Wegweiser mag sich (vielleicht sehr, sehr) versteckt im Titel finden.
Ich denke gerne darüber nach, ob ich künftig diesen Hinweis in der Fußzeile meiner Gedanken unterbringen werde. Du hast bestimmt recht, dass dieser Wink (gerade für den Titel) förderlich ist.
Andererseits, liebe Vera-Lena, ist mir ein Titel, der sich gar nicht erschließen mag immer noch lieber, als solch einer, der (bspw. mich selbst) selten zu einem <klick> anregen möchte.

Recht herzlichen Dank,
für den aufschlussreichen Austausch mit dir!

Lieben Gruß,
Gabi
 

Venus

Mitglied
Liebe Inu,

recht herzlichen Dank, dass du dich erneut erklärst.

Wie ich bereits in meinem vorhergegangenen Kommentar aufführte, sind mir unterschiedliche Denkweisen willkommen.
Jede Form der Interpretation ist erwünscht.
Keine ebenso.

Das ist legitim!

Persönlich halte ich es nicht unbedingt für förderlich, andere Leser in ihrer Meinung abzuwerten. Respektive den Menschen selbst.

Doch selbstverständlich ist auch das legitim.
Auf unterschiedlichen Plattformen.

Ich freue mich sehr, über Auseinandersetzungen mit meinen Texten. Positiv für mich Autor - oder negativ.
Ich freue mich weniger, wenn die Leser in meinem Faden angegriffen werden, die sich - mit Textarbeit und Mühe - gerne hier einfinden.

Doch auch das ist legitim.
Ich möchte es nur nicht begrüßen.

Liebe Grüße,
Gabi
 

Venus

Mitglied
Lieber Montgelas,

ich sehe schon, dass mein Gedanke Diskussion will (ein bisschen halt), doch ich sehe auch, dass mehr die Weise wie ich schreibe, eher Anstoß für selbige ist.
Das gefällt mir.

Mein <geliebter> Ernst Jandl meinte auf die Frage nach der Verbindlichkeit des Gedicht-Begriffs hier und heute:

< Ein gut Teil dessen, was heute als Lyrik angeboten wird und prosperiert, ist steckengebliebene Prosa, ist Schwundform des Essays, ist Tagebuch im Stammel-Ton. Wem das fehlt, was man wohl den epischen Atem oder den dramatischen Nerv nennt, der macht sich und uns gern glauben, Lyrik sei Säuseln und diffuses Licht. Dabei ist sie eine spröde, strenge und sehr entschiedene Sache >

Hat mein <mehrchen> in seiner Verbindung nun gesäuselt oder ist es weiterreichende Emanzipation des Materials der Dichtung, und damit Dichtung selbst, von der es umgebenden Welt, die sich in ihm unaufhörlich gespiegelt hat?

;o)
Herzlichen Dank!

Gabi
 

Venus

Mitglied
Lieber MDSpinoza,

bitte entschuldige!
Beinahe wärst du mir verloren gegangen.
Wo ich mich doch so freute, über deine feine Nachricht!

Ich <überdenke> fürs Leben gerne.
Wenn ich andere Menschen dazu anregen kann, mit meinen ausgeschriebenen Gedanken gleiches zu tun, ist bestmögliches geschehen.

Ich danke dir sehr!

Recht freundliche Grüße,
Gabi
 



 
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